Gegenstand und Ziel des Diskursmonitors

Der Diskursmonitor ist ein disziplinenübergreifendes, webbasiertes Informations- und Dokumentationsportal zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen (www.diskursmonitor.de). Das Portal richtet sich nicht nur an die Fachcommunity der Diskursforschung sowie verwandter Fachbereiche (etwa Sozial- und Kulturwissenschaften), sondern vor allem auch an Praktiker*innen aus Politik, Medien, Bildung, Justiz und Zivilgesellschaft. Sein Ziel ist erstens die bislang verstreute und nur innerakademisch zugängliche Diskursforschung aus verschiedenen Disziplinen im Hinblick auf ihre Essenz systematisch aufzubereiten und leichter zugänglich zu machen; zweitens sollen aktuelle diskursive Entwicklungen auf Basis qualitativer und computergestützter Verfahren aufgezeigt und damit verhandelbar werden; drittens werden Materialien und Handreichungen für den Einsatz in Lehr-Lern-Kontexten (Schulen, NGOs usw.) bereitgestellt. Der Diskursmonitor verbindet ein originäres diskursanalytisches Forschungsinteresse – die Erfassung, Systematisierung und Beschreibung strategischer Kommunikation – mit dem Anspruch einer engagierten wissenschaftlichen Diskursintervention. Der Diskursmonitor versteht sich als Beitrag zur (kommunikativen) ‚Waffengleichheit‘ unter den verschiedenen konfligierenden Interessensgruppen im politischen Diskurs, indem er unbemerkte Diskursstrukturen sichtbar macht.

 

 

Banksy – Love Is In The Air, Flower Thrower, 2005, Ash Salon Street, Bethlehem, West Bank, CC BY-NC-SA 2.0 by jlevinger

Das Portal umfasst die folgenden vier Kernmodule:

  1. Das DiskursGlossar ist ein lexikonähnliches, hypertextuelles, terminologisches Nachschlagewerk zur gegenwärtigen strategischen Kommunikation. Es soll die bisherige, partikularisierte Diskursforschung im Hinblick auf ihre Essenz sichten, zusammenführend sortieren und in kurzen anschaulichen Artikeln beschreiben (»Ausführliche Erläuterungen zu Glossar, Artikeltypen und Auswahllemmata).
  2. Ziel der DiskursReview ist eine kontinuierliche Dokumentation und Kommentierung aktueller diskursiver Ordnungen und strategischer Praktiken unter Einbeziehung laufender und bisheriger Forschung. Die Dokumentation soll in zunächst zwei unterschiedlichen Formaten bereitgestellt werden: erstens in kurzen, prägnanten Artikeln von wenigen Seiten, sowie zweitens in Form von ausführlicheren „Diskurs-Audits“ (Video-Interviews) mit Diskursforscher*innen und Praktiker*innen zu allen wichtigen Diskurs-Domänen (insb. Politik, Recht, Wirtschaft, Medien).
  3. Das DiskursBarometer ergänzt das qualitative Diskurs-Monitoring mit einem computergestützten, semiautomatischen Monitoring. Gemeint ist damit die maschinelle Erhebung und diachrone Auswertung in Echtzeit von Texten aus Massenmedien, sozialen Medien und ausgewählten Fachdomänen (Politik, Recht, Wirtschaft, Lobby) im Hinblick auf metrisierbare Diskursmuster. Welche Metriken sich hierfür überhaupt eignen, ist Gegenstand aktueller Forschung, etwa Indizes für den Grad an diskursiver Agonalität, thematischer Varianz und Homogenität, Lobby-Aktivitäten und anderen (»Ausführliche Erläuterungen zum DiskursBarometer).
  4. Die virtuelle DiskursWerkstatt soll schließlich einen Ort bieten, an dem forschungsgesättigte sowie praktisch-bewährte Erfahrungen zu Fragen der Diskursintervention wiederum für die Praxis gesammelt und weiter aufbereitet werden. Hierzu gehört erstens das Angebot von kompakten Handreichungen und längeren Dossiers für Journalist*innen und NGOs sowie Unterrichtsentwürfe für Lehrkräfte an Schulen; und zweitens ein redaktionell betreuter Diskussionsraum (als Forum, Wiki und Smartphone-App), in dem Bürgerinnen und Bürger sich selbst über strategische Formen der Kommunikation austauschen können (Citizen Science).

Die Initiative des Portals wurde erstmals auf einer Tagung unter dem Titel „Diskursintervention – Normativer Maßstab der Kritik und praktische Perspektiven zur Kultivierung öffentlicher Diskurse“ in Siegen zur Diskussion gestellt (Januar 2019). Die zentralen Säulen des Portals werden seit dem Sommer 2019 entwickelt; seit April 2020 ist der Diskursmonitor online.

Lizenz und Zitierweise

Sämtliche Inhalte des Diskursmonitors sind lizenziert unter einer Creative Commons (BY-NC-SA 4.0). Die Urheberrechte der einzelnen AutorInnen bleiben hiervon unberührt. Wenn Sie Fragen zu Lizenz und Verwendung von Diskursmonitor-Inhalten haben, schreiben Sie uns eine Nachricht.

Wenn Sie Inhalte des Diskursmonitors in eigene Texte oder Medien einbetten möchten, geben Sie bitte die Quelle an. Die Zitation sollte sich dabei an folgenden Vorschlägen orientieren:

  • Verweis auf das Portal generell
    Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention (Hg.) (2019-): Diskursmonitor: Informations- und Dokumentationsportal zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen (ISSN: 2700-2853). Online verfügbar unter: https://www.diskursmonitor.de [Datum des letzten Zugriffs].
  • Verweis auf einen Artikel im DiskursGlossar
    [Name des Autors/ der Autorin] ([Erscheinungsjahr]): [Lemmatitel des Artikels].In: Diskursmonitor: Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am [Datum der Veröffentlichung],  zuletzt geändert am [Datum der letzen Änderung]. Online verfügbar unter: [URL des Artikels].
  • Verweis auf einen Artikel in der DiskursReview
    [Name des Autors/der Sprecherin] ([Erscheinungsjahr]): [Titel des Artikels]. In: Diskursmonitor: Review zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Online verfügbar unter: [URL des Artikels] (Datum des letzten Zugriffs).
  • Verweis auf Inhalte des DiskursBarometers
    Forschungsgruppe Diskursmonitor (Hg.) (2019-): Diskursmonitor: Barometer – Korpusgestützte Metriken zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Online verfügbar unter: https://www.diskursmonitor.de/barometer [Datum des letzten Zugriffs].

 


Bildnachweis: Banksy – Love Is In The Air, Flower Thrower, 2005, Ash Salon Street, Bethlehem, West Bank, CC BY-NC-SA 2.0 by jlevinger