Die DiskursReview dokumentiert und kommentiert aktuelle diskursive Ordnungen und strategische Praktiken unter Einbeziehung laufender und bisheriger Forschung. In kurzen, prägnanten Artikeln sowie in Video-Beiträgen beleuchten DiskursforscherInnen und PraktikerInnen die zeitgenössischen Debatten-Entwicklungen und Deutungskämpfe vor allem in Politik, Medien, Wirtschaft und Recht. Für Hinweise und Beitragsangebote wenden Sie sich bitte an die Redaktion.

Aktuelle Beiträge

Was ist ein Volk?

Was ist ein Volk?

Dass „Volk“ ein höchst schillernder und vielschichtiger politischer Leitbegriff der vergangenen Jahrhunderte gewesen ist (und nach wie vor ist), kann man schon daran erkennen, dass der Eintrag „Volk, Nation“ in Brunner, Conze & Kosellecks großem Nachschlagwerk zur politischen Begriffsgeschichte mehr als 300 Seiten umfasst.

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Moralkommunikation ist billig – Moral ist teuer

Prof. em. Dr. Clemens Knobloch über Moralkommunikation im Diskurs (Workshop Diskursintervention, Universität Siegen, 31.01.2019)

In seinem Debattenbeitrag spricht Prof. em. Dr. Clemens Knobloch über die diskursive Technik der Moralisierung. Er beleuchtet den Ausdruck Moralisierung und unterscheidet dabei ziwschen dessen Verwendung als Analysebegriff und als operativen politischen Kampfbegriff.

Strukturelle Dialogizität

Prof. Dr. Ekkehard Felder (Universität Heidelberg)

„Wer definiert, regiert! Wer homogenisiert, anti-deliberiert! Wer dialogisiert, demokratisiert! Wer debattiert, interveniert!“

So lauten die zugespitzten Thesen aus dem Debattenbeitrag von Prof. Dr. Ekkehard Felder zur Bedeutung von Dialogizität für den demokratischen Diskurs (Workshop Diskursintervention, Universität Siegen, 31.01.2019).

Antitotalitär? Antiextremistisch? Wehrhaft!

Antitotalitär? Antiextremistisch? Wehrhaft!

Im Herbst 2022 veranstalteten die Sender des Deutschlandradios eine Kampagne mit Hörerbeteiligung zur Auswahl eines Themas, mit dem sich ihre sogenannte „Denkfabrik“ über das kommende Jahr intensiv beschäftigen solle. Fünf Themen standen zur Auswahl, „wehrhafte Demokratie“ wurde gewählt, wenig überraschend angesichts des andauernden Krieges in der Ukraine…

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Kritik der Medien – Medien der Kritik

Annette Leiterer, Leiterin der Redaktion des Medienmagazins ZAPP im NDR-Fernsehen, über Kritik der medialen Berichterstattung an und durch die Medienschaffeenden (Workshop Diskursintervention, Universität Siegen, 31.01.2019).

 

Review-Rückblick

In dieser Rubrik veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen kurze Notizen zu Ereignissen oder Phänomenen, die in den vergangenen Wochen in der strategischen und öffentlichen Kommunikation zu beobachten waren. Die Texte kommentieren subjektiv, unsystematisch, teils widersprüchlich und hoffentlich pointiert. Sie erheben keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, beobachten ihren Gegenstand aber von einer diskursanalytischen und -interventionistischen Position aus und sollen zum Widerspruch einladen. Sie repräsentieren nicht die Position der Redaktion des Diskursmonitors, sondern ihrer jeweiligen Autorinnen und Autoren.

Rasse, Rassismus

1) Zu Beginn drei exemplarische Medienereignisse aus der jüngsten Vergangenheit, in denen es um den Komplex Rasse, Rassismus ging…

Die „Corona-Krise“ im Diskurs: Analysen und Beobachtungen zur öffentlichen Debatte rund um Covid-19

In unserer Beitragsreihe zur „Corona-Krise“ beleuchten Diskursforscher*innen verschiedene Aspekte der öffentlichen Debatte rund um Covid-19 schlaglichtartig und pointiert aus einer diskursanalytischen Perspektive.

Corona und Klimawandel: Irrwege (in) und Auswege (aus) der Verknüpfung von zwei Krisen – Einige strategische Überlegungen zur diskursiven Unterstützung nachhaltiger Konzepte

Vergleiche und Analogiebildungen zwischen der Corona-Krise und der Klimakrise haben im Moment Hochkonjunktur, sowohl in der Medienberichterstattung und in politischen Kontexten als auch in privaten Gesprächen (siehe exemplarisch dazu den Beitrag von Luisa Neubauer in mobil.stern.de vom 3. April 2020). Dagegen ist auch prinzipiell nichts einzuwenden, denn Vergleiche und Analogien sind ein grundlegendes Mittel, um sich die Welt zu erklären. Allerdings…

Anmerkungen zum Ausnahme- und Notstandsdiskurs in der „Corona-Krise“

Jede große gesellschaftlich-politische Denormalisierung braucht einen Zurechnungspunkt, eine anerkannte Ursache. Wenn dieser Zurechnungspunkt erfolgreich etabliert ist, kann man ihn zur Begründung und Legitimation weitgehender Entrechtungen und Notstandsmaßnahmen machen. Noch nie in der Geschichte ist eine Viruspandemie als Motiv für weltweite Notstandsmaßnahmen in Anspruch genommen worden…

Die Corona-Krise als demokratischer Ausnahmezustand?

Am Samstag, dem 14. März 2020, twitterte das Bundesgesundheitsministerium: „!Achtung Fake News! Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit / die Bundesregierung würde bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. Das stimmt NICHT! Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen.“ Vergleichbare Meldungen kursierten…

Workshop: Diskursintervention

Welchen Beitrag kann (bzw. muss) Diskursforschung zur Kultivierung öffentlicher Diskurse leisten? Was kann ein transparenter, normativer Maßstab zur Bewertung sozialer und gesellschaftlicher Diskursverhältnisse sein? Was könnten sinnvolle Praktiken, Formen und Ziele der Diskursintervention sein? Diese und ähnliche Fragen waren Gegenstand des Workshops, der vom 31.01. bis 01.02.2019 an der Universität Siegen stattfand.

Moralkommunikation ist billig – Moral ist teuer Prof. em. Dr. Clemens Knobloch (Universität Siegen) Prof. em. Dr. Clemens Knobloch über Moralkommunikation im Mediendiskurs

Linguistisches Hacking
Prof. Dr. Noah Bubenhofer (ZHAW Zürich)

Ende der Guerillakommunikation? Von der Diskursintervention zu den kontroversen Dingen
Dr. Hagen Schölzel (Universität Erfurt)

Diskursintervention: Die paradoxen Guerilleros
Prof. Dr. Wolf-Andreas Liebert (Universität Koblenz)