DiskursGlossar

Ironie

Kategorie: Techniken
Verwandte Ausdrücke: Sarkasmus, Selbstironie, Ironisierung
Siehe auch: Dekontextualisierung, Gegenrede, Sagbarkeit, Parodie
Autorin: Helga Kotthoff
Version: 1.0 / Datum: 10.06.2025

Kurzzusammenfassung

Ironie (altgriechisch εἰρωνεία (eirōneía), wörtlich ‚Verstellung‘, ‚Vortäuschung‘) ist in unserer unmittelbaren und massenmedialen Kommunikationskultur sehr bedeutsam. Sie arbeitet mit einem Bewertungsgegensatz zwischen Gesagtem und Gemeintem. Mit dieser Kommunikationsstrategie kann man einem Gegenüber oder einer bekannten Person/Gruppe eine Haltung zuordnen und sich selbst die gegenteilige. Ironie ist auf Durchschaubarkeit angelegt. Im Ironisieren liegt das Angebot für die Herstellung einer geteilten Haltung mittels der Abgrenzung von einer für eine bestimmte Person/Gruppe typischen Sprech-, Denk- und/oder Handlungsweise.

Die besondere Relevanz von Ironie im strategischen und politischen Kontext liegt in der Aktivierung geteilter Wissensbestände und Haltungen und in der Kreation eines Objektes der Ablehnung. Wichtige Funktionen von Ironie bestehen in der Kommunikation einer Bewertungskluft, gebunden an die Abgrenzung von sozialen Typisierungen in bestimmten Kontexten (beispielsweise Monsanto als der Typ eines völlig skrupellosen Konzerns, der sich das noch als Verdienst anrechnet, siehe Beispiele unten). Neben der Pragmatik der Ironie wird so auch ihre Meta-Pragmatik relevant. Unter Meta-Pragmatik verstehen wir das Studium von Sprechhandlungen, die beim Sprechen oder Schreiben selbst zum Gegenstand der Betrachtung gemacht werden. Dies geschieht beispielsweise, wenn – wie bei der Ironie – eine reflexive Interpretation erforderlich ist. Zu dieser Interpretation können sich die Interagierenden im weiteren Gesprächsverlauf positionieren. Sie können die Ironie ausbauen oder sogar steigern oder ablehnen.

Erweiterte Begriffsklärung

Die linguistische Pragmatik unterscheidet zwischen dem Gesagten (Diktum) und dem Gemeinten (Implikatum). In der Regel meinen wir mehr als wir sagen und es ist die Aufgabe des Hörerenden/Lesenden, dies mithilfe seines Weltwissens zu erschließen (zu inferieren). Wenn ich sage „Hol doch bitte die Weingläser“ versteht der/die Angesprochene aus dem Kontext heraus, dass aus diesen Gläsern getrunken werden soll. Es wäre geradezu lachhaft, hinzuzufügen: „Daraus wollen wir trinken.“ Das ist ein Zuviel an Information und würde somit die Gricesche Maxime der Quantität verletzen (vgl. Grice 1975). Das Zusammenspiel zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten, das unter Hinzuziehung von Information aus dem Kontext erschlossen wird, ist der Gegenstandsbereich der linguistischen Pragmatik. Je höher der Grad an geteiltem Wissen, umso mehr Bezüge können im Gespräch hergestellt werden, umso anspielungshafter kann die Kommunikation laufen (vgl. Kotthoff 1998).

Ironie, so sagt die Forschung (vgl. Winner 1988, Markewitz 2024), wird erst sehr spät erworben, ja, sie gehört zu den letzten kommunikativen Kompetenzen, die das Kind sich aneignet. Wir sehen in der kurzen Gesprächsszene 1, dass die neunjährige Karla die angedeutete Ironie der Schulpraktikantin Martha ausbaut:

Gesprächsszene 1

(konversationsanalytisches Transkript mit Großschreibung für lauter Gesprochenes, eingeklammertem Minus als Pausenzeichen, Doppelpunkten für Lautlängung und Punkten an Phrasengrenzen für fallende Intonation, siehe Birkner et al. 2020)

4 M: dem christian gings SE::HR schlecht.
5    der musste ZE::HN sätze schreiben.
6 K: ja TOLL. (-) ich musste DREIßig sätze schreiben.

Die neunjährige Karla versteht Marthas Ironie. Diese mokiert sich darüber, dass der Schüler Christian bereits unter dem Schreiben von zehn Sätzen litt und ironisiert diese Haltung. Sie bringt dessen Haltung zum Ausdruck und deutet gleichzeitig ihre eigene an, die das Leiden übertrieben findet. Martha spricht mit Übertreibung (Längungen im Adverb und im Zahlwort und beides laut gesprochen). Karlas Antwort „ja TOLL“ reagiert auf das Gesagte (im Diktum ist enthalten, dass zehn Sätze viel sind). Lob, wenn Kritik gemeint ist, gehört zu den Standardfällen von Ironie. Sie baut die angedeutete Ironie zunächst aus. Dann stellt sie ihre eigene Leistung dagegen. Zehn Sätze sind wenig (Implikatum). Wer wirklich etwas zu leisten hatte, war Schülerin Karla. Sie nimmt teil an Marthas Ironisierung von Christians Wahrnehmung seiner Situation.

Im Alter zwischen 3 und 9 nähern sich Kinder dem Spiel mit doppeltkodierten Äußerungen, die je nach Kontextgestaltung der Teilnahme des Kindes unterschiedliche Leistungen abverlangen (vgl. Kotthoff 2009). Ironie funktioniert nur, wenn man sich darauf verlässt, dass das Gegenüber sich das Gemeinte erschließt. Insofern hat Ironie mit Wissen zu tun, vor allem dem Wissen um Haltungen und Verhaltensweisen, auch um Macharten von Sprechaktivitäten und um Sprechstile.

Oft wird in der Ironie mit einer Äußerung gespielt, die der Adressat selbst zuvor so ähnlich geäußert hatte. Ein fiktives Beispiel: Peter möchte mit Karin zu einer Party seines Freundes Willi gehen. Karin hat aber keine Lust dazu. Peter überredet sie, indem er ihr erzählt, auf Willis Partys sei immer enorm was los, es herrsche eine Superstimmung und es gebe tolles Essen. Sie gehen also hin. Ein paar Leute hängen dort gelangweilt in den Sesseln und haben sich wenig zu sagen. Es gibt Butterbrezeln und Nudelsalate. Karin flüstert Peter zu: „Das ist ja eine Wahnsinnsstimmung hier.“ Und kurz darauf: „Und diese unglaublich raffinierte Küche. Umwerfend!“ Karin greift in ihrer Ironie genau die Inhalte auf, mit denen Peter ihr die Party schmackhaft machen wollte. Peter kann mühelos erkennen, dass sie das Gegenteil meint und merkt auch, dass ihm seine eigene Erwartung gespiegelt wird. Noch dazu spricht Karin übertrieben und mit einem leicht genervten Tonfall. Es ist inszenierte Intertextualität im Spiel (vgl. Kotthoff 2002; 2003). Karin bezieht sich mit ihrem ‚Text‘ implizit auf Peters früheren ‚Text‘. Sie setzt diesen fort, wertet ihn um, spielt mit ihm. In der Literatur wird das „Ironie der Erwähnung“ genannt (Sperber/Wilson 1992). Sie erinnert ihn an seine Worte und bescheinigt ihnen indirekt und reflexiv Unangemessenheit. Peter kann das mühelos erkennen. Geteilte Wissenshintergründe sind für das Funktionieren von Ironie immer bedeutsam. Peter kann auf Karins Ironie reagieren, indem er lacht und/oder indem er das Diktum ausbaut („Es ist doch eine ganz besondere Butter auf den Brezeln“). So würde ein freundschaftliches Frotzelspiel entstehen (vgl. Kotthoff 2003). Er kann auch das Implikatum zurückweisen („Warum gilt es denn als langweilig, wenn sich Leute mal ruhig unterhalten?“).

Ironie zu produzieren und zu verstehen, setzt sehr viel geteiltes Wissen, Kombinations- und Inferenzvermögen voraus, denn es wird etwas gesagt, aber eine Art Gegenteil davon ist gemeint. Um Ironie zu verstehen, muss man gedanklich erschließen,

  1. was die Sprecherin selbst wirklich denkt und
  2. welches Denken sie der thematischen Instanz oder dem Gegenüber unterstellt.

Ähnliche Ironisierungen der Aussagen und Positionen von Agenten des öffentlichen Lebens durchziehen viele mediale Gesprächsrunden (siehe Inszenierte Kontroverse) und vor allem Formate des Late Night Talks und sorgen dort für die anvisierte Verbindung von Vergemeinschaftung einer kritischen Haltung zum Objektbereich der Ironie und gleichzeitiger Unterhaltung (vgl. Gäbler 2016; Kotthoff 2017; Calpestrati 2021). Late Night Talk wie etwa die „heute show“ des ZDF kann unter der Gattungsbezeichnung Satire laufen und arbeitet mit dem Untertyp der kritischen Ironie (Sarkasmus, für nähere Ausführungen dazu und zum Genre der Satire vgl. Capelotti 2024).

Die folgenden Faktoren spielen bei der Konstitution von Ironie eine wesentliche Rolle:

  • Ironie ist die Kommunikation einer Bewertungskluft (vgl. Winner 1988).
  • Es besteht eine Art von Gegensatz zwischen dem Gesagten (Diktum) und dem Gemeinten (Implikatum).
  • Die evaluativen Dimensionen sowohl vom Diktum als auch vom Implikatum müssen verstanden werden.
  • Das Diktum muss für sich alleine durch seine Anspielungshaftigkeit Sinn ergeben (vgl. Stempel 1976).
  • Auf der Beziehungsebene reicht Ironisieren von freundlichem Frotzeln bis zu sarkastischem Angriff.
  • Die Formulierungsebene ist relevant (Wortwahl, Prosodie, Mimik, Gestik, Orthografie) und deutet oft metapragmatisch im Sinne einer Kontextualisierung (vgl. dazu Kotthoff 1998; Verschueren 2000) auf Ironie hin.
  • Aber gesonderte Ironiesignale gibt es in der Regel weder im Mündlichen noch im Schriftlichen, mit Ausnahme der sozialen Medien, wo sich ein Emoticon mit Strichpunkt ( 😉 ) oder ein Emoji (😉) zur Anzeige von Ironie eingebürgert hat. Eine ebenso viel beobachtbare Praxis in sozialen Medien ist, vor allem, sarkastische Äußerungen mit einem Ironie-signalisierenden, metakommunikativen Kommentar abzuschließen, z. B. *Ironieoff* (siehe Beispiele). Ansonsten weichen ironische Sprechstile durchaus von ihrer Umgebung ab, indem etwa inhaltliche Begeisterung betont flach intoniert wird.
  • Das humoristische Potential ist unterschiedlich; Ironie kann ernsthaft und witzig sein.
  • Die Intertextualiät wird in der Ironie mehr oder weniger stark zur Schau gestellt.

Gängige kommunikative Gegenstrategien sind die explizite Zurückweisung des Implikatums (vgl. Kotthoff 2003). Das ist in politischen Auseinandersetzungen oft der Fall. Im privaten Kontext wird die Ironie mitunter ausgebaut, indem der Adressat sie unterstützt und dadurch spaßige Fiktionen entstehen.

Ironie kann sehr unterschiedliche Funktionen erfüllen, z. B. in Neckereien integriert sein (wie im Party-Beispiel), aber auch in scharfe Kritik (wie im Monsanto-Beispiel). Immer ist auch die Einbettung des Ironischen in Interaktion und Diskurs und die Diskursgeschichte von Bedeutung.

Daneben diskutiert Müller (1995) auch spezifisch mit einer historischen Phase oder einem Autor verbundene Formen der Ironie, wie etwa die Sokratische oder die romantische oder die Ironie im Werk von Cervantes, Thomas Mann und einigen mehr. So eingegrenzt lassen sich dann doch spezifische Ironiesignale finden, etwa spitzfindiges Wortverdrehen bei Sokrates.

Beispiele

(1) Betrachten wir einen Ausschnitt aus der „Liebeserklärung an Monsanto“ aus der Tageszeitung TAZ (vgl. Kriener 2018). Hier begegnet uns die Strategie des Lobens als Kritik, die einen Standardfall des Ironischen darstellt (Lapp 1992).

Liebeserklärung […] Monsanto hat uns immer wieder überrascht mit souveränem Handling mysteriöser Todesfälle, widerspenstiger Regierungen, uneinsichtiger Wissenschaftler. Das filigrane Kurzpassspiel zwischen US-Regierung, CIA, privaten „Sicherheitsfirmen“ und Monsanto – das war großer Sport. Und wie bei Gentechgegnern und Forschern plötzlich die Lichter ihrer Computer ausgingen – Chapeau! (taz/Kriener 2018)

Zunächst einmal ist in einer Tageszeitung eine Liebeserklärung an einen Konzern schon so unwahrscheinlich, dass die Vermutung, es könne sich um Ironie handeln, sofort entsteht. Dann war dieser Aggro-Chemie-Konzern schon vor der Übernahme durch den deutschen Bayer-Konzern in der Öffentlichkeit schlecht beleumundet, u. a. weil er das Entlaubungsmittel Agent Orange produzierte, das die USA im Vietnamkrieg zur Entlaubung der dortigen Wälder eingesetzt hat (Wikipedia o. J.) und weil der Unkrautvernichter Glyphosat als krebserregend gilt und große internationale Proteste ausgelöst hat (Deutschlandfunk 2018).

Der Autor des TAZ-Artikels attestiert dem Konzern souveränes Handling mysteriöser Todesfälle, widerspenstiger Regierungen, uneinsichtiger Wissenschaftler. Hier wird mit einem deutlich zu Tage tretenden Widerspruch gearbeitet. Souverän hat positive Konnotationen, soll aber als ‚kriminell, aber geschickt‘ gelesen werden und damit als negativ konnotiert. Und so geht es weiter. Erneut komplimentiert der Autor das Agieren des Konzerns als großen Sport, weil er die CIA und private Sicherheitsfirmen gegen seine Kritiker einsetzt. Die Lob-als-Kritik-Strategie des Ironischen durchzieht den Artikel. Chapeau! gilt auch als klassisches Lob, soll hier auf das Gegenteil hindeuten. Gesagt wird etwas Positives, gemeint ist etwas Negatives, nämlich, dass Monsanto vor keinen kriminellen Machenschaften zurückschreckt und so mächtig ist, dass es auch den Staat für seine Interessen einspannen kann. Auf solche Wissensbestände spielt der Artikel nur an.

Bei dem TAZ-Artikel wird Monsanto unterstellt, sich selbst mit all seinen Machenschaften toll zu finden. Autor Kriener denkt das Gegenteil und glaubt, dass die Leser(innen) der TAZ die Doppelkodierung durch das übertriebene Lob erkennen, goutieren und seine Haltung teilen werden. Zur Funktion des Ironischen gehören hier die Gemeinschaftsbildung mit den Leser(inne)n und der hohe Unterhaltungswert. Mit der Ironisierung seiner Kritik an dem Aggro-Konzern unterhält Kriener das Publikum viel besser als mit einer gradlinig und direkt vorgebrachten Kritik, weil es dadurch, dass es selbst das Gemeinte zu erschließen hat, aktiver einbezogen wird (vgl. Kotthoff 2017; Calpestrati 2021).

Um den ironischen Angriff abzuwehren, hätte ein Vertreter von Monsanto beispielsweise das Implikatum des TAZ-Artikels zurückweisen und sagen können, dass Monsanto niemals die Computer von Gentechgegnern angegriffen habe.

(2) Das Ironisieren ist kommunikationsstrategisch kontraproduktiv, wenn im Äußerungskontext kaum jemand den adäquaten Wissenshintergrund zum Verarbeiten der Doppelkodierung aktiviert. Beispielsweise hatte die Kette Burger King 2021 in England am Weltfrauentag den Satz getwittert: Women belong in the kitchen und wollte damit Frauen für Positionen in der gehobenen Gastronomie fördern (sie also gerade nicht in die Wohnküche verbannen). RezipientInnen hätten den alten Chauvi-Spruch umkodieren müssen, zeigten aber dazu wenig Neigung (es gab Proteste), wohl auch deshalb, weil die gegenteilige Position schwer erkennbar war (vgl. Kelleher 2021). Es hat auch eine Rolle gespielt, dass Burger King vorher nicht als Aktivist der Frauenemanzipation bekannt geworden war. Bei einer feministischen Zeitschrift hätte die Ironie mit dem Spruch funktioniert. Die gradlinige Lesart einer Aussage wird am schnellsten verweigert, wenn sie der Einordnung des Senders zuwiderläuft.

(3) Im folgenden Posting auf der Social Media Plattform X (ehemals Twitter) distanziert sich ein linksliberaler Polizeiaccount von einem Polizisten, der laut Medienbericht einen Hitlergruß geäußert und dann als ‚Irrtum‘ (ein Versehen) abgestritten habe. Die Distanzierung erfolgt mithilfe eines ironischen Kommentars, der die Handlung (Hitlergruß) des Polizisten aufgreift und mit einer für entschuldigende Relativierungen bekannten Redewendung veralltäglicht (Wem ist das nicht auch schon passiert). So soll deutlich gemacht werden, dass das Gegenteil gemeint ist. Um die Doppelkodierung aus Diktum (das Gesagte: Zustimmung) und Implikatum (das implizit Gemeinte: Ablehnung der Relativierung) besonders sichtbar zu machen und damit Missverständnisse zu vermeiden, wird die ironische Äußerung mit einem in Social Media bekannten Marker (mit dem Hashtag #ironieoff) explizit als ironisch ausgewiesen.

Abb. 1: Tweet auf X (12.04.2025): Ironische Thematisierung von „Heil Hitler“-Äußerungen eines Polizisten durch einen linksliberalen Polizeiaccount.

 

Literatur

Zum Weiterlesen

  • Gibbs, Raymond W.; Colston, Herbert L. (Hrsg.) (2007): Irony in Language and Thought. A Cognitive Science Reader. New York, London: Lawrence Erlbaum Ass.
  • Gibbs, Raymond W.; Colston, Herbert L. (Hrsg.) (2024): The Cambridge Handbook of Irony and Thought. Cambridge University Press.
  • Giora, Rachel; Gur, Inbal (2003): Irony in conversation: salience, role, and context effects. In: Nerlich, Brigitte; Todd, Zazie; Herman, Vimala; Clarke, David D. (Hrsg.): Polysemy: Flexible Patterns of Meaning in Mind and Language. Berlin, New York: De Gruyter Mouton, S. 297–316.

Zitierte Literatur und Belege

  • Birkner, Karin et al. (2020): Einführung in die Konversationsanalyse. Berlin, Boston: de Gruyter.
  • Deutschlandfunk (2018): Monsanto – erklärt. Online unter: https://www.deutschlandfunk.de/saatguthersteller-monsanto-erklaert-100.html ; Zugriff: 31.01.2025.
  • Calpestrati, Nicolo (2021): Ironie als Verführungskunst: Kommunikative Funktionen und pragmatische Effekte ironischer Äußerungen zur Schaffung von Gruppenbildung in halbstrukturierten Gesprächen. Linguistik Online, Jg. 106, Heft 1, S. 47–65.
  • Capelotti, Joao Paulo (2024): Satire and Parody. In: Thomas E. Ford et al. (Hrsg.): De Gruyter Handbook of Humor Studies. Berlin, Boston: de Gruyter, S. 327–345.
  • Gäbler, Bernd (2016): heute show. Quatsch oder Aufklärung? Witz und Politik in heute show und Co., 16. Otto Brenner Stiftung. Online unter: https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/05_Presse/02_Pressemitteilungen/2016_09_26_PM_AH88.pdf ; Zugriff: 31.01.2025.
  • Grice, Paul (1975): Logic and Conversation. In: Cole, Peter; Morgan, Jerry (Hrsg.): Syntax and Semantics. Bd. 3. New York, San Francisco, London: Brill, S. 41–58. (Dt. 1979): Logik und Konversation. In: Meggle, Georg (Hrsg.): Handlung, Kommunikation, Bedeutung. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, S. 243–266.
  • Kelleher, Suzanne Rowan (2021): ‘Women Belong In The Kitchen’: Burger King’s International Women’s Day Tweet Goes Down In Flames. In: Forbes. Online unter: https://www.forbes.com/sites/suzannerowankelleher/2021/03/09/women-belong-in-the-kitchen-burger-kings-international-womens-day-tweet-goes-up-in-flames/; Zugriff: 31.01.2025.
  • Kotthoff, Helga (1998): Spaß Verstehen. Zur Pragmatik von konversationellem Humor. Tübingen: Niemeyer.
  • Kotthoff, Helga (2002): Irony, Quotation, and Other Forms of Staged Intertextuality. In: Graumann, Carl; Kallmeyer, Werner (Hrsg.): Perspective and Perspectivity in Discourse. Amsterdam: Benjamins.
  • Kotthoff, Helga (2003): Responding to Irony in Different Contexts. On Cognition in Conversation. Journal of Pragmatics, Jg. 35, Heft 9, S. 1387–1411. Nachgedruckt 2007 in Gibbs, Raymond; Colston, Herbert L. (Hrsg.): Irony in Language and Thought. A Cognitive Science Reader. New York: Lawrence Erlbaum, S. 381–409.
  • Kotthoff, Helga (2009): An interactional approach to irony development. In: Chiaro, Delia; Norrick, Neal (Hrsg.): Humor in interaction. Amsterdam: Benjamins, S. 49–79.
  • Kotthoff, Helga (2017): Ironie im Radiotext und im Gespräch. In: Muttersprache. Vierteljahresschrift für deutsche Sprache, Jg. 127, Heft 3, S. 40–52.
  • Kriener, Manfred (2018): Liebeserklärung an Monsanto. TAZ 9./10.6.2018.
  • Lapp, Edgar (1992): Linguistik der Ironie. Tübingen: Narr.
  • Markewitz, Friedrich (2024): Ironie. Heidelberg: Universitätsverlag Winter.
  • Müller, Marika (1995): Die Ironie. Kulturgeschichte und Textgestalt. Würzburg: Königshausen und Neumann.
  • Stempel, Wolf-Dieter (1976): Ironie als Sprechhandlung. In: Preisendanz, Wolfgang; Warning, Rainer (Hrsg.): Das Komische. München: Wilhelm Fink, S. 205–237.
  • Verschueren, Jef (2000): Notes on the Role of Metapragmatic Awareness in Language Use. In: Pragmatics, Jg. 10, Heft 4, S. 439–456.
  • Wilson, Deidra; Sperber, Dan (1992): On Verbal Irony. Lingua, Jg. 87, Hefte 1–2, S. 53–76.
  • Winner Ellen (1988): The Point of Words: Children’s Understanding of Metaphor and Irony. Cambridge: Harvard University Press.
  • Wikipedia (o. J.): Monsanto. Online unter: https://en.wikipedia.org/wiki/Monsanto; Zugriff: 31.01.2025.

Abbildungsverzeichnis:

Zitiervorschlag

Kotthoff, Helga (2025): Ironie. In: Diskursmonitor. Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am 10.06.2025. Online unter: https://diskursmonitor.de/glossar/ironie.  

DiskursGlossar

Grundbegriffe

Kontextualisieren

Kontextualisieren wird im allgemeineren bildungssprachlichen Begriffsgebrauch verwendet, um das Einordnen von etwas oder jemandem in einen bestimmten Zusammenhang zu bezeichnen.

Narrativ

Mit der diskursanalytischen Kategorie des Narrativs werden Vorstellungen von komplexen Denk- und Handlungsstrukturen erfasst. Narrative in diesem Sinne gehören wie Schlagwörter, Metaphern und Topoi zu den Grundkategorien der Analyse von Diskursen.

Argumentation

Argumentation bezeichnet jene sprachliche Tätigkeit, in der man sich mithilfe von Gründen darum bemüht, die Richtigkeit einer Antwort auf eine bestimmte Frage zu erweisen. Das kann in ganz verschiedenen Situationen und Bereichen nötig sein, namentlich um eine poli-tische, wissenschaftliche, rechtliche, unternehmerische oder private Angelegenheit zu klären.

Hegemonie

Wie der britische Politikwissenschaftler Perry Anderson 2018 in einer umfassenden, historisch weit ausgreifenden Studie zum Gebrauch des Begriffs Hegemonie und seinen Konjunkturen beschreibt, liegen die historischen Wurzeln des Begriffs im Griechischen, als Bezeichnung für Führung (eines Staatswesens) mit Anteilen von Konsens.

Diskurskompetenz

Im engeren, linguistischen Sinn bezeichnet Diskurskompetenz die individuelle sprachlich-kommunikative Fähigkeit, längere zusammenhängende sprachliche Äußerungen wie Erzählungen, Erklärungen, Argumentationen zu formulieren und zu verstehen.

Agenda Setting

Rassistisch motivierte Gewalt, Zerstörung des Regenwaldes, Gender pay gap: Damit politische Institutionen solche Probleme bearbeiten, müssen sie erst als Probleme erkannt und auf die politische Tagesordnung (Agenda) gesetzt werden. Agenda Setting wird in Kommunikations- und Politikwissenschaft als eine Form strategischer Kommunikation beschrieben, mithilfe derer Themen öffentlich Gehör verschafft und politischer Druck erzeugt werden kann.

Medien

Die Begriffe Medien/Massenmedien bezeichnen diverse Mittel zur Verbreitung von Informationen und Unterhaltung sowie von Bildungsinhalten. Medien schaffen damit eine wesentliche Grundlage für Meinungsbildung und Meinungsaustausch.

Macht

Macht ist die Fähigkeit, Verhalten oder Denken von Personen zu beeinflussen. Sie ist Bestandteil sozialer Beziehungen, ist an Kommunikation gebunden und konkretisiert sich situationsabhängig. Alle expliziten und impliziten Regeln, Normen, Kräfteverhältnisse und Wissensformationen können aus diskursanalytischer Perspektive als Machtstrukturen verstanden werden, die Einfluss auf Wahrheitsansprüche und (Sprach)Handlungen in einer Gesellschaft oder Gruppe nehmen.

Metapher

In der politischen Berichterstattung ist oft davon die Rede, dass eine bestimmte Partei einen Gesetzesentwurf blockiert. Weil das Wort in diesem Zusammenhang so konventionell ist, kann man leicht übersehen, dass es sich dabei um eine Metapher handelt.

Normalismus

Normalismus ist der zentrale Fachbegriff für die Diskurstheorie des Literaturwissenschaftlers Jürgen Link. Die Normalismus-Theorie fragt danach, wie sich Vorstellungen von ‚Normalität‘ und ‚Anormalität‘ als Leit- und Ordnungskategorien moderner Gesellschaften herausgebildet haben.

Techniken

Wiederholen

Das Wiederholen von Äußerungen in öffentlichen (politischen) Diskursen zielt darauf, das Denken anderer zu beeinflussen, Wissen zu popularisieren, einseitige (z. B. fanatisierende, beschwörende, hysterische, ablenkende, pseudosachliche) Konstruktionen von Wahrheit zu erzeugen, um die soziale Wirklichkeit als intersubjektiven Konsens im einseitigen Interesse des „Senders“ zu verändern. Grundvoraussetzung ist die Annahme, dass das kollektive Denken stets mächtiger als das individuelle Denken ist.

Diskreditieren

Das Diskreditieren ist eine Praktik, mit der Diskursakteure durch verschiedenste Strategien, die von Verunglimpfungen und Verleumdungen bis hin zu rufschädigenden Äußerungen reichen, abgewertet und herabgesetzt werden.

Nähe inszenieren

Die Inszenierung von Nähe beschreibt eine Kommunikations>>praktik, bei der Akteur:innen Techniken einsetzen, um Vertrautheit, Sympathie und Authentizität zu vermitteln (z.B. das Angebot einer:s Vorgesetzten, zu duzen).

Diplomatie

Diplomatie bezeichnet im engeren Sinne eine Form der Kommunikation zwischen offiziellen Vertretern von Staaten, die die Aufgabe haben, zwischenstaatliche Beziehungen durch und für Verhandlungen aufrecht zu erhalten. Diese Vertreter können Politiker oder Beamte, insbesondere des diplomatischen Dienstes, sowie Vertreter internationaler Organisationen sein.

Typografie

Typografie bezeichnet im modernen Gebrauch generell die Gestaltung und visuelle Darstellung von Schrift, Text und (in einem erweiterten Sinne) auch die Dokument-Gesamtgestaltung (inklusive visueller Formen wie Abbildungen, Tabellen, Taxono-mien usw.) im Bereich maschinell hergestellter Texte (sowohl im Druck als auch auf dem Bildschirm)

Fact Checking

Fact Checking ist eine kommunikationsstrategische Interventionstechnik, bei der eine Diskursaussage auf Bild oder Textbasis unter dem Gesichtspunkt der Faktizität bewertet wird. Sie ist überwiegend in journalistische Formate eingebettet, die als Faktencheck bezeichnet werden.

Distanzieren

Distanzieren bezeichnet die Abgrenzung eines individuellen oder organisationalen Akteurs von einem anderen Akteur. Eine Distanzierung kann kommunikativ oder operativ vollzogen werden, d. h. die Abgrenzung findet verbal oder unter Aufkündigung eines Arbeitsverhältnisses statt.

Kontaktschuld-Topos

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Schlagbilder

Der Terminus Schlagbild bezeichnet mehr oder weniger inszenierte Bilder. Ihre Bedeutung beruht nicht nur auf ihren sichtbaren (ikonischen) Formen, sondern vielmehr auf den symbolischen Inhalten, die sich durch vielfache mediale Wiederholung und Konventionen gefestigt haben.

Invektivität / Metainvektivität

Invektivität ist ein Überbegriff für den Phänomenbereich der Herabsetzung und Ausschließung mittels symbolischer Praktiken. In Invektiven (z.B. Spott, Beleidigung, sprachliche Aggression, Diskriminierung, Hassrede) werden Einzelnen oder Gruppen marginalisierte oder niedrige soziale Positionen zugeschrieben, Zugehörigkeiten zu Gemeinschaften abgesprochen oder Identitäten negiert.

Schlagwörter

Wohlstand

Unter Wohlstand sind verschiedene Leitbilder (regulative Ideen) zu verstehen, die allgemein den Menschen, vor allem aber den Beteiligten an politischen und wissenschaftlichen Diskursen (politisch Verantwortliche, Forschende unterschiedlicher Disziplinen usw.) eine Orientierung darüber geben sollen, was ein ‚gutes Leben‘ ausmacht.

Remigration

Der Begriff Remigration hat zwei Verwendungsweisen. Zum einen wird er politisch neutral verwendet, um die Rückkehrwanderung von Emigrant:innen in ihr Herkunftsland zu bezeichnen; die meisten Verwendungen beziehen sich heute jedoch auf Rechtsaußendiskurse, wo das Wort der euphemistischen Umschreibung einer aggressiven Politik dient, mit der nicht ethnisch deutsche Immigrant:innen und ihren Nachfahr:innen zur Ausreise bewegt oder gezwungen werden sollen.

Radikalisierung

Das Adjektiv radikal ist ein mehrdeutiges Wort, das ohne spezifischen Kontext wertneutral gebraucht wird. Sprachhistorisch bezeichnete es etwas ‚tief Verwurzeltes‘ oder ‚Grundlegendes‘. Dementsprechend ist radikales Handeln auf die Ursache von etwas gerichtet, indem es beispielsweise zugrundeliegende Systeme, Strukturen oder Einstellungen infrage stellt und zu ändern sucht.

Bürokratie

Bürokratie ist ein Begriff, der im Rahmen aktueller strategischer Kommunikation ein dicht besetztes, polarisiertes Feld korrespondierender Ausdrücke öffnet. Neben den direkten Ab-leitungen Bürokratisierung, Bürokratismus und Komposita, als wichtigstes Bürokratieabbau, gehören dazu vor allem Flexibilisierung, Privatisierung, Deregulierung.

Politisch korrekt / Politische Korrektheit

Der Ausdruck politisch korrekt / Politische Korrektheit und die amerikanischen Vorbilder politically correct /P.C. / Political Correctness (Gegenteile, etwa politisch unkorrekt etc., sind mitzudenken) repräsentieren ein seit den frühen Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts populäres Deutungsmuster, mit dem weltanschauliche, ästhetische und politische Konflikte berichtet/bewertet werden, meist zuungunsten der als politisch korrekt bezeichneten Positionen, denen man eine überzogene, sowohl lächerliche als auch gefährliche Moralisierung unterstellt.

Kipppunkt

Als öffentliches Schlagwort ist Kipppunkt Teil eines Argumentationsmusters: es behauptet ein ‚Herannahen und baldiges Überschreiten einer unumkehrbaren Sachverhaltsänderung, die fatale bzw. dystopische Folgeschäden auslöst, wenn nicht umgehend bestimmte Maßnahmen eingeleitet oder unterlassen werden.‘

Verfassung

Die Verfassung eines Landes (in Deutschland das Grundgesetz von 1949) steht für die höchste und letzte normative und Legitimität setzende Instanz einer staatlichen Rechtsordnung. In der offiziellen Version demokratischer Selbstbeschreibung ist es das Volk selbst, das sich in einem rituellen Gründungsakt eine Verfassung gibt.

Toxizität / das Toxische

Es ist nicht immer ganz eindeutig bestimmbar, was gemeint wird, wenn etwas als toxisch bezeichnet wird. Zeigen lässt sich zwar, dass sich die Bedeutung von ‚giftig‘ hin zu ‚schädlich‘ erweitert hat, doch die Umstände, unter denen etwas für jemanden toxisch, d. h. schädlich ist, müssen aus der diskursiven Situation heraus erschlossen werden.

Zivilgesellschaft

Im gegenwärtigen deutschen Sprachgebrauch werden so heterogene Organisationen, Bewegungen und Initiativen wie ADAC und Gewerkschaften, Trachtenvereine und Verbraucherschutzorganisationen, Umweltorganisationen und religiöse Gemeinschaften zur Zivilgesellschaft gezählt.

Demokratie

Der Ausdruck Demokratie dient häufig zur Bezeichnung einer (parlamentarischen) Staatsform und suggeriert die mögliche Beteiligung aller an den Öffentlichen Angelegenheiten. Dabei ist seine Bedeutung weniger eindeutig als es den Anschein hat.

Verschiebungen

Versicherheitlichung

In akademischen Kontexten wird Versicherheitlichung in Abgrenzung zu einem naiv-realistischen Sicherheitsverständnis verwendet. Dieses betrachtet Sicherheit als einen universell erstrebenswerten und objektiv feststellbaren Zustand, dessen Abwesenheit auf das Handeln von Akteuren zurückzuführen ist, die feindselig, kriminell, unverantwortlich oder zumindest fahrlässig agieren.

Ökonomisierung

Ökonomisierung wird in gegenwärtigen Diskursen in der Regel zur Bezeichnung von Prozessen verwendet, in denen die spezifisch wirtschaftlichen Funktions-Elemente wie Markt, Wettbewerb/Konkurrenz, Kosten-Nutzen-Kalküle, Effizienz, Gewinnorientierung in Bereiche übertragen werden, die zuvor teilweise oder ganz nach anderen Leitkriterien ausgerichtet waren

Moralisierung

Moralisierung verlagert Macht- und Interessenkonflikte in die Sphäre der Kommunikation von Achtung / Missachtung. Sie reduziert Ambivalenz zugunsten einer Polarisierung von gut und böse.

Konstellationen

Partizipatorischer Diskurs

Partizipation ist mittlerweile von der Forderung benachteiligter Personen und Gruppen nach mehr Beteiligung in der demokratischen Gesellschaft zu einem Begriff der Institutionen selbst geworden: Kein Programm, keine Bewilligung mehr, ohne dass bestimmte Gruppen oder Personen dazu aufgefordert werden, für (mehr) Partizipation zu sorgen.

Skandal

Die Diskurskonstellation des Skandals zeichnet sich durch eine in den Medien aufgegriffene (bzw. durch sie erst hervorgerufene) empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsächlichen oder vermeintlichen Missstand aus. Die schuldhafte Verursachung dieses Missstandes wird dabei einem gesellschaftlichen Akteur zugeschrieben, dessen Handeln als ‚unmoralisch‘ gedeutet wird.

DiskursReview

Review-Artikel

Beobachtung zum Begriff „Diplomatie“ beim Thema Ukraine im Europäischen Parlament

Von EU-Vertretern waren zur Ukraine seit 2022 vor allem Aussagen zu hören, die sich unter dem Motto „as long as it takes“ beziehungsweise „so lange wie nötig“ für die Erweiterung der militärischen Ausstattung und der Verlängerung des Krieges aussprachen. Vorschläge oder Vorstöße auf dem Gebiet der „Diplomatie“ im Sinne von ‚Verhandeln (mit Worten) zwischen Konfliktparteien‘ gab es dagegen wenige, obwohl die klare Mehrheit von Kriegen mit Diplomatie beendet wurden (vgl. z.B. Wallensteen 2015: 142)

Die Macht der Worte 4/4: So geht kultivierter Streit

DiskursReview Die Macht der Worte (4/4):So geht kultivierter Streit Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...

Die Macht der Worte 3/4: Sprachliche Denkschablonen

DiskursReview Die Macht der Worte (3/4):Sprachliche Denkschablonen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...

Die Macht der Worte 2/4: Freund-Feind-Begriffe

DiskursReview Die Macht der Worte (2/4): Freund-Feind-Begriffe Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...

Die Macht der Worte 1/4: Wörter als Waffen

DiskursReviewDie Macht der Worte (1/4): Wörter als Waffen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 / 06.03.2025...

Relativieren – kontextualisieren – differenzieren

Die drei Handlungsverben relativieren, kontextualisieren, differenzieren haben gemein, dass sie sowohl in Fachdiskursen als auch im mediopolitischen Interdiskurs gebraucht werden. In Fachdiskursen stehen sie unter anderem für Praktiken, die das Kerngeschäft wissenschaftlichen Arbeitens ausmachen: analytische Gegenstände miteinander in Beziehung zu setzen, einzuordnen, zu typisieren und zugleich Unterschiede zu erkennen und zu benennen.