DiskursGlossar

SĂŒndenbock

Kategorie: Techniken
Verwandte AusdrĂŒcke: Prellbock, Bauernopfer, Blitzableiter, PrĂŒgelknabe, Schuldzuweisung, SchuldĂŒbertragung, Zielscheibe, Stigma, Opfer
Siehe auch: Opfer-Topos, Freund- und Feind-Begriffe, Antisemitismus
Autorin: Christine Viertmann
Version: 1.0 / Datum: 13.09.2024

Kurzzusammenfassung

Der SĂŒndenbock bezeichnet eine Person oder Gruppe, die stellvertretend fĂŒr etwas beschuldigt wird. Hinter dieser Schuldzuweisung steckt ein kommunikativer Mechanismus des Gruppenzusammenhalts, der sich in verschiedenen kulturellen Kontexten und zu unterschiedlichen Zeiten durch Rituale, Mythen, ErzĂ€hlungen oder Verhalten manifestiert. Dieser kommunikative SĂŒndenbock-Mechanismus erfolgt unabhĂ€ngig von der tatsĂ€chlichen Schuld oder Unschuld der betroffenen Person oder Gruppe. Die Merkmale, die zur Auswahl des SĂŒndenbocks fĂŒhren, sind oft stigmatisierend und basieren auf der symbolischen Ausgrenzung dunkler Aspekte der GruppenidentitĂ€t. Entlastungseffekte des SĂŒndenbock-Mechanismus (alle gegen eine Person oder Gruppe vs. alle gegen alle) können den Gruppenzusammenhalt kurzfristig stĂ€rken. Jedoch kann sich die langfristige Fixierung auf den SĂŒndenbock verheerend auswirken, da sie zur Abwertung, Entmenschlichung und Verfolgung von Individuen oder Gruppen fĂŒhren kann.

Erweiterte BegriffsklÀrung

Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet ein SĂŒndenbock eine Person oder Gruppe, die stellvertretend fĂŒr etwas beschuldigt wird. Diese Schuldzuweisung basiert weniger auf tatsĂ€chlichem Fehlverhalten, sondern entspringt vielmehr einem Prozess des magischen Denkens – einer Denkweise, die, wie LĂ©vi-Strauss (1973) beschreibt, versucht, durch symbolische Handlungen Einfluss auf die Welt zu nehmen. Die Struktur dieser symbolischen Schuldzuweisung entstammt alten Reinigungs- und Opferritualen, die in vielen Kulturen praktiziert wurden (vgl. Hicks 2001). Der Begriff SĂŒndenbock stammt aus der hebrĂ€ischen Tora bzw. der Übersetzung des Ausdrucks ‚Bock fĂŒr Asasel‘, ein Ziegenbock, der mit den Verfehlungen der Gemeinschaft symbolisch beladen in die WĂŒste geschickt wurde (vgl. Perera 1986: 16).

Im Laufe der Geschichte wurde aus dem SĂŒndenbock-Ritual ein Mythos, eine traditionelle ErzĂ€hlung, die als Mechanismus im Kontext sozialer Interaktionen auch heute fortbesteht (vgl. Girard 1998; Perera 1986; Pillari 1991). Das PhĂ€nomen der symbolischen SchuldĂŒbertragung impliziert sowohl einen Mechanismus des Gruppenerhalts als auch dessen mögliche soziale Konstruktion, d. h. auch dessen AusprĂ€gung in Form einer (z. B. durch Medien vermittelten) ErzĂ€hlung (vgl. strukturale Mythenanalyse bei LĂ©vi-Strauss 1955 und Barthes 1957/2024). In der Analytischen Psychologie C. G. Jungs wird der SĂŒndenbock als ‚Archetyp des Schattens‘ beschrieben, der alle negativen Aspekte einer Person oder Gruppe spiegelt (vgl. Jung 1954/2008). Der Kulturanthropologe RenĂ© Girard untersucht in seiner Mimetischen Theorie die Rolle des individuellen Opfers fĂŒr die Gemeinschaft im Verlauf der Menschheitsgeschichte und bezeichnet den SĂŒndenbock als Friedensbringer und Quelle von Kultur (Girard 1998). In der modernen westlichen Gesellschaft herrsche aufgrund des Verlusts ritueller Praktiken eine Krise des Opferkultes. Dennoch habe die Zuschreibung von symbolischer Schuld nicht an Bedeutung verloren. Entscheidend fĂŒr den SĂŒndenbock-Mechanismus seien sogenannte Opfermerkmale, tatsĂ€chliche oder zugeschriebene Eigenschaften einer Person, die sie von der vermeintlichen Gruppennorm abheben (vgl. Girard 1998: 116).

Da es sich beim SĂŒndenbock-Mechanismus um eine scheinbar unumgĂ€ngliche, komplexitĂ€tsreduzierende Lösungsstrategie fĂŒr soziale und gesellschaftliche Problemstellungen handelt, ist eine komplette Vermeidung der Suche nach dem SĂŒndenbock illusorisch. Solange der Mensch als soziales und narratives Wesen fortbesteht, solange es (mediale) ErzĂ€hlungen gibt, existiert auch der Kampf zwischen Licht und Schatten in allen gesprochenen und geschriebenen Texten. Die mediale ErzĂ€hlung ĂŒber den binĂ€ren Code zwischen ‚Gut und Böse‘, ‚Schwarz und Weiß‘‚ ‚denen da oben und denen da unten‘ garantiert auch dank eines BĂŒndels an darin enthaltenen Nachrichtenwertfaktoren wie Status (Prominenz, Macht und Sensation), Identifikation (Personalisierung) oder Valenz (Konflikt und Schaden) öffentliche Aufmerksamkeit in der Medienberichterstattung (vgl. Schulz 1976).

Die Motivation hinter dem SĂŒndenbock-Mechanismus reicht von bewusst ausgelebter Feindseligkeit bis zu unbewussten Konflikten. Unangenehme GefĂŒhle und Tatsachen werden auf eine andere Person oder Gruppe projiziert. Kurzfristig kann dies einen beruhigenden Effekt auf die Gruppe oder das System ausĂŒben. Jedoch bleiben die zugrunde liegenden strukturellen oder emotionalen Herausforderungen von diesem Lösungsversuch unberĂŒhrt. In der systemischen Familientherapie zeigt sich dies am Beispiel des schwarzen Schafs der Familie. Dieses Familienmitglied wird fĂŒr unterschiedliche familiĂ€re Probleme verantwortlich gemacht, selbst wenn es keine objektive Grundlage dafĂŒr gibt. Es entlastet die anderen Familienmitglieder, indem es das Konfliktpotenzial bĂŒndelt (alle gegen eine Person vs. alle gegen alle). Doch diese Entlastung ist trĂŒgerisch: Die eigentlichen Probleme bleiben ungelöst und das beschuldigte Familienmitglied erfĂ€hrt erhebliche psychische Belastung (vgl. Pillari 1991). So zeigt sich der SĂŒndenbock-Mechanismus als eine scheinbar zweckdienliche Strategie zur KonfliktbewĂ€ltigung, die jedoch langfristig große Risiken birgt, indem sie unangenehme Wahrheiten verdrĂ€ngt und nachhaltige Problemlösungen blockiert.

In modernen Wissensgesellschaften spiegelt der SĂŒndenbock-Mechanismus in der öffentlichen Kommunikation außerdem die Flucht vor der Analyse komplexer gesellschaftlicher Strukturen und Probleme (vgl. Schwarz 2012). Die Konstruktion medialer SĂŒndenböcke hemmt die Entwicklung tiefergehender Debatten zugunsten eines GefĂŒhls der schnellen Erlösung und einer einfachen Story eines Kampfes von ‚Gut und Böse‘. Die Anforderung an Journalismus und strategische Kommunikation im Zeitalter von kĂŒnstlicher Intelligenz und selektiver Mediennutzung ist die Abbildung möglichst vielfĂ€ltiger Perspektiven und differenzierter EinschĂ€tzungen. Je nach Kultur, Zeit und Gesellschaft könnte jede gesellschaftliche Gruppe marginalisiert und potenziell entmenschlicht werden, sobald sich eine Gesellschaft vollstĂ€ndig auf den binĂ€ren Code des SĂŒndenbocks (‚wir gegen die anderen‘) einlĂ€sst (vgl. Freund-Feind-Begriffe, Antisemitismus).

Interessanterweise verliert ein SĂŒndenbock seine Funktion als symbolisches Opfer in dem Moment, in dem er als solcher benannt oder erkannt wird. Sobald eine Person oder Gruppe in der öffentlichen Kommunikation als SĂŒndenbock bezeichnet wird, geschieht dies durch verteidigende KrĂ€fte, die den Prozess der symbolischen SchuldĂŒbertragung stören und damit den Mechanismus schwĂ€chen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich den Prozess der symbolischen SchuldĂŒbertragung strategisch zunutze zu machen. Im Kontext der strategischen Kommunikation, insbesondere in Krisensituationen, werden sogenannte Bauernopfer inszeniert (vgl. Coombs 2006). Dabei handelt es sich weniger um einen SĂŒndenbock-Mechanismus, sondern eher um das gezielte Vorschicken einer Person, die eine begrenzte Verantwortung trĂ€gt, um eine Krise zu entschĂ€rfen. Diese strategisch inszenierten Opfer dienen dazu, den öffentlichen Diskurs zu beenden, ohne die eigentlichen Probleme zu lösen. Dabei wird nicht selten die Behauptung aufgestellt, man selbst oder die eigene Gruppe werde zum SĂŒndenbock gemacht, um sich als Opfer zu inszenieren und sich gegen Kritik zu immunisieren. Es ist wichtig, zwischen diesen Fake-Goats, Bauernopfern oder MĂ€rtyrern, die sich freiwillig opfern, und den eigentlichen SĂŒndenböcken zu unterscheiden, die unfreiwillig die Last der Schuld tragen (vgl. Viertmann 2015: 98–100). WĂ€hrend erstere oft Teil einer bewussten Strategie sind, die die Gemeinschaft retten soll, werden SĂŒndenböcke offen als TĂ€ter bezichtigt, geĂ€chtet und schließlich verfolgt.

Die mediale Berichterstattung und öffentliche Diskussion ĂŒber SĂŒndenböcke zeigt sich konkret durch eine HĂ€ufung negativ oder ambivalent konnotierter Adjektive und Substantive, die in Zusammenhang mit der Darstellung von Personen oder Gruppen stehen. Diese Wörter beziehen sich hĂ€ufig auf deren Gruppenzugehörigkeit, etwa die AuslĂ€nder, die Elite oder die BĂŒrgergeldempfĂ€nger, oder auf vermeintliche Persönlichkeitsmerkmale wie abgehoben, arrogant oder faul. Stehen solche Merkmale im Vordergrund, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diesen Personen oder Gruppen in der Öffentlichkeit eine SĂŒndenbock-Rolle zugeschrieben wird (SĂŒndenbock-Potenzial). Personen, die zunĂ€chst aufgrund ihres charismatischen Auftretens oder ihrer Gruppenzugehörigkeit viel Sympathie erfahren, können spĂ€ter genau wegen dieser Eigenschaften symbolisch beschuldigt werden. Diese Dynamik zeigt, wie schnell öffentliche Sympathie in Schuldzuweisungen umschlagen kann, wenn gesellschaftliche Erwartungen enttĂ€uscht werden, und wie die mediale Darstellung nicht selten die Entstehung neuer SĂŒndenböcke fördert.

Deshalb wird oft eine ‚neue Medienkultur‘ gefordert, die vorschnelle SĂŒndenbock-Zuschreibungen grĂŒndlicher hinterfragt und reflektiert. Dazu braucht es sorgfĂ€ltigere, ausgewogenere Recherche sowie die Veröffentlichung von Richtigstellungen und Fehlerkorrekturen (vgl. Schertz und Schuler 2007). Einige sehen die Ursache fĂŒr mediale Prangersituationen in der Ressourcenknappheit des klassischen Journalismus (vgl. GmĂŒr 2007). Klar ist, dass soziale Medien die schnelle Verbreitung von SĂŒndenbock-ErzĂ€hlungen begĂŒnstigen. Hier sind staatliche Regulierung und Maßnahmen der Plattformbetreiber notwendig. Allerdings verstĂ€rken öffentliche Berichterstattung und ,Hatespeech‘ den SĂŒndenbock-Mechanismus lediglich; sie verursachen ihn nicht. Letztlich spiegelt die Suche nach medialen SĂŒndenböcken tief verwurzelte gesellschaftliche Vorurteile wider, also Überzeugungen, GefĂŒhle und diskriminierendes Verhalten gegenĂŒber Mitgliedern einer Gruppe aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu dieser Gruppe (Leyens 2001: 11986).

Beispiele

Die drei Beispiele aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Themenbereichen spiegeln das Kontinuum der negativen Auswirkungen des SĂŒndenbock-Mechanismus von harmlos (Trainerwechsel im Fußball) bis verheerend (Antisemitismus). Weitere Beispiele finden sich in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen (vgl. Viertmann 2015 fĂŒr Beispiele aus dem Wirtschaftsjournalismus). Die Beispiele sollen die Bandbreite der journalistischen Reflexion ĂŒber den SĂŒndenbock-Mechanismus in der aktuellen Medienberichterstattung verdeutlichen. Es wird bewusst darauf verzichtet, die eigentlichen Beschuldigungen oder Hetzschriften ĂŒber GeflĂŒchtete, verschiedene Glaubensgemeinschaften, Arbeitssuchende, FĂŒhrungspersonen und viele weitere gesellschaftliche Gruppen als Beispiele zu reproduzieren und damit in ihrer Wirkung zu verstĂ€rken.

(1) Der SĂŒndenbock beim Trainerwechsel im Fußball (Spiegel Online)

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die Offenlegung einer einseitigen Schuldzuweisung in der Öffentlichkeit den SĂŒndenbock-Mechanismus selbst stören kann. Ein SĂŒndenbock wird zum Opfer, sobald er in der Öffentlichkeit verteidigt wird.

Trainerwechsel bringen nichts

Fußballtrainer haben keinen sicheren Job – im Gegenteil: Wenn die Leistung nicht stimmt, werden sie auch mitten in der Saison gefeuert. Eine statistische Auswertung von ĂŒber 150 Trainerwechseln in der Bundesliga zeigt jedoch, dass die Mannschaft davon nicht profitiert. (Dambeck 2011)

(2) Der SĂŒndenbock in der Politik (NDR.de)

Menschen in der Politik sind dem Druck der veröffentlichten Meinung in besonderer Weise ausgesetzt. Dieses Beispiel zeigt einerseits, dass die charismatische Positionierung einer Person in der Öffentlichkeit zu ĂŒberhöhten Erwartungen und schließlich zu einem erhöhten SĂŒndenbock-Potenzial fĂŒhren kann. Andererseits verdeutlicht es, wie die journalistische Arbeit die Entlarvung der SĂŒndenbock-ErzĂ€hlung ermöglicht. Durch die ErklĂ€rung komplexer ZusammenhĂ€nge wird die zuvor beschriebene öffentliche SĂŒndenbock-Rolle Robert Habecks aufgelöst, indem differenzierte Informationen bereitgestellt und oberflĂ€chliche Schuldzuweisungen hinterfragt werden.

Absturz des Ikarus: Robert Habeck und das Elend der Ampel

Noch vor einem Jahr war Robert Habeck der beliebteste Politiker Deutschlands. Doch die Werte des Wirtschaftsministers befinden sich nun im freien Fall. Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke ĂŒber das Elend der Ampel-Koalition.

(3) Der SĂŒndenbock als Quelle des Antisemitismus (tagesschau24)

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass der SĂŒndenbock-Mechanismus Teil und Ursache von Verschwörungstheorien sein kann. In der deutschen Geschichte hat der SĂŒndenbock-Mechanismus auf allen gesellschaftlichen Ebenen eine zentrale Rolle gespielt, indem er in seiner extremsten Form zur Verfolgung und Vernichtung von Menschen fĂŒhrte. Die Verfolgung stellt die letzte Konsequenz des SĂŒndenbock-Mechanismus dar, bei der die symbolische SchuldĂŒbertragung in reale Gewalt und Ausgrenzung mĂŒndet.

„Die grĂ¶ĂŸte Verschwörungstheorie der Neuzeit“

[Interview mit dem Historiker Ulrich Herbert]

 

Herbert: Die Niederlage des Ersten Weltkriegs hat dem Antisemitismus sehr starken Auftrieb gegeben, weil die Juden dafĂŒr verantwortlich gemacht wurden, dass die Deutschen den Krieg verloren haben. [
] Die Juden waren so eine Art Passepartout fĂŒr alle Missbilligkeiten und Unerfreulichkeiten und Niederlagen der Deutschen, fĂŒr die man sich, so hieß es damals, rĂ€chen wollte. Und das ist 1938 explodiert und hat die Situation auch in Nazideutschland doch stark verĂ€ndert.

tagesschau24: Das heißt, im Vorfeld gab es, ich nenne es mal: SĂŒndenbockdebatten?

Herbert: SĂŒndenbock ist vielleicht etwas zu verniedlichend. Es geht darum, dass in Deutschland, aber auch in anderen LĂ€ndern, die Juden verantwortlich gemacht wurden fĂŒr die großen UmwĂ€lzungen der Moderne, der Kapitalismus ebenso wie der Kommunismus. Also all das, was neu fĂŒr die Menschen gewesen ist, was ĂŒber sie hereingestĂŒrzt ist, wurde nicht verstanden und auf eine geheime Macht zurĂŒckgefĂŒhrt, die fĂŒr all das verantwortlich war. Mit der Weltwirtschaftskrise hat sich das dann noch mal zugespitzt. (Tagesschau 2023)

 

Literatur

Zum Weiterlesen

  • Allport, Gordon W. (1979): ABC’s of Scapegoating. New York: Freedom Pamphlets. Anti-Defamation League of B’nai B’rith.
  • Campbell, Charlie (2011): Scapegoat. A History of Blaming Other People. London, New York: Duckworth Overlook.
  • Goffman, Erving (2024): Stigma: Über Techniken der BewĂ€ltigung beschĂ€digter IdentitĂ€t. 24. Aufl., Berlin: Suhrkamp.

Zitierte Literatur und Belege

  • Allport, Gordon W. (1958): The nature of prejudice. New York: Doubleday.
  • Barthes, Roland [1957] (2024): Mythen des Alltags. 7. Aufl. Berlin: Suhrkamp.
  • Coombs, W. Timothy (2006): The Protective Powers of Crisis Response Strategies: Managing Reputational Assets During a Crisis. In: Journal of Promotion Management, Jg. 12, Heft 3–4, S. 241–260.
  • Dambeck, Holger (2011): Trainerwechsel bringen nichts. In: Spiegel.de. Online unter: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fussball-statistik-trainerwechsel-bringen-nichts-a-754907.html ; Zugriff: 10.09.2024.
  • Girard, RenĂ© (1998): Der SĂŒndenbock. ZĂŒrich: Benziger.
  • GmĂŒr, Mario (2007): Das Medienopfersyndrom. MĂŒnchen, Basel: E. Reinhardt.
  • Hicks, David (2001): Sacrifice. In: Smelser, Neil J; Baltes, Paul B. (Hrsg.): International Encyclopedia of the Social & Behavioral Sciences. Bd. 20, Amsterdam: Elsevier, S. 13439–13441.
  • Jung, Carl Gustav [1954] (2008): Archetypen. 14. Aufl. MĂŒnchen: dtv.
  • Leyens, Jacques-Philippe (2001): Prejudice in Society. In: Smelser, Neil J.; Baltes, Paul B. (Hrsg.): International Encyclopedia of the Social & Behavioral Sciences. Bd. 17, Amsterdam: Elsevier, S. 11986–11989.
  • LĂ©vi-Strauss, Claude (1955): The Structural Study of Myth. In: The Journal of American Folklore. Jg. 68 Heft 270, S. 428–444.
  • LĂ©vi-Strauss, Claude (1973): Das wilde Denken. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
  • Lucke, Albert von (2023): Absturz des Ikarus: Robert Habeck und das Elend der Ampel. In: NDR.de. Online unter: https://www.ndr.de/kultur/Absturz-des-Ikarus-Robert-Habeck-und-Elend-der-Ampel,ikarus106.html ; Zugriff: 10.09.2024.
  • Perera, Sylvia Brinton (1986): The Scapegoat Complex: Toward a Mythology of Shadow and Guilt. Toronto: Inner City Books.
  • Pillari, Vimala (1991): Scapegoating in Families. Intergenerational Patterns of Physical and Emotional Abuse. New York: Brunner/Mazel.
  • Schertz, Christian; Schuler, Thomas (2007): Recherchieren und Belegen, Berichtigen und Kritisieren. PlĂ€doyer fĂŒr eine neue Medienkultur. In Schertz, Christian; Schuler, Thomas (Hrsg.): Rufmord und Medienopfer. Die Verletzung der persönlichen Ehre. Berlin: Ch. Links Verlag, S. 257–265.
  • Schulz, Winfried (1976): Die Konstruktion von RealitĂ€t in den Nachrichtenmedien. Analyse der aktuellen Berichterstattung. Freiburg, MĂŒnchen: Alber.
  • Schwarz, Andreas (2012): The Love Parade in Duisburg: Lessons from a tragic blame game. In: George, Amiso M.; Pratt, Cornelius B. (Hrsg.): Case studies in crisis communication: international perspectives on hits and misses. Hoboken, NJ: Routledge, S. 340–360.
  • Tagesschau (2023): „Die grĂ¶ĂŸte Verschwörungstheorie der Neuzeit“. Interview, in: tagesschau.de. Online unter: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/pogromnacht-gedenken-geschichte-100.html ; Zugriff: 10.09.2024.
  • Viertmann, Christine (2015): Der SĂŒndenbock in der öffentlichen Kommunikation. Schuldzuweisungsrituale in der Medienberichterstattung. Wiesbaden: Springer VS.

Zitiervorschlag

Viertmann, Christine (2024): SĂŒndenbock. In: Diskursmonitor. Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am 13.09.2024. Online unter: https://diskursmonitor.de/glossar/suendenbock.

DiskursGlossar

Grundbegriffe

Kontextualisieren

Kontextualisieren wird im allgemeineren bildungssprachlichen Begriffsgebrauch verwendet, um das Einordnen von etwas oder jemandem in einen bestimmten Zusammenhang zu bezeichnen.

Narrativ

Mit der diskursanalytischen Kategorie des Narrativs werden Vorstellungen von komplexen Denk- und Handlungsstrukturen erfasst. Narrative in diesem Sinne gehören wie Schlagwörter, Metaphern und Topoi zu den Grundkategorien der Analyse von Diskursen.

Argumentation

Argumentation bezeichnet jene sprachliche TĂ€tigkeit, in der man sich mithilfe von GrĂŒnden darum bemĂŒht, die Richtigkeit einer Antwort auf eine bestimmte Frage zu erweisen. Das kann in ganz verschiedenen Situationen und Bereichen nötig sein, namentlich um eine poli-tische, wissenschaftliche, rechtliche, unternehmerische oder private Angelegenheit zu klĂ€ren.

Hegemonie

Wie der britische Politikwissenschaftler Perry Anderson 2018 in einer umfassenden, historisch weit ausgreifenden Studie zum Gebrauch des Begriffs Hegemonie und seinen Konjunkturen beschreibt, liegen die historischen Wurzeln des Begriffs im Griechischen, als Bezeichnung fĂŒr FĂŒhrung (eines Staatswesens) mit Anteilen von Konsens.

Diskurskompetenz

Im engeren, linguistischen Sinn bezeichnet Diskurskompetenz die individuelle sprachlich-kommunikative FĂ€higkeit, lĂ€ngere zusammenhĂ€ngende sprachliche Äußerungen wie ErzĂ€hlungen, ErklĂ€rungen, Argumentationen zu formulieren und zu verstehen.

Agenda Setting

Rassistisch motivierte Gewalt, Zerstörung des Regenwaldes, Gender pay gap: Damit politische Institutionen solche Probleme bearbeiten, mĂŒssen sie erst als Probleme erkannt und auf die politische Tagesordnung (Agenda) gesetzt werden. Agenda Setting wird in Kommunikations- und Politikwissenschaft als eine Form strategischer Kommunikation beschrieben, mithilfe derer Themen öffentlich Gehör verschafft und politischer Druck erzeugt werden kann.

Medien

Die Begriffe Medien/Massenmedien bezeichnen diverse Mittel zur Verbreitung von Informationen und Unterhaltung sowie von Bildungsinhalten. Medien schaffen damit eine wesentliche Grundlage fĂŒr Meinungsbildung und Meinungsaustausch.

Macht

Macht ist die FĂ€higkeit, Verhalten oder Denken von Personen zu beeinflussen. Sie ist Bestandteil sozialer Beziehungen, ist an Kommunikation gebunden und konkretisiert sich situationsabhĂ€ngig. Alle expliziten und impliziten Regeln, Normen, KrĂ€fteverhĂ€ltnisse und Wissensformationen können aus diskursanalytischer Perspektive als Machtstrukturen verstanden werden, die Einfluss auf WahrheitsansprĂŒche und (Sprach)Handlungen in einer Gesellschaft oder Gruppe nehmen.

Metapher

In der politischen Berichterstattung ist oft davon die Rede, dass eine bestimmte Partei einen Gesetzesentwurf blockiert. Weil das Wort in diesem Zusammenhang so konventionell ist, kann man leicht ĂŒbersehen, dass es sich dabei um eine Metapher handelt.

Normalismus

Normalismus ist der zentrale Fachbegriff fĂŒr die Diskurstheorie des Literaturwissenschaftlers JĂŒrgen Link. Die Normalismus-Theorie fragt danach, wie sich Vorstellungen von ‚NormalitĂ€t‘ und ‚AnormalitĂ€t‘ als Leit- und Ordnungskategorien moderner Gesellschaften herausgebildet haben.

Techniken

Diskreditieren

Das Diskreditieren ist eine Praktik, mit der Diskursakteure durch verschiedenste Strategien, die von Verunglimpfungen und Verleumdungen bis hin zu rufschĂ€digenden Äußerungen reichen, abgewertet und herabgesetzt werden.

NĂ€he inszenieren

Die Inszenierung von NÀhe beschreibt eine Kommunikations>>praktik, bei der Akteur:innen Techniken einsetzen, um Vertrautheit, Sympathie und AuthentizitÀt zu vermitteln (z.B. das Angebot einer:s Vorgesetzten, zu duzen).

Diplomatie

Diplomatie bezeichnet im engeren Sinne eine Form der Kommunikation zwischen offiziellen Vertretern von Staaten, die die Aufgabe haben, zwischenstaatliche Beziehungen durch und fĂŒr Verhandlungen aufrecht zu erhalten. Diese Vertreter können Politiker oder Beamte, insbesondere des diplomatischen Dienstes, sowie Vertreter internationaler Organisationen sein.

Typografie

Typografie bezeichnet im modernen Gebrauch generell die Gestaltung und visuelle Darstellung von Schrift, Text und (in einem erweiterten Sinne) auch die Dokument-Gesamtgestaltung (inklusive visueller Formen wie Abbildungen, Tabellen, Taxono-mien usw.) im Bereich maschinell hergestellter Texte (sowohl im Druck als auch auf dem Bildschirm)

Fact Checking

Fact Checking ist eine kommunikationsstrategische Interventionstechnik, bei der eine Diskursaussage auf Bild oder Textbasis unter dem Gesichtspunkt der FaktizitĂ€t bewertet wird. Sie ist ĂŒberwiegend in journalistische Formate eingebettet, die als Faktencheck bezeichnet werden.

Distanzieren

Distanzieren bezeichnet die Abgrenzung eines individuellen oder organisationalen Akteurs von einem anderen Akteur. Eine Distanzierung kann kommunikativ oder operativ vollzogen werden, d. h. die Abgrenzung findet verbal oder unter AufkĂŒndigung eines ArbeitsverhĂ€ltnisses statt.

Kontaktschuld-Topos

« ZurĂŒck zur ArtikelĂŒbersichtKontaktschuld-Topos Kategorie: TechnikenVerwandte AusdrĂŒcke: Assoziationsschuld, Applaus von falscher Seite, ad hominem, Guilt by AssociationSiehe auch: Verschwörungstheorie, Moralisierung, Freund-Feind-Begriffe, Topos, Opfer-ToposAutoren:...

Schlagbilder

Der Terminus Schlagbild bezeichnet mehr oder weniger inszenierte Bilder. Ihre Bedeutung beruht nicht nur auf ihren sichtbaren (ikonischen) Formen, sondern vielmehr auf den symbolischen Inhalten, die sich durch vielfache mediale Wiederholung und Konventionen gefestigt haben.

InvektivitÀt / MetainvektivitÀt

InvektivitĂ€t ist ein Überbegriff fĂŒr den PhĂ€nomenbereich der Herabsetzung und Ausschließung mittels symbolischer Praktiken. In Invektiven (z.B. Spott, Beleidigung, sprachliche Aggression, Diskriminierung, Hassrede) werden Einzelnen oder Gruppen marginalisierte oder niedrige soziale Positionen zugeschrieben, Zugehörigkeiten zu Gemeinschaften abgesprochen oder IdentitĂ€ten negiert.

Parole

Die Parole ist ein kleines, potentes sprachliches Werkzeug, das in der politischen Kommunikation unerlÀsslich ist und zweckgebunden in politischen Mobilisierungen eingesetzt wird.

Schlagwörter

Remigration

Der Begriff Remigration hat zwei Verwendungsweisen. Zum einen wird er politisch neutral verwendet, um die RĂŒckkehrwanderung von Emigrant:innen in ihr Herkunftsland zu bezeichnen; die meisten Verwendungen beziehen sich heute jedoch auf Rechtsaußendiskurse, wo das Wort der euphemistischen Umschreibung einer aggressiven Politik dient, mit der nicht ethnisch deutsche Immigrant:innen und ihren Nachfahr:innen zur Ausreise bewegt oder gezwungen werden sollen.

Radikalisierung

Das Adjektiv radikal ist ein mehrdeutiges Wort, das ohne spezifischen Kontext wertneutral gebraucht wird. Sprachhistorisch bezeichnete es etwas ‚tief Verwurzeltes‘ oder ‚Grundlegendes‘. Dementsprechend ist radikales Handeln auf die Ursache von etwas gerichtet, indem es beispielsweise zugrundeliegende Systeme, Strukturen oder Einstellungen infrage stellt und zu Ă€ndern sucht.

BĂŒrokratie

BĂŒrokratie ist ein Begriff, der im Rahmen aktueller strategischer Kommunikation ein dicht besetztes, polarisiertes Feld korrespondierender AusdrĂŒcke öffnet. Neben den direkten Ab-leitungen BĂŒrokratisierung, BĂŒrokratismus und Komposita, als wichtigstes BĂŒrokratieabbau, gehören dazu vor allem Flexibilisierung, Privatisierung, Deregulierung.

Politisch korrekt / Politische Korrektheit

Der Ausdruck politisch korrekt / Politische Korrektheit und die amerikanischen Vorbilder politically correct /P.C. / Political Correctness (Gegenteile, etwa politisch unkorrekt etc., sind mitzudenken) reprĂ€sentieren ein seit den frĂŒhen Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts populĂ€res Deutungsmuster, mit dem weltanschauliche, Ă€sthetische und politische Konflikte berichtet/bewertet werden, meist zuungunsten der als politisch korrekt bezeichneten Positionen, denen man eine ĂŒberzogene, sowohl lĂ€cherliche als auch gefĂ€hrliche Moralisierung unterstellt.

Kipppunkt

Als öffentliches Schlagwort ist Kipppunkt Teil eines Argumentationsmusters: es behauptet ein ‚Herannahen und baldiges Überschreiten einer unumkehrbaren SachverhaltsĂ€nderung, die fatale bzw. dystopische FolgeschĂ€den auslöst, wenn nicht umgehend bestimmte Maßnahmen eingeleitet oder unterlassen werden.‘

Verfassung

Die Verfassung eines Landes (in Deutschland das Grundgesetz von 1949) steht fĂŒr die höchste und letzte normative und LegitimitĂ€t setzende Instanz einer staatlichen Rechtsordnung. In der offiziellen Version demokratischer Selbstbeschreibung ist es das Volk selbst, das sich in einem rituellen GrĂŒndungsakt eine Verfassung gibt.

ToxizitÀt / das Toxische

Es ist nicht immer ganz eindeutig bestimmbar, was gemeint wird, wenn etwas als toxisch bezeichnet wird. Zeigen lĂ€sst sich zwar, dass sich die Bedeutung von ‚giftig‘ hin zu ‚schĂ€dlich‘ erweitert hat, doch die UmstĂ€nde, unter denen etwas fĂŒr jemanden toxisch, d. h. schĂ€dlich ist, mĂŒssen aus der diskursiven Situation heraus erschlossen werden.

Zivilgesellschaft

Im gegenwÀrtigen deutschen Sprachgebrauch werden so heterogene Organisationen, Bewegungen und Initiativen wie ADAC und Gewerkschaften, Trachtenvereine und Verbraucherschutzorganisationen, Umweltorganisationen und religiöse Gemeinschaften zur Zivilgesellschaft gezÀhlt.

Demokratie

Der Ausdruck Demokratie dient hĂ€ufig zur Bezeichnung einer (parlamentarischen) Staatsform und suggeriert die mögliche Beteiligung aller an den Öffentlichen Angelegenheiten. Dabei ist seine Bedeutung weniger eindeutig als es den Anschein hat.

Plagiat/Plagiarismus

Plagiarismus ist ein Begriff, der sich im öffentlichen Diskurs gegen Personen oder Produkte richten kann, um diese in zuweilen skandalisierender Absicht einer Praxis unerlaubter intermedialer Bezugnahme zu bezichtigen. Die IllegitimitÀt dieser Praxis wird oft mit vermeintlichen moralischen Verfehlungen in Verbindung gebracht.

Verschiebungen

Versicherheitlichung

In akademischen Kontexten wird Versicherheitlichung in Abgrenzung zu einem naiv-realistischen SicherheitsverstĂ€ndnis verwendet. Dieses betrachtet Sicherheit als einen universell erstrebenswerten und objektiv feststellbaren Zustand, dessen Abwesenheit auf das Handeln von Akteuren zurĂŒckzufĂŒhren ist, die feindselig, kriminell, unverantwortlich oder zumindest fahrlĂ€ssig agieren.

Ökonomisierung

Ökonomisierung wird in gegenwĂ€rtigen Diskursen in der Regel zur Bezeichnung von Prozessen verwendet, in denen die spezifisch wirtschaftlichen Funktions-Elemente wie Markt, Wettbewerb/Konkurrenz, Kosten-Nutzen-KalkĂŒle, Effizienz, Gewinnorientierung in Bereiche ĂŒbertragen werden, die zuvor teilweise oder ganz nach anderen Leitkriterien ausgerichtet waren

Moralisierung

Moralisierung verlagert Macht- und Interessenkonflikte in die SphÀre der Kommunikation von Achtung / Missachtung. Sie reduziert Ambivalenz zugunsten einer Polarisierung von gut und böse.

Konstellationen

Partizipatorischer Diskurs

Partizipation ist mittlerweile von der Forderung benachteiligter Personen und Gruppen nach mehr Beteiligung in der demokratischen Gesellschaft zu einem Begriff der Institutionen selbst geworden: Kein Programm, keine Bewilligung mehr, ohne dass bestimmte Gruppen oder Personen dazu aufgefordert werden, fĂŒr (mehr) Partizipation zu sorgen.

Skandal

Die Diskurskonstellation des Skandals zeichnet sich durch eine in den Medien aufgegriffene (bzw. durch sie erst hervorgerufene) empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsĂ€chlichen oder vermeintlichen Missstand aus. Die schuldhafte Verursachung dieses Missstandes wird dabei einem gesellschaftlichen Akteur zugeschrieben, dessen Handeln als ‚unmoralisch‘ gedeutet wird.

DiskursReview

Review-Artikel

Beobachtung zum Begriff „Diplomatie“ beim Thema Ukraine im EuropĂ€ischen Parlament

Von EU-Vertretern waren zur Ukraine seit 2022 vor allem Aussagen zu hören, die sich unter dem Motto „as long as it takes“ beziehungsweise „so lange wie nötig“ fĂŒr die Erweiterung der militĂ€rischen Ausstattung und der VerlĂ€ngerung des Krieges aussprachen. VorschlĂ€ge oder VorstĂ¶ĂŸe auf dem Gebiet der „Diplomatie“ im Sinne von ‚Verhandeln (mit Worten) zwischen Konfliktparteien‘ gab es dagegen wenige, obwohl die klare Mehrheit von Kriegen mit Diplomatie beendet wurden (vgl. z.B. Wallensteen 2015: 142)

Die Macht der Worte 4/4: So geht kultivierter Streit

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Die Macht der Worte 3/4: Sprachliche Denkschablonen

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Die Macht der Worte 2/4: Freund-Feind-Begriffe

DiskursReview Die Macht der Worte (2/4): Freund-Feind-Begriffe Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...

Die Macht der Worte 1/4: Wörter als Waffen

DiskursReviewDie Macht der Worte (1/4): Wörter als Waffen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 / 06.03.2025...

Relativieren – kontextualisieren – differenzieren

Die drei Handlungsverben relativieren, kontextualisieren, differenzieren haben gemein, dass sie sowohl in Fachdiskursen als auch im mediopolitischen Interdiskurs gebraucht werden. In Fachdiskursen stehen sie unter anderem fĂŒr Praktiken, die das KerngeschĂ€ft wissenschaftlichen Arbeitens ausmachen: analytische GegenstĂ€nde miteinander in Beziehung zu setzen, einzuordnen, zu typisieren und zugleich Unterschiede zu erkennen und zu benennen.