
DiskursGlossar
Wohlstand
Kategorie: Schlagwörter
Verwandte Ausdrücke: Wohlfahrt, Gemeinwohl, gutes Leben, Wohlergehen
Siehe auch: Schlagwort, Zivilgesellschaft
Autor: Sebastian Thieme
Version: 1.0 / Datum: 10.06.2025
Kurzzusammenfassung
Unter Wohlstand sind verschiedene Leitbilder (regulative Ideen) zu verstehen, die allgemein den Menschen, vor allem aber den Beteiligten an politischen und wissenschaftlichen Diskursen (politisch Verantwortliche, Forschende unterschiedlicher Disziplinen usw.) eine Orientierung darüber geben sollen, was ein ‚gutes Leben‘ ausmacht. Dabei geht es um die soziokulturelle Existenz in der Gesellschaft und was darüber hinaus dazu befähigt, ein selbstbestimmtes Leben ohne Existenznot und Prekarität zu führen. Im Detail bezieht sich das Schlagwort Wohlstand darauf, welche Ressourcen dafür als notwendig erachtet werden und wie das historische, soziokulturelle und natürliche Lebensumfeld dazu gestaltet sein muss. Mit Ressourcen sind alle materiellen Mittel (zum Beispiel Geld) und immateriellen Dinge (Bildung, gesetzliche Ansprüche, Beziehungen usw.) gemeint, die zur Realisierung der Existenz und darüber hinaus zum selbstbestimmten Leben eingesetzt werden können.
Wohlstand ist immer mit Wertungen verbunden. Das kommt mit /Wohl-/ bereits im Begriff selbst zum Ausdruck – es geht um Dinge mit einer positiven Wirkung, die zum Wohlbefinden beitragen. Im Detail ist Wohlstand vor allem mit Wertungen verbunden darüber, was zum Beispiel als Ressource gilt, was als wohlstandsrelevant zu bewerten ist, welche Ansprüche auf Ressourcen wem zugestanden werden oder wie weit ein Anspruch auf Existenzsicherung geht. Darüber hinaus zeigt sich Wohlstand oft eingebettet in bestimmte Ideologien und Narrative (zum Beispiel hinsichtlich Wachstum und Marktwirtschaft). In der Literatur, vor allem in ökonomischen Lehrbüchern, existieren verschiedene Vorstellungen über Wohlstand nebeneinander. Häufig wird das Bruttoinlandsprodukt als Indikator für Wohlstand herangezogen, was aber zunehmend auf Kritik stößt, die zur Entwicklung alternativer Verfahren für die Vermessung von Wohlstand führt.
Trotz Kritik und alternativer Wohlstandsmessung dominiert in der öffentlichen Debatte, teils auch in der Forschung und Lehre, die Vorstellung eines messbaren Wohlstands, der auf marktwirtschaftlichem Wettbewerb und auf ökonomischem Wachstum basiert.
Erweiterte Begriffsklärung
Der Begriff Wohlstand weckt umgangssprachlich und im Alltag die Vorstellung von ökonomischer Sicherheit und einem hohen Lebensstandard; er wird mit Begriffen wie Kapital, Vermögen und Reichtum assoziiert (vgl. Duden online 2024). Damit weist der Begriff eine deutliche ökonomische Prägung auf. Vor allem in ökonomischen Fachdiskursen dominiert aber das Synonym Wohlfahrt. Vereinzelt kann auch das Synonym Gemeinwohl angetroffen werden. Kritische Fachleute aus dem Bereich ‚der‘ Ökonomik (heterodoxe Ökonomik, Plurale Ökonomik) sowie Akteure in der Diskussion um Postwachstum/Degrowth sprechen häufig vom guten Leben. Was Wohlstand ist, das wird in der ökonomischen Fachliteratur kaum explizit definiert. Stattdessen existieren zum Beispiel in ökonomischen Lehrbüchern verschiedene Vorstellungen über Wohlstand – oft unvermittelt – nebeneinander (vgl. Thieme 2024).
- Quantitativer Wohlstand beschreibt dort eine Vorstellung von Wohlstand, in der dieser für messbar (quantifizierbar) gehalten wird und sich an den Gütern und Dienstleistungen – oft zu Marktpreisen bewertet – bemisst, über die eine Person oder ein Haushalt verfügen kann. Vereinzelt wird dazu vom Güterwohlstand gesprochen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gilt als populäres wie auch umstrittenes quantitatives Maß für Wohlstand. Neoquantitative Vorstellungen über Wohlstand greifen die Kritik am BIP als Wohlstandsmaß auf und versuchen verschiedene Aspekte von Wohlstand zu vermessen und zu bewerten, die im BIP nicht berücksichtigt sind (z. B. Freizeit, Wohnraum und Bildung). Der Better Life Index der OECD (2024) und der Human Development Index der UN (United Nations Development Programme 2024) sind zwei besonders prominente Beispiele dafür. Allerdings reduzieren auch diese neoquantitativen Vorstellungen den Wohlstand auf quantitative Größen (d. h. es wird nur das berücksichtigt, was sich einer Vermessung/Quantifizierung zuführen lässt).
- In ökonomischen Lehrbüchern wird Wohlstand auch als abstrakter Nutzen verstanden. Damit verbindet sich keine einheitliche Vorstellung, sondern dahinter können unterschiedliche Nutzenkonzepte stehen. Gemeinsam ist diesen aber, dass sie sich auf eine ideale Marktwirtschaft in einer künstlichen Modellwelt und auf abstrakte Güter bzw. Güterbündel (Gut 1, Gut 2 usw.) mit ihren Preisen beziehen.
- In Darstellungen zum Wohlfahrtsstaat (Sozialstaat) verbindet sich Wohlstand als ‚Wohlfahrt‘ mit der Vorstellung sozialpolitischer Maßnahmen, die sich vor allem um soziale Sicherheit, die Gewährleistung eines soziokulturellen Existenzminimums sowie Zugang zum Gesundheitssystem und Umverteilungsmaßen drehen.
Darüber hinaus existieren weitere Vorstellungen über Wohlstand, die aus der kritischen Auseinandersetzung mit der ‚etablierten‘ Ökonomik und den üblichen Vorstellungen über Wirtschaft (einschließlich Wohlstand) resultieren. Diese Diskurse finden erstens in Randbereichen der Ökonomik statt (heterodoxe Ökonomik, Plurale Ökonomik), etwa bei Biesecker und Kesting (2003), bei denen Wohlstand nicht alleine auf ‚den Markt‘ zurückgeht, sondern andere Wirtschaftssphären erheblich zum Wohlstand beitragen (Hauswirtschaft/Versorgungsökonomie, Non-Profit-Ökonomie, der Staat). Wohlstand umfasst dort ganz bewusst unbezahlte Hausarbeit. Zweitens finden sich diese kritischen Diskurse auch in anderen Disziplinen (Soziologie, Politikwissenschaft usw.), etwa wenn es um Postwachstum/DeGrowth geht (vgl. Schmelzer/Vetter 2021) und dort ‚Zeitwohlstand‘ als Wohlstandsmoment identifiziert wird. Damit ist gemeint, dass Wohlstand auch dadurch bestimmt wird, welches Ausmaß an Zeit Menschen zur eigenen Verfügung haben (für Freizeit, Muße), die Qualität dieser Zeit und wie selbstbestimmt über Zeit als ‚Ressource‘ verfügt werden kann (Zeitsouveränität).
Wohlstand beinhaltet immer (Be-)Wertungen und wertende Begriffe (vgl. Little 1950: 81–82), weshalb Wohlstand immer einen normativen, einen ethischen Charakter hat. Selbst dort, wo (neo-)quantitativ Wohlstand vermessen werden soll, ist zu entscheiden, was wohlstandsrelevant ist und wie das vermessen wird. Ähnliches gilt für die Konstruktion abstrakter Wohlfahrtsfunktionen. Auch dort ist es eine ethische Entscheidung, was als Variable in das entsprechende Formelkonstrukt aufgenommen und wie damit letztlich Wohlstand definiert wird.
Dazu ist zu berücksichtigen, dass die Vorstellungen von Wohlstand auch immer in Ideologien und Narrative (durch Wachstum und Wettbewerb zum Wohlstand, Trickle-Down usw.) eingebettet sind. Der sachliche Gehalt von Wohlstand wird dadurch maßgeblich bestimmt. Zum Beispiel wird Wohlstand nicht selten mit dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) assoziiert. Dann gelten Länder mit einem vergleichsweise geringen BIP und geringem Wachstum als ‚rückständig’, weniger ‚wohlhabend‘ (also mit weniger Wohlstand) und müssen deshalb ‚entwickelt‘ werden. Damit verbindet sich nicht nur eine marktwirtschaftliche Wachstumsideologie, sondern es werden normative Maßstäbe gesetzt, die Länder als ‚Entwicklungsland‘ einstufen und sie diesen Maßstäben unterordnen. Das kann als hegemonial, imperialistisch, rassistisch und (post-)kolonial empfunden werden. Deshalb wird dies in Debatten um Postwachstum/Degrowth, aber auch in anderen Disziplinen (Kulturwissenschaften) kritisch diskutiert. Ein anderes Beispiel für die Relevanz der ideologischen Einbettung: Staatliche Aktivitäten werden aus der Vorstellung eines marktwirtschaftlichen Wohlstands heraus in der Tendenz mit Wohlfahrtsverlusten assoziiert, während der Staat im Rahmen einer sozial-ökologischen Perspektive (vgl. Biesecker/Kesting 2003) direkter Produzent von Wohlstand sein kann.
Der Begriff Wohlstand taucht auch als rhetorisches Mittel auf, um für bestimmte politische Maßnahmen zu plädieren. Dann kann davon die Rede sein, dass unser Wohlstand gesichert werden muss, weshalb ‚wir‘ dann ‚den Gürtel enger schnallen sollen‘ – wobei unbestimmt bleibt, wessen Wohlstand genau gemeint ist, was Wohlstand im Detail umfasst und wer unter ‚wir‘ konkret den Gürtel enger schnallen soll.
Beispiele
(1) Ludwig Erhards Wohlstand für alle verbindet Wohlstand mit Wirtschaftswachstum (Steigerung des BIP, hier: Sozialprodukt) und bettet dies in die Erzählungen ein: a) Wohlstandsmehrung durch Expansion (vgl. Erhard 1964: 10) und b) einzig („nur“) die Expansion ‚der‘ Wirtschaft – und mithin des BIP – ermöglicht Sozialpolitik (Armutsbekämpfung).
Nur die Expansion hat es ermöglicht, auch die Armen mehr und mehr an der Wohlstandssteigerung teilhaben zu lassen. Wenn, wie gesagt, die Bundesregierung jetzt sogar eine weitere und wesentliche Erhöhung der Sozialleistungen gewähren kann, dann ist sie dazu nur deshalb in der Lage, weil die Wirtschaftspolitik auch für die Zukunft eine Steigerung unseres Sozialproduktes erwarten läßt. (Erhard 1964: 12)
(2) Auf einem Infoportal über Wirtschaftsthemen für die Schule wird Wirtschaftswachstum mit dem BIP und Wohlstand mit BIP/Kopf assoziiert, hier liegt also eine quantitative Vorstellung von Wohlstand vor (das gilt auch für den dortigen Hinweis auf qualitatives Wachstum):
Ein wichtiges Maß für die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen ist das Wachstum pro Kopf der Bevölkerung. Denn wenn das Wachstum der Bevölkerung größer ist als das Wirtschaftswachstum, dann sinkt das BIP je Einwohner – der Wohlstand nimmt also ab. (Wirtschaft und Schule o. J.)
(3) Kay Windthorst weist in einer Broschüre der Stiftung Familienunternehmen darauf hin, dass zunehmend ein breiterer Begriff von Wohlstand in der Politik und Forschung Fuß fasse, der Wohlstand nicht auf ökonomischen Wohlstand reduziert, präsentiert dort aber ein wachstumsbasiertes Verständnis von Wohlstand, das materiellen und immateriellen Wohlstand in einen angemessenen Ausgleich bringen möchte, worin indirekt eine quantitative Vorstellung von Wohlstand zum Ausdruck kommt (denn um etwas in einen Ausgleich zu bringen, bedarfs einer jeweils quantitativen Vorstellung über die in Ausgleich zu bringenden Elemente; gleichzeitig werden diese Elemente offenbar als ‚gleichwertig‘ betrachtet).
Die Öffnung des Wohlstandsbegriffs für immaterielle Elemente darf nicht als Hebel missbraucht werden, um eine Abkehr von der Notwendigkeit wirtschaftlichen Wachstums zu legitimieren. Die materielle und die immaterielle Seite des Wohlstandes dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, da sie sich nicht ausschließen, sondern ergänzen. Kommt es gleichwohl zu Zielkonflikten, sind die kollidierenden Elemente in einen angemessenen Ausgleich zu bringen. (Windthorst 2024: 52)
(4) Wir müssen aufrüsten für den Wohlstand (Spiegel 2024) lautete der Titel eines Gastbeitrags des Kieler Ökonomen Moritz Schularick im Spiegel. Schularick behauptete dort, dass Deutschland militärisch aufrüsten müsse, diese Ausgaben aber auch einer Vitaminspritze gleichen, von der wichtige Impulse für das lahmende Wachstum in Deutschland und Europa ausgehen würden. Den wichtigsten ökonomischen Effekt einer solchen Aufrüstungspolitik sah Schularick darin: den Frieden und die Freiheit in Europa zu sichern – die Voraussetzungen für unseren Wohlstand. Es geht hier um eine auf Wachstum basierende Vorstellung von Wohlstand. Indem Schularick allgemein von ‚unserem‘ Wohlstand sprach, suggerierte er, alle währen gleich oder ähnlich gemeint und betroffen, obwohl die Ausgaben für das Militär überwiegend jenen zugutekommen, die an den Gewinnen der privaten Rüstungsindustrie partizipieren.
(5) Im Wahlkampf 2025 war Friedrich Merz (CDU) von verschiedenen Medien mit folgender Aussage zitiert worden: Mit einer Vier-Tage-Woche und work-life-balance werden wir den Wohlstand nicht halten (NDR 2025). In dieser Aussage wird erstens Wohlstand verallgemeinert (Wohlstand erscheint für alle gleich) und zweitens kommt dort eine Vorstellung zum Ausdruck, die Wohlstand tendenziell als quantitativ, materiell als Güterwohlstand begreift und in den Gegensatz zum Wohlbefinden und Zeitwohlstand setzt. Damit steht die Forderung nach mehr Zeitwohlstand unter dem nicht direkt ausbuchstabierten Vorwurf, sich nur ein schönes Leben machen zu wollen, anstrengungslosen Wohlstand anzustreben.
(6) In einem Interview von 2023 äußerte sich der damalige Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit einer Vorstellung über marktwirtschaftlichen Wohlstand, das heißt, dass dort die Marktwirtschaft als Voraussetzung für Wohlstand und soziale Sicherheit angesehen wird. Dabei handelt es sich um das Narrativ, das erst erwirtschaftet werden müsse, was verteilt werden kann. In diesem Sinne wurde von ihm behauptet, bislang sei Wohlstand nur verteilt worden, der Staat habe kein Einnahmeproblem.
Die Bundesregierung muss ihr Tempo und ihre Ambitionen verstärken. Nach zehn Jahren geht es um eine Trendumkehr, vom Verteilen hin zum Erwirtschaften des Wohlstands. […] Gesellschaftlichen Wohlstand und soziale Sicherheit erhalten wir nur durch Marktwirtschaft. (Christian Lindner im Handelsblatt vom 4.7.2023, vgl. Greive et al. 2023)
Literatur
Zum Weiterlesen
- Biesecker, Adelheid; Kesting, Stefan (2003): Mikroökonomik: Eine Einführung aus sozial-ökologischer Perspektive. Berlin, Boston: De Gruyter.
- Thieme, Sebastian (2024): Wohlstand: Ideengeschichtliche Positionen von der Frühgeschichte bis heute. Opladen, Leverkusen: Barbara Budrich; UTB.
Zitierte Literatur und Belege
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Biesecker, Adelheid; Kesting, Stefan (2003): Mikroökonomik: Eine Einführung aus sozial-ökologischer Perspektive. Berlin, Boston: De Gruyter.
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Duden online (o. J.): Wohlstand. Online unter: https://www.duden.de/rechtschreibung/Wohlstand ; Zugriff: 13.04.2023.
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Erhard, Ludwig (1964): Wohlstand für alle: Bearbeitet von Wolfram Langer. 8. Aufl. Berlin: Econ Verlag.
Greive ,Martin; „Wir können schnell in der zweiten Liga landen“. In: Handelsblatt vom 04.07.2025. Online unter: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/christian-lindner-im-interview-wir-koennen-schnell-in-der-zweiten-liga-landen/29235316.html ; Zugriff: 02.06.2025.Hildebrand , Jan;Sigmund , Thomas (2023):-
Little, Ian Malcolm David (1950): A Critique of Welfare Economics. Oxford: Clarendon Press.
- NDR (2025): Kanzlerkandidat Merz: Vier-Tage-Woche sichert den Wohlstand nicht. Nord-Magazin vom 12.02.2025. Online unter: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Kanzlerkandidat-Merz-Vier-Tage-Woche-sichert-Wohlstand-nicht,bundestagswahlmv146.html ; Zugriff: 02.06.2025.
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OECD (2024): OECD Better Life Index Deutschland. Online unter: https://www.oecdbetterlifeindex.org/de/countries/germany-de/. Zugriff: 20.09.2024.
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Schmelzer, Matthias; Vetter, Andrea (2021): Degrowth/Postwachstum zur Einführung. 3. Aufl. Hamburg: Junius.
- Schularick, Moritz (2024): Wir müssen aufrüsten für den Wohlstand. In: Spiegel. Online unter: https://www.spiegel.de/wirtschaft/verteidigungsausgaben-wir-muessen-aufruesten-fuer-den-wohlstand-a-0d456e8d-ae8f-44dc-af56-7443992ead05 ; Zugriff: 02.06.2025.
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Thieme, Sebastian (2024): Wohlstand: Ideengeschichtliche Positionen von der Frühgeschichte bis heute. Opladen, Leverkusen: Verlag Barbara Budrich; UTB.
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United Nations Development Programme (2024): Human Develoment Report 2023/2024 technical notes: Calculating the human development indices—graphical presentation. Online unter: https://hdr.undp.org/sites/default/files/2023-24_HDR/HDRO_data_api_manual.pdf ; Zugriff: 02.06.2025.
- Windthorst (2024): Sicherung von Wohlstand durch Familienunternehmen. In: Stiftung Familienunternehmen (Hrsg.): Wie wir Deutschlands Wohlstand sichern. Online unter: https://www.familienunternehmen.de/media/pages/publikationen/wie-wir-deutschlands-wohlstand-sichern/0263472d2a-1713875525/jahresheft-2024_wie-wir-deutschlands-wohlstand-sichern-1.pdf ; Zugriff: 16.02.2025.
- Wirtschaft und Schule (o. J.): Wirtschaftswachstum. Online unter: https://www.wirtschaftundschule.de/wirtschaftslexikon/w/wirtschaftswachstum ; Zugriff: 02.06.2025.
Zitiervorschlag
Thieme, Sebastian (2025): Wohlstand. In: Diskursmonitor. Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am 10.06.2025. Online unter: https://diskursmonitor.de/glossar/wohlstand/.
DiskursGlossar
Grundbegriffe
Kontextualisieren
Kontextualisieren wird im allgemeineren bildungssprachlichen Begriffsgebrauch verwendet, um das Einordnen von etwas oder jemandem in einen bestimmten Zusammenhang zu bezeichnen.
Narrativ
Mit der diskursanalytischen Kategorie des Narrativs werden Vorstellungen von komplexen Denk- und Handlungsstrukturen erfasst. Narrative in diesem Sinne gehören wie Schlagwörter, Metaphern und Topoi zu den Grundkategorien der Analyse von Diskursen.
Argumentation
Argumentation bezeichnet jene sprachliche Tätigkeit, in der man sich mithilfe von Gründen darum bemüht, die Richtigkeit einer Antwort auf eine bestimmte Frage zu erweisen. Das kann in ganz verschiedenen Situationen und Bereichen nötig sein, namentlich um eine poli-tische, wissenschaftliche, rechtliche, unternehmerische oder private Angelegenheit zu klären.
Hegemonie
Wie der britische Politikwissenschaftler Perry Anderson 2018 in einer umfassenden, historisch weit ausgreifenden Studie zum Gebrauch des Begriffs Hegemonie und seinen Konjunkturen beschreibt, liegen die historischen Wurzeln des Begriffs im Griechischen, als Bezeichnung für Führung (eines Staatswesens) mit Anteilen von Konsens.
Diskurskompetenz
Im engeren, linguistischen Sinn bezeichnet Diskurskompetenz die individuelle sprachlich-kommunikative Fähigkeit, längere zusammenhängende sprachliche Äußerungen wie Erzählungen, Erklärungen, Argumentationen zu formulieren und zu verstehen.
Agenda Setting
Rassistisch motivierte Gewalt, Zerstörung des Regenwaldes, Gender pay gap: Damit politische Institutionen solche Probleme bearbeiten, müssen sie erst als Probleme erkannt und auf die politische Tagesordnung (Agenda) gesetzt werden. Agenda Setting wird in Kommunikations- und Politikwissenschaft als eine Form strategischer Kommunikation beschrieben, mithilfe derer Themen öffentlich Gehör verschafft und politischer Druck erzeugt werden kann.
Medien
Die Begriffe Medien/Massenmedien bezeichnen diverse Mittel zur Verbreitung von Informationen und Unterhaltung sowie von Bildungsinhalten. Medien schaffen damit eine wesentliche Grundlage für Meinungsbildung und Meinungsaustausch.
Macht
Macht ist die Fähigkeit, Verhalten oder Denken von Personen zu beeinflussen. Sie ist Bestandteil sozialer Beziehungen, ist an Kommunikation gebunden und konkretisiert sich situationsabhängig. Alle expliziten und impliziten Regeln, Normen, Kräfteverhältnisse und Wissensformationen können aus diskursanalytischer Perspektive als Machtstrukturen verstanden werden, die Einfluss auf Wahrheitsansprüche und (Sprach)Handlungen in einer Gesellschaft oder Gruppe nehmen.
Metapher
In der politischen Berichterstattung ist oft davon die Rede, dass eine bestimmte Partei einen Gesetzesentwurf blockiert. Weil das Wort in diesem Zusammenhang so konventionell ist, kann man leicht übersehen, dass es sich dabei um eine Metapher handelt.
Normalismus
Normalismus ist der zentrale Fachbegriff für die Diskurstheorie des Literaturwissenschaftlers Jürgen Link. Die Normalismus-Theorie fragt danach, wie sich Vorstellungen von ‚Normalität‘ und ‚Anormalität‘ als Leit- und Ordnungskategorien moderner Gesellschaften herausgebildet haben.
Techniken
Ironie
Ironie (altgriechisch εἰρωνεία (eirōneía), wörtlich ‚Verstellung‘, ‚Vortäuschung‘) ist in unserer unmittelbaren und massenmedialen Kommunikationskultur sehr bedeutsam. Sie arbeitet mit einem Bewertungsgegensatz zwischen Gesagtem und Gemeintem.
Wiederholen
Das Wiederholen von Äußerungen in öffentlichen (politischen) Diskursen zielt darauf, das Denken anderer zu beeinflussen, Wissen zu popularisieren, einseitige (z. B. fanatisierende, beschwörende, hysterische, ablenkende, pseudosachliche) Konstruktionen von Wahrheit zu erzeugen, um die soziale Wirklichkeit als intersubjektiven Konsens im einseitigen Interesse des „Senders“ zu verändern. Grundvoraussetzung ist die Annahme, dass das kollektive Denken stets mächtiger als das individuelle Denken ist.
Diskreditieren
Das Diskreditieren ist eine Praktik, mit der Diskursakteure durch verschiedenste Strategien, die von Verunglimpfungen und Verleumdungen bis hin zu rufschädigenden Äußerungen reichen, abgewertet und herabgesetzt werden.
Nähe inszenieren
Die Inszenierung von Nähe beschreibt eine Kommunikations>>praktik, bei der Akteur:innen Techniken einsetzen, um Vertrautheit, Sympathie und Authentizität zu vermitteln (z.B. das Angebot einer:s Vorgesetzten, zu duzen).
Diplomatie
Diplomatie bezeichnet im engeren Sinne eine Form der Kommunikation zwischen offiziellen Vertretern von Staaten, die die Aufgabe haben, zwischenstaatliche Beziehungen durch und für Verhandlungen aufrecht zu erhalten. Diese Vertreter können Politiker oder Beamte, insbesondere des diplomatischen Dienstes, sowie Vertreter internationaler Organisationen sein.
Typografie
Typografie bezeichnet im modernen Gebrauch generell die Gestaltung und visuelle Darstellung von Schrift, Text und (in einem erweiterten Sinne) auch die Dokument-Gesamtgestaltung (inklusive visueller Formen wie Abbildungen, Tabellen, Taxono-mien usw.) im Bereich maschinell hergestellter Texte (sowohl im Druck als auch auf dem Bildschirm)
Fact Checking
Fact Checking ist eine kommunikationsstrategische Interventionstechnik, bei der eine Diskursaussage auf Bild oder Textbasis unter dem Gesichtspunkt der Faktizität bewertet wird. Sie ist überwiegend in journalistische Formate eingebettet, die als Faktencheck bezeichnet werden.
Distanzieren
Distanzieren bezeichnet die Abgrenzung eines individuellen oder organisationalen Akteurs von einem anderen Akteur. Eine Distanzierung kann kommunikativ oder operativ vollzogen werden, d. h. die Abgrenzung findet verbal oder unter Aufkündigung eines Arbeitsverhältnisses statt.
Kontaktschuld-Topos
« Zurück zur ArtikelübersichtKontaktschuld-Topos Kategorie: TechnikenVerwandte Ausdrücke: Assoziationsschuld, Applaus von falscher Seite, ad hominem, Guilt by AssociationSiehe auch: Verschwörungstheorie, Moralisierung, Freund-Feind-Begriffe, Topos, Opfer-ToposAutoren:...
Schlagbilder
Der Terminus Schlagbild bezeichnet mehr oder weniger inszenierte Bilder. Ihre Bedeutung beruht nicht nur auf ihren sichtbaren (ikonischen) Formen, sondern vielmehr auf den symbolischen Inhalten, die sich durch vielfache mediale Wiederholung und Konventionen gefestigt haben.
Schlagwörter
Remigration
Der Begriff Remigration hat zwei Verwendungsweisen. Zum einen wird er politisch neutral verwendet, um die Rückkehrwanderung von Emigrant:innen in ihr Herkunftsland zu bezeichnen; die meisten Verwendungen beziehen sich heute jedoch auf Rechtsaußendiskurse, wo das Wort der euphemistischen Umschreibung einer aggressiven Politik dient, mit der nicht ethnisch deutsche Immigrant:innen und ihren Nachfahr:innen zur Ausreise bewegt oder gezwungen werden sollen.
Radikalisierung
Das Adjektiv radikal ist ein mehrdeutiges Wort, das ohne spezifischen Kontext wertneutral gebraucht wird. Sprachhistorisch bezeichnete es etwas ‚tief Verwurzeltes‘ oder ‚Grundlegendes‘. Dementsprechend ist radikales Handeln auf die Ursache von etwas gerichtet, indem es beispielsweise zugrundeliegende Systeme, Strukturen oder Einstellungen infrage stellt und zu ändern sucht.
Bürokratie
Bürokratie ist ein Begriff, der im Rahmen aktueller strategischer Kommunikation ein dicht besetztes, polarisiertes Feld korrespondierender Ausdrücke öffnet. Neben den direkten Ab-leitungen Bürokratisierung, Bürokratismus und Komposita, als wichtigstes Bürokratieabbau, gehören dazu vor allem Flexibilisierung, Privatisierung, Deregulierung.
Politisch korrekt / Politische Korrektheit
Der Ausdruck politisch korrekt / Politische Korrektheit und die amerikanischen Vorbilder politically correct /P.C. / Political Correctness (Gegenteile, etwa politisch unkorrekt etc., sind mitzudenken) repräsentieren ein seit den frühen Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts populäres Deutungsmuster, mit dem weltanschauliche, ästhetische und politische Konflikte berichtet/bewertet werden, meist zuungunsten der als politisch korrekt bezeichneten Positionen, denen man eine überzogene, sowohl lächerliche als auch gefährliche Moralisierung unterstellt.
Kipppunkt
Als öffentliches Schlagwort ist Kipppunkt Teil eines Argumentationsmusters: es behauptet ein ‚Herannahen und baldiges Überschreiten einer unumkehrbaren Sachverhaltsänderung, die fatale bzw. dystopische Folgeschäden auslöst, wenn nicht umgehend bestimmte Maßnahmen eingeleitet oder unterlassen werden.‘
Verfassung
Die Verfassung eines Landes (in Deutschland das Grundgesetz von 1949) steht für die höchste und letzte normative und Legitimität setzende Instanz einer staatlichen Rechtsordnung. In der offiziellen Version demokratischer Selbstbeschreibung ist es das Volk selbst, das sich in einem rituellen Gründungsakt eine Verfassung gibt.
Toxizität / das Toxische
Es ist nicht immer ganz eindeutig bestimmbar, was gemeint wird, wenn etwas als toxisch bezeichnet wird. Zeigen lässt sich zwar, dass sich die Bedeutung von ‚giftig‘ hin zu ‚schädlich‘ erweitert hat, doch die Umstände, unter denen etwas für jemanden toxisch, d. h. schädlich ist, müssen aus der diskursiven Situation heraus erschlossen werden.
Zivilgesellschaft
Im gegenwärtigen deutschen Sprachgebrauch werden so heterogene Organisationen, Bewegungen und Initiativen wie ADAC und Gewerkschaften, Trachtenvereine und Verbraucherschutzorganisationen, Umweltorganisationen und religiöse Gemeinschaften zur Zivilgesellschaft gezählt.
Demokratie
Der Ausdruck Demokratie dient häufig zur Bezeichnung einer (parlamentarischen) Staatsform und suggeriert die mögliche Beteiligung aller an den Öffentlichen Angelegenheiten. Dabei ist seine Bedeutung weniger eindeutig als es den Anschein hat.
Plagiat/Plagiarismus
Plagiarismus ist ein Begriff, der sich im öffentlichen Diskurs gegen Personen oder Produkte richten kann, um diese in zuweilen skandalisierender Absicht einer Praxis unerlaubter intermedialer Bezugnahme zu bezichtigen. Die Illegitimität dieser Praxis wird oft mit vermeintlichen moralischen Verfehlungen in Verbindung gebracht.
Verschiebungen
Versicherheitlichung
In akademischen Kontexten wird Versicherheitlichung in Abgrenzung zu einem naiv-realistischen Sicherheitsverständnis verwendet. Dieses betrachtet Sicherheit als einen universell erstrebenswerten und objektiv feststellbaren Zustand, dessen Abwesenheit auf das Handeln von Akteuren zurückzuführen ist, die feindselig, kriminell, unverantwortlich oder zumindest fahrlässig agieren.
Ökonomisierung
Ökonomisierung wird in gegenwärtigen Diskursen in der Regel zur Bezeichnung von Prozessen verwendet, in denen die spezifisch wirtschaftlichen Funktions-Elemente wie Markt, Wettbewerb/Konkurrenz, Kosten-Nutzen-Kalküle, Effizienz, Gewinnorientierung in Bereiche übertragen werden, die zuvor teilweise oder ganz nach anderen Leitkriterien ausgerichtet waren
Moralisierung
Moralisierung verlagert Macht- und Interessenkonflikte in die Sphäre der Kommunikation von Achtung / Missachtung. Sie reduziert Ambivalenz zugunsten einer Polarisierung von gut und böse.
Konstellationen
Partizipatorischer Diskurs
Partizipation ist mittlerweile von der Forderung benachteiligter Personen und Gruppen nach mehr Beteiligung in der demokratischen Gesellschaft zu einem Begriff der Institutionen selbst geworden: Kein Programm, keine Bewilligung mehr, ohne dass bestimmte Gruppen oder Personen dazu aufgefordert werden, für (mehr) Partizipation zu sorgen.
Skandal
Die Diskurskonstellation des Skandals zeichnet sich durch eine in den Medien aufgegriffene (bzw. durch sie erst hervorgerufene) empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsächlichen oder vermeintlichen Missstand aus. Die schuldhafte Verursachung dieses Missstandes wird dabei einem gesellschaftlichen Akteur zugeschrieben, dessen Handeln als ‚unmoralisch‘ gedeutet wird.
DiskursReview
Review-Artikel
Musk, Zuckerberg, Döpfner – Wie digitale Monopole die Demokratie bedrohen und wie könnte eine demokratische Alternative dazu aussehen?
Die Tech-Milliardäre Musk (Tesla, X,xAI) Zuckerberg (Meta), Bezos (Amazon) oder Pichai (Alphabet) sind nicht Spielball der Märkte, sondern umgekehrt sind die Märkte Spielball der Tech-Oligopolisten geworden.
Beobachtung zum Begriff „Diplomatie“ beim Thema Ukraine im Europäischen Parlament
Von EU-Vertretern waren zur Ukraine seit 2022 vor allem Aussagen zu hören, die sich unter dem Motto „as long as it takes“ beziehungsweise „so lange wie nötig“ für die Erweiterung der militärischen Ausstattung und der Verlängerung des Krieges aussprachen. Vorschläge oder Vorstöße auf dem Gebiet der „Diplomatie“ im Sinne von ‚Verhandeln (mit Worten) zwischen Konfliktparteien‘ gab es dagegen wenige, obwohl die klare Mehrheit von Kriegen mit Diplomatie beendet wurden (vgl. z.B. Wallensteen 2015: 142)
Die Macht der Worte 4/4: So geht kultivierter Streit
DiskursReview Die Macht der Worte (4/4):So geht kultivierter Streit Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...
Die Macht der Worte 3/4: Sprachliche Denkschablonen
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Die Macht der Worte 1/4: Wörter als Waffen
DiskursReviewDie Macht der Worte (1/4): Wörter als Waffen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 / 06.03.2025...
Relativieren – kontextualisieren – differenzieren
Die drei Handlungsverben relativieren, kontextualisieren, differenzieren haben gemein, dass sie sowohl in Fachdiskursen als auch im mediopolitischen Interdiskurs gebraucht werden. In Fachdiskursen stehen sie unter anderem für Praktiken, die das Kerngeschäft wissenschaftlichen Arbeitens ausmachen: analytische Gegenstände miteinander in Beziehung zu setzen, einzuordnen, zu typisieren und zugleich Unterschiede zu erkennen und zu benennen.
Wehrhafte Demokratie: Vom Wirtschaftskrieg zur Kriegswirtschaft
Weitgehend ohne Öffentlichkeit und situiert in rechtlichen Grauzonen findet derzeit die Militarisierung der ursprünglich als „Friedensprojekt“ gedachten EU statt.
Tagung 2025: „Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung und Delegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen
„Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung undDelegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen Tagung der Forschungsgruppe Diskursmonitor Tagung: 04. bis 5. Juni 2025 | Ort: Freie Universität Berlin...
„Remigration“ – Ein Riss im Schleier der Vagheit. Diskursive Strategien rund um das Remigrationskonzept und die Correctiv-Recherchen
Die am 10. Januar veröffentlichte Correctiv-Recherche über ein rechtes Vernetzungstreffen in Potsdam sorgte für erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit und die größten Demonstrationen gegen Rechtsaußen seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Im Fokus der Kritik…