DiskursGlossar

Lügenpresse

Kategorie: Schlagwörter
Verwandte Ausdrücke: Systempresse, Pinocchio-Presse, Presstitudes
Siehe auch: Fake News, Berichterstattungsmuster, Propaganda, Schlagwort
Autor: Michael Koliska
Version: 1.2 / Datum: 14.12.2022

Kurzzusammenfassung

Der Ausdruck Lügenpresse ist ein politisch instrumentalisierter ,Schlachtruf‘ oder ,Kampfbegriff‘ (Schlagwort) gegen etablierte und traditionelle Medien. Dabei wird häufig nicht einzelnen Medien-Akteuren, sondern der gesamten Medienbranche vorgeworfen, gezielt die Unwahrheit zu publizieren. Der Gebrauch des Ausdrucks Lügenpresse stellt somit eine pauschale Diffamierung des gesamten institutionellen Journalismus dar. Der Begriff Lügenpresse suggeriert dabei vor allem, dass journalistische Institutionen durch die bewusste ideologische oder einseitige Darstellung von Sachverhalten die Meinungsbildung in der Bevölkerung in Bezug auf bestimmte brisante Themen (z.B. Ukraine-Krise, Einwanderung oder Corona-Impfungen) manipulieren. Zudem wird den Nachrichtenmedien unterstellt, mit anderen Institutionen oder Gruppen (wie etwa Unternehmen oder politischen Parteien), aber vor allem mit der Regierung des jeweiligen Staates, zu kooperieren bzw. vom Staate kontrolliert zu werden. Der Terminus Lügenpresse markiert zusätzlich die Existenz einer ,wirklichen‘ Wahrheit, die von den etablierten Medien verschwiegen, aber von ,alternativen‘ – vorwiegend populistischen und politisch-extremistischen – Medien verbreitet wird. Es wird also den etablierten Medien vorgeworfen, Propaganda statt glaubwürdigen und wahrheitsgetreuen Journalismus zu veröffentlichen.

Der Ausdruck Lügenpresse ist demzufolge ein mehrdimensionaler Begriff. Zum einen ist Lügenpresse ein Ausdruck der Medienskepsis oder Voreingenommenheit gegenüber den etablierten Medien-Akteuren. Zum anderen ist Lügenpresse ein direkter Angriff, der die Legitimität des etablierten und professionellen Journalismus infrage stellt bzw. untergräbt. Gleichzeitig ist Lügenpresse als Konzept auch als Anklage zu verstehen, dass der Journalismus als unabhängige demokratische Institution versagt hat, die ,wirkliche Wahrheit‘ öffentlich zu machen.

Erweiterte Begriffsklärung

Lügenpresse wird oft im Zusammenhang mit Begriffen wie Fake News oder Systempresse verwendet, um zu suggerieren, dass die Medien nicht nur die Unwahrheit sagen, sondern bewusst die öffentliche Meinung manipulieren (vgl. Beiler und Kiesler: 2018). Der Gebrauch des Ausdrucks ist oft undifferenziert und kommt einer pauschalen Diffamierung eines ganzen Berufsstandes und dessen professionellen sowie ethischen Werten gleich. Diese Verleumdung dient dazu, die Autorität und professionelle Identität der Medien in demokratischen Gesellschaften zu untergraben. Die Autorität und Identität der Medien sind direkt mit den bedeutungsstiftenden normativen Funktionen und Rollen des Journalismus in der Gesellschaft verbunden (vgl. Carlson 2017; Hanitzsch und Vos 2017). Während die Medien in autokratischen Gesellschaften vor allem die Funktion haben, staatstragende Propaganda zu verbreiten, basiert der Journalismus in demokratischen Gesellschaften auf der Rede- und Pressefreiheit (vgl. Siebert et al. 1956). Die Aufgabe und Funktion des Journalismus in demokratischen Gesellschaften ist es vor allem, die Bevölkerung mit Fakten zu sozialen, politischen und ökonomischen Geschehnissen zu versorgen. Auf der Grundlage dieser Informationen sollten dann alle Bürgerinnen die Möglichkeit haben, selbstständig Entscheidungen treffen zu können. Im Falle von Wahlen hieße das beispielsweise, die Medien liefern den Menschen relevante und nachprüfbare Informationen zu den Parteien und Kandidaten und ermöglichen den Wählern damit, für den für sie geeignetsten Kandidaten zu stimmen. Aufgrund dieser wichtigen Informationsaufgabe wird Journalismus in Demokratien oft auch als ,Vierte Gewalt‘ bezeichnet.

Neben der wahrheitsgetreuen Berichterstattung obliegt es dem Journalismus als unabhängiger Institution, Menschen, Gruppen, Organisationen und Institutionen in Machtpositionen kritisch zu beobachten und Fälle des Machtmissbrauchs öffentlich zu machen (vgl. Hanitzsch et al. 2019). Im Englischen wird diese Überwachungsfunktion der Medien auch als ,watchdog journalism‘ (,Wachhund Journalismus‘) bezeichnet oder als ,speaking truth to power‘ (,den Mächtigen mit der Wahrheit entgegentreten‘). Eine weitere Funktion der Medien ist es, die soziokulturellen Werte einer Gesellschaft, wie etwa freiheitliche Gesinnung einer Demokratie, zu bewahren (vgl. Carey, 2008).

Im Unterschied zu diesen essentiellen demokratischen Funktionen des Journalismus unterstellt der Begriff Lügenpresse, dass die Medien, anstatt im Interesse der Öffentlichkeit zu agieren, auf der Basis eigennütziger Motive oder für die ökonomisch oder politisch mächtigen Kräfte eines Landes arbeiten. Diese Medienskepsis beruht jedoch selten auf nachweislichen Tatsachen (z.B. bestätigte Fälle der Korruption oder bewusster Manipulation in der Presse), sondern scheint oft politisch motiviert (vgl. Osmundsen et al. 2021). Lügenpresse ist aber auch ein emotionaler Ausdruck eines Misstrauens gegenüber etablierter Medienberichterstattung bzw. Rechtsstaatlichkeit. Dieses Misstrauen basiert dabei oft auf verschwörungstheoretischen Hintergründen, die vor allem in jüngster Gegenwart, mit diversitätsfeindlichen, politisch rechten, populistischen und nationalistischen Gesinnungen verknüpft sind. Als solches ist die Medienskepsis, die sich im Schlagwort Lügenpresse widerspiegelt, ein Angriff auf die etablierten Medien-Akteure.

Als Angriff richtet sich Lügenpresse gegen die wahrgenommene oder vermutete Macht der Medien, die Öffentlichkeit ideologisch zu beeinflussen. Ziel des Angriffs ist es, die Legitimität der Medien infrage zu stellen und deren Autorität zu schwächen. Dies geschieht vor allem durch den Versuch, die Medien als unauthentisch zu entlarven. Denn Journalisten und Nachrichtenmedien in demokratischen Gesellschaften bezeichnen sich oft selbst als die ,Guten‘ oder diejenigen, die die Wahrheit sagen (vgl. Singer 2007; Koliska und Chadha 2018). Dieser Wahrheitsanspruch, gepaart mit weiteren journalistischen Werten wie etwa Objektivität, Unabhängigkeit oder Genauigkeit, verleiht den Medien eine gesellschaftliche und institutionalisierte Legitimität und zugleich die Grundlage, wichtige soziale Funktionen, wie etwa die Überwachungsfunktion in demokratischen Gesellschaften, zu erfüllen (vgl. Hanitzsch et al. 2019; Hanitzsch und Vos 2017).

Begriffshistorische Einordnung

Obwohl Lügenpresse begrifflich mit anderen Ausdrücken wie etwa Systempresse, Fake News oder Pinocchio-Presse verwandt ist, setzt sich der Ausdruck Lügenpresse vor allem durch seine Vorgeschichte von diesen artverwandten Begriffen ab. Historisch wurde der Begriff im politisch linken sowie rechten Spektrum verwendet und hat über die Jahrhunderte hinweg verschiedene Bedeutungen angenommen. Die unterschiedlichen Anwendungen des Begriffs verleihen dem Schlagwort ein besonderes historisches Gewicht und tragen gleichzeitig zu dessen Bedeutungsvielfalt bei.

Der Vorwurf, dass die Presse lügt, wurde bereits Ende des 17. Jahrhunderts dokumentiert (vgl. Stieler 1969). Seitdem tauchte dieser Vorwurf wiederholt in der deutschen Geschichte auf, allerdings mit teils unterschiedlichen Konnotationen (siehe Beiler und Kiesler 2018). So wurde der Begriff Lügenpresse in der Mitte des 19. Jahrhunderts von katholisch-konservativen Kräften verwendet, um den Einfluss einer erstarkenden freien Presse zu untergraben. Zu dieser Zeit richtete sich der Begriff auch gegen jüdische Zeitungen und hatte somit auch einen antisemitischen Charakter (vgl. Schmolke 1971). Während des 1. Weltkrieges wurden vor allem ausländische Nachrichtenmedien als Lügenpresse bezeichnet. Diese Art tendenziöser öffentlicher Diskurs in Deutschland zielte darauf ab, die Presse feindlicher und neutraler Länder zu diffamieren (vgl. Beiler und Kiesler 2018). Im 2. Weltkrieg schlug diese deutsche Propaganda dann zum Teil um. Die Nazis bezeichneten zunächst (bis zu ihrer Machtergreifung und der damit verbundenen Kontrolle über die Medien durch das Joseph Goebbels unterstehende Propagandaministerium) die einheimischen Nachrichtenmedien als Lügenpresse, die sich vor allem gegen die NSDAP und deren Wertvorstellungen aussprachen. Zu dieser Zeit hatte der Begriff wieder klare antisemitische Untertöne und richtete sich zusätzlich gegen progressive und linke politische Einflüsse. Nach Hitlers Machtübernahme und der Etablierung politischer Kontrolle über die deutsche Presse bezeichnete die faschistische Propaganda dann wieder vorwiegend ausländische Zeitungen als Lügenpresse (vgl. Hagemann 1948).

Im Zuge der 68er-Bewegung – die unter anderen von Studentenprotesten gegen den Vietnamkrieg geprägt waren und ihren Ursprung zum Teil in der Bürgerrechtsbewegung der USA fand – wurde vor allem die Bild-Zeitung und der dahinterstehende Axel-Springer-Verlag des Lügens bezichtigt (vgl. Görlich 2002). Die Bild-Zeitung, bekannt für reißerische Bewertungen in den Schlagzeilen, hatte damals die Studentenproteste über mehrere Jahre verunglimpft und in der Berichterstattung Partei ergriffen. So wurden die Studentenproteste gegen den Vietnamkrieg durch die Bild-Zeitung als „dämlich“ und die Studenten als „politische Spinner“ und „Krawall-Schläger“ bezeichnet (Panorama 1968). Auch in der DDR wurde das Schlagwort Lügenpresse benutzt, allerdings um die westdeutschen Medien zu delegitimieren (vgl. Amendt 2015).

Ab etwa den 2000er Jahren zirkulierte dann der Begriff vor allem unter Neonazis (vgl. Beiler und Kiesler 2018). In der jüngeren Vergangenheit wurde Lügenpresse populär unter Anhängern der PEGIDA-Bewegung (Patriotische Europäer Gegen die Islamisierung des Abendlandes) und der AfD (Alternative für Deutschland). Vorwürfe der Lügenpresse kamen vor allem während PEGIDA- und AfD-Protesten in den Jahren 2013 und 2014 auf. Dabei wurde versucht, mit dem Begriff Lügenpresse die Berichterstattung über PEGIDA und AfD zu delegitimieren, aber auch die Medienberichte zur russischen Invasion und Annexion der ukrainischen Krim. Kurz darauf wurde Lügenpresse im Zusammenhang mit der Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel verwandt. Diese hatte vor allem Geflüchteten aus Syrien, Nordafrika, Irak und Afghanistan die Einreise nach Deutschland ermöglicht. Im Jahr 2014 wurde das Schlagwort Lügenpresse dann auch zum Unwort des Jahres gekürt. Dabei argumentierte die Jury (Sprachkritische Aktion 2014), diese „(…) pauschale Verurteilung verhindert fundierte Medienkritik und leistet somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit, deren akute Bedrohung durch Extremismus gerade in diesen Tagen unübersehbar geworden ist.“

Gegenwärtig (im Jahr 2022) wird Lügenpresse häufig von Anhängern oder Unterstützern der Querdenker- und Reichsbürgerbewegung verwendet. Neben der Diffamierung der Medien suggeriert der Ausdruck Lügenpresse hier auch eine Generalkritik der deutschen Öffentlichkeit bzw. des öffentlichen Diskurses. Der meist mit Verschwörungstheorien unterlegte Vorwurf stellt nicht nur die legitime Existenz der Medien, sondern der gesamten demokratischen, rechtsstaatlichen gesellschaftlichen Ordnung infrage. Somit suggerieren die Mitglieder dieser Bewegungen, dass die etablierten Medien kein öffentliches Mandat besitzen, die Bevölkerung zu informieren. Im Gegenzug werden in Abgrenzung zu der Lügenpresse alternative, oft politisch radikale und populistische Medien als Quellen von wahren Fakten und Meinungen betrachtet.

Beispiele

(1) In der jüngeren deutschen Vergangenheit fand der Begriff Lügenpresse in der Zeit der ersten Ukraine-Krise (die Annexion der Krim) wieder Eingang in den öffentlichen Diskurs. Zu dieser Zeit wurde den etablierten Medien, besonders dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, eine einseitige Berichterstattung gegen Putin und Russland vorgeworfen. Nachrichtenmedien wiesen diesen Pauschalvorwurf zunächst meist zurück. Allerdings begegneten manche Medien-Organisationen dem Vorwurf auch durch eine Überprüfung ihrer eigenen journalistischen Praktiken. MDR aktuell (ehemalig MDR Info) etwa analysierte die gesamte Ukraine-Berichterstattung des Jahres 2014 mit dem Resultat, dass die Berichterstattung ausgewogener hätte sein können, aber dass keine Unwahrheiten oder Desinformationen publiziert worden wären (vgl. Koliska und Assmann 2021). Der Pauschalvorwurf Lügenpresse blieb gerade im Osten Deutschlands bestehen.

(2) Die Benutzung des Begriffs Lügenpresse im öffentlichen Diskurs ordnet die etablierten Medien als illegitim ein und diejenigen, die den Vorwurf erheben, als legitime Akteure in Bezug auf die diskursive Deutungshoheit der öffentlichen Meinung. Die Positionierung der Medien als Lügenpresse verändert zudem die moralische Ordnung (siehe Harré und van Langenhove 1999). Genauer gesagt, werden den Medien verschiedene Rechte und Pflichten (wie etwa die Wahrheit zu berichten und die Mächtigen zu überwachen) abgesprochen, während die Benutzer des Begriffs Lügenpresse sich neue moralische Rechte und Pflichten aneignen. Diese Veränderung der situativen lokalen moralischen Ordnung hat sich konkret vor allem in zweierlei Hinsicht offenbart.

(a) Die Benutzung des Begriffs Lügenpresse ist häufig mit dem Glauben an alternative Medien gekoppelt. Dabei werden diese ,alternativ‘ wahrgenommenen Medien, wie etwa das rechtsextreme Compact Magazin für Souveränität, als die glaubwürdigen journalistischen Akteure betrachtet, die die Wahrheit berichten. Diese Behauptungen werden oft in den Sozialen Medien, aber auch auf Protest-Veranstaltungen z. B. der AfD oder der Querdenker publiziert. Ein Interview im ARD Magazin Kontraste veranschaulicht diese Behauptung (ARD Kontraste 2022).

(b) Die Positionierung als Lügner oder Lügenpresse stellt die etablierten Journalisten als deviant und diejenigen, die die Medien attackieren, als moralisch überlegen dar. Diese angebliche moralische Überlegenheit ermöglicht es scheinbar auch, Angriffe gegen die Medien zu legitimieren. Viele dieser Angriffe wurden medial dokumentiert. Besonders prominent geschah das bei einem Zwischenfall im August 2018 auf einer PEGIDA-Demonstration gegen die Flüchtlingspolitik der ehemaligen Kanzlerin Angela Merkel in Dresden. Ein Demonstrant, der Mitarbeiter im sächsischen Landeskriminalamt war, attackierte ein Fernsehteam des ZDF verbal, als dieses die Demonstration filmte. Diese Attacke führte dann dazu, dass das Fernsehteam von der Polizei festgesetzt wurde. Doch es bleibt oft nicht nur bei verbalen Attacken, denn Journalisten, die als Lügenpresse bezeichnet werden, wurden wiederholt auch tätlich angegriffen. So wurden etwa Journalisten des MDR wiederholt auf PEGIDA Demonstrationen bedroht und geschlagen. Das Europäische Zentrum für Presse-und Medienfreiheit (ECPMF) zeigte, dass im Jahr 2021 die Zahl der tätlichen Angriffe gegen Journalisten einen neuen Höchststand erreicht (vgl. ECPMF 2022). Diese Angriffe haben auch dazu geführt, dass viele Journalisten nun in Begleitung von Personenschutz von Protesten berichten.

Literatur

Zum Weiterlesen

Zitierte Literatur

  • Amendt, Jürgen (2015): Unwort des Jahrhunderts. „Lügenpresse“: Medienkritik, Medienverdrossenheit, Medienverachtung. Neues Deutschland. Online unter: https://www.neues-deutschland.de/artikel/958459.unwort-des-jahrhunderts.html ; Zugriff: 07.12.2022.
  • ARD (2022): Kontraste vom 01.09.2022: Wie Rechtsradikale den „Wutherbst“ orchestrieren wollen. Online unter: https://www.ardmediathek.de/video/kontraste/wie-rechtsradikale-den-wutherbst-orchestrieren-wollen/das-erste/ ; Zugriff: 31.07.2023.
  • Beiler, Markus; Kiesler, Johanna (2018): „Lügenpresse! Lying press!“ Is the press lying? In: Otto, Kim; Köhler, Andreas (Hrsg.): Trust in Media and Journalism. Wiesbaden: Springer VS, S. 155–179.
  • Carey, James W. (2008): Communication as culture, revised edition: Essays on media and society. New York: Routledge.
  • Carlson, Matt (2017): Journalistic authority: Legitimating news in the digital era. New York: Columbia University Press.
  • Europäische Zentrum für Presse-und Medienfreiheit [ECPMF] (2022): Feindbild Journalist. Online unter: https://www.ecpmf.eu/ecpmf-feindbild-study-2022/ ; Zugriff: 07.12.22.
  • Görlich, Christopher (2002): Die 68er in Berlin: Schauplätze und Ereignisse. Berlin: Homilius.
  • Hagemann, Walter (1948): Publizistik im Dritten Reich. Ein Beitrag der Methodik der Massenführung. Hamburg: Hansischer Gildenverlag.
  • Hanitzsch Thomas et al. (2019): Worlds of Journalism: Journalistic Cultures Around the Globe. New York: Columbia University Press.
  • Hanitzsch, Thomas; Vos, Tim P. (2017): Journalistic roles and the struggle over institutional identity: The discursive constitution of journalism. In: Communication theory, Heft 2, Jg. 27, S. 115–135.
  • Harré, Rom; van Langenhove, Luk (1999): Positioning Theory: Moral Contexts of International Action. London: Wiley-Blackwell.
  • Koliska, Michael; Assmann, Karin (2021): Lügenpresse: The lying press and German journalists’ responses to a stigma. In: Journalism, Heft 11, Jg. 22, S. 2729–2746.
  • Koliska, Michael; Chadha, Kalyani (2018): Transparency in German newsrooms: Diffusion of a new journalistic norm? Journalism studies, Heft 16, Jg. 19, S. 2400–2416.
  • Osmundsen, Mathias; Bang Petersen, Michael; Bor, Alexander (2021): How partisan polarization drives the spread of fake news. Brookings. Online unter: https://www.brookings.edu/techstream/how-partisan-polarization-drives-the-spread-of-fake-news/ ; Zugriff 07.12.2022.
  • Panorama (1968): Die „Bild“-Zeitung und die Studentenproteste. Online unter: https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1968/-,panorama11026.html ; Zugriff: 07.12.2022.
  • Siebert, Frederick; Peterson, Theodore; Schramm, Wilbur (1956): Four theories of the press: The authoritarian, libertarian, social responsibility, and Soviet communist concepts of what the press should be and do (Vol. 10). Urbana: University of Illinois press.
  • Singer, Jane B. (2007): Contested autonomy: Professional and popular claims on journalistic norms. Journalism studies, Heft 1, Jg. 8, S. 79–95.
  • Sprachkritische Aktion (2014): Unwort des Jahres 2014: Lügenpresse. Online unter: www.unwortdesjahres.net/wp-content/uploads/2021/06/pressemitteilung_unwort2014.pdf ; Zugriff: 07.12.2022.
  • Schmolke, Michael (1971): Die schlechte Presse. Katholiken und Publizistik zwischen „Katholik“ und „Publik“ 1821–1968. Münster: Regensberg.
  • Stieler, Kaspar (1969): Zeitungs Lust und Nutz. Vollständiger Neudruck der Original-Ausgabe von 1695. Bremen: Schünemann.

     

Zitiervorschlag

Koliska, Michael (2022): Lügenpresse. In: Diskursmonitor. Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am 14.12.2022. Online unter: https://diskursmonitor.de/glossar/luegenpresse.

DiskursGlossar

Grundbegriffe

Argumentation

Argumentation bezeichnet jene sprachliche Tätigkeit, in der man sich mithilfe von Gründen darum bemüht, die Richtigkeit einer Antwort auf eine bestimmte Frage zu erweisen. Das kann in ganz verschiedenen Situationen und Bereichen nötig sein, namentlich um eine poli-tische, wissenschaftliche, rechtliche, unternehmerische oder private Angelegenheit zu klären.

Hegemonie

Wie der britische Politikwissenschaftler Perry Anderson 2018 in einer umfassenden, historisch weit ausgreifenden Studie zum Gebrauch des Begriffs Hegemonie und seinen Konjunkturen beschreibt, liegen die historischen Wurzeln des Begriffs im Griechischen, als Bezeichnung für Führung (eines Staatswesens) mit Anteilen von Konsens.

Diskurskompetenz

Im engeren, linguistischen Sinn bezeichnet Diskurskompetenz die individuelle sprachlich-kommunikative Fähigkeit, längere zusammenhängende sprachliche Äußerungen wie Erzählungen, Erklärungen, Argumentationen zu formulieren und zu verstehen.

Agenda Setting

Rassistisch motivierte Gewalt, Zerstörung des Regenwaldes, Gender pay gap: Damit politische Institutionen solche Probleme bearbeiten, müssen sie erst als Probleme erkannt und auf die politische Tagesordnung (Agenda) gesetzt werden. Agenda Setting wird in Kommunikations- und Politikwissenschaft als eine Form strategischer Kommunikation beschrieben, mithilfe derer Themen öffentlich Gehör verschafft und politischer Druck erzeugt werden kann.

Medien

Die Begriffe Medien/Massenmedien bezeichnen diverse Mittel zur Verbreitung von Informationen und Unterhaltung sowie von Bildungsinhalten. Medien schaffen damit eine wesentliche Grundlage für Meinungsbildung und Meinungsaustausch.

Macht

Macht ist die Fähigkeit, Verhalten oder Denken von Personen zu beeinflussen. Sie ist Bestandteil sozialer Beziehungen, ist an Kommunikation gebunden und konkretisiert sich situationsabhängig. Alle expliziten und impliziten Regeln, Normen, Kräfteverhältnisse und Wissensformationen können aus diskursanalytischer Perspektive als Machtstrukturen verstanden werden, die Einfluss auf Wahrheitsansprüche und (Sprach)Handlungen in einer Gesellschaft oder Gruppe nehmen.

Normalismus

Normalismus ist der zentrale Fachbegriff für die Diskurstheorie des Literaturwissenschaftlers Jürgen Link. Die Normalismus-Theorie fragt danach, wie sich Vorstellungen von ‚Normalität‘ und ‚Anormalität‘ als Leit- und Ordnungskategorien moderner Gesellschaften herausgebildet haben.

Wissen

Kollektives Wissen von sozialen Gruppen ist sowohl Voraussetzung als auch Ziel strategischer Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Es wird geprägt durch individuelle Erfahrung, aber auch in Diskursgemeinschaften kommunikativ geteilt – vor allem im Elternhaus, in Peergroups und Bildungseinrichtungen sowie durch Medienkonsum.

Werbung

Werbung ist ein Kommunikationsinstrument von Unternehmen, das der Positionierung im Markt dient und je nach Situation des Unternehmens auf Einführung, Erhalt oder Ausbau von Marktanteilen und damit letztlich auf ökonomischen Gewinn abzielt.

Mediale Kontrolle

Medien werden vielfältig zur Durchsetzung von Macht verwendet. So in der Zensur, wenn eine politische Selektion des Sagbaren und des Unsagbaren stattfindet; in der Propaganda, wenn eine Bevölkerung von den Ansichten oder wenigstens der Macht einer bestimmten Gruppe überzeugt werden soll; oder in der Überwachung, die unerwünschtes Verhalten nicht nur beobachten, sondern unwahrscheinlich machen soll.

Techniken

Nicht-Entschuldigen / Nonpology

Mit der Nicht-Entschuldigung verfolgen Diskursakteure verschiedene Ziele: sie wollen Ablenken von der eigenen Schuld, erhoffen sich eine Reputationsverbesserung durch vorgespielte Reue oder wollen (andere) negative Konsequenzen abwenden und sich in der Öffentlichkeit positiv als fehlereinsichtig und selbstkritisch darstellen.

Hashtag

Mit dem Begriff Hashtag wird auf eine kommunikative Technik der spontanen Verschlagwortung und Inde-xierung von Postings in der Internetkommunikation verwiesen, bei der Sprache und Medientechnik sinnstif-tend zusammenwirken. Der Gebrauch von Hashtags hat eine diskursbündelnde Funktion: Er ermöglicht es, Inhalte zu kategorisieren (#Linguistik, #Bundestag), such- und auffindbar zu machen (#Bundestags-wahl2025), aber auch zu bewerten (#nicetohave) und zu kontextualisieren (#Niewiederistjetzt).

Diminutiv

Auch in Politik, Wirtschaft, Presse und Werbung werden Diminutiv-Formen zu rhetorischen Zwecken eingesetzt, um etwa emotionale Nähe zu konstruieren (unser Ländle), eine Person abzuwerten (die ist auch so ein Schätzchen), einen als ‚riskant‘ geltenden Sachverhalt zu ‚verharmlosen‘ (ein Bierchen) oder eine ‚Sachverhaltsbanalisierung‘ zurückzuweisen (Ihre ‚Demonstratiönchen‘).

Sündenbock

Der Sündenbock bezeichnet eine Person oder Gruppe, die stellvertretend für etwas beschuldigt wird. Hinter dieser Schuldzuweisung steckt ein kommunikativer Mechanismus des Gruppenzusammenhalts, der sich in verschiedenen kulturellen Kontexten und zu unterschiedlichen Zeiten durch Rituale, Mythen, Erzählungen oder Verhalten manifestiert.

Redenschreiben

Wer Reden schreibt, bereitet die schriftliche Fassung von Reden vor, die bei besonderen Anlässen gehalten werden und bei denen es auf einen ausgearbeiteten Vortrag ankommt.

Offener Brief

Bei einem offenen Brief handelt es sich um eine strategische Praktik, die genutzt wird, um Anliegen einer Person oder Gruppe öffentlich sichtbar zu machen. Die Texte, die als offene Briefe bezeichnet werden, richten sich an eine Person oder Institution und werden über Medien veröffentlicht.

Kommunikationsverweigerung

Unter dem Begriff Kommunikationsverweigerung lässt sich ein Bündel von Praktiken und Strategien fassen, die den kommunikativen Austausch zu erschweren oder zu verhindern suchen.

Flugblatt

Unter Flugblättern versteht man einseitige Druckerzeugnisse, die ursprünglich meist illustriert waren. Eng verwandt sind die mehrseitigen Flugschriften. Während Flugschriften und Flugblätter heute kostenlos verteilt werden oder zur Mitnahme ausliegen, wurden sie in der Frühen Neuzeit zunächst als Handelswaren verkauft und gingen so als frühe Massenmedien den Zeitungen voraus.

Passivierung

Unter Passivierung versteht man die Formulierung eines Satzes in einer grammatischen Form des Passivs. Das Passiv ist gegenüber dem Aktiv durch die Verwendung von Hilfsverben formal komplexer. Seine Verwendung hat unter anderem zur Folge, dass handelnde Personen im Satz nicht genannt werden müssen, was beispielsweise in Gesetzestexten für eine (gewünschte) größtmögliche Abstraktion sorgt („Niemand darf wegen seines Geschlechts […] benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Art. 3 GG).

Aufopferungs-Topos

Als Aufopferungs-Topos wird in der Diskursforschung ein Argumentationsmuster bezeichnet, das zwei strategische Funktionen erfüllen kann: einerseits kann es dazu dienen, mit der Behauptung eines besonderen Ressourceneinsatzes (z.B. Einsatz von Geld, Zeit oder emotionaler Belastung) einen hohen Achtungswert für eine Person, eine Sache bzw. für ein Ziel zu plausibilisieren. Andererseits können Akteure besondere Privilegien (wie z.B. Wertschätzung, Entscheidungsbefugnisse und Mitspracherechte) reklamieren, wenn sie sich für eine bereits in der sozialen Bezugsgruppe hochgeschätzte Sache engagieren.

Schlagwörter

Verfassung

Die Verfassung eines Landes (in Deutschland das Grundgesetz von 1949) steht für die höchste und letzte normative und Legitimität setzende Instanz einer staatlichen Rechtsordnung. In der offiziellen Version demokratischer Selbstbeschreibung ist es das Volk selbst, das sich in einem rituellen Gründungsakt eine Verfassung gibt.

Toxizität / das Toxische

Es ist nicht immer ganz eindeutig bestimmbar, was gemeint wird, wenn etwas als toxisch bezeichnet wird. Zeigen lässt sich zwar, dass sich die Bedeutung von ‚giftig‘ hin zu ‚schädlich‘ erweitert hat, doch die Umstände, unter denen etwas für jemanden toxisch, d. h. schädlich ist, müssen aus der diskursiven Situation heraus erschlossen werden.

Zivilgesellschaft

Im gegenwärtigen deutschen Sprachgebrauch werden so heterogene Organisationen, Bewegungen und Initiativen wie ADAC und Gewerkschaften, Trachtenvereine und Verbraucherschutzorganisationen, Umweltorganisationen und religiöse Gemeinschaften zur Zivilgesellschaft gezählt.

Demokratie

Der Ausdruck Demokratie dient häufig zur Bezeichnung einer (parlamentarischen) Staatsform und suggeriert die mögliche Beteiligung aller an den Öffentlichen Angelegenheiten. Dabei ist seine Bedeutung weniger eindeutig als es den Anschein hat.

Plagiat/Plagiarismus

Plagiarismus ist ein Begriff, der sich im öffentlichen Diskurs gegen Personen oder Produkte richten kann, um diese in zuweilen skandalisierender Absicht einer Praxis unerlaubter intermedialer Bezugnahme zu bezichtigen. Die Illegitimität dieser Praxis wird oft mit vermeintlichen moralischen Verfehlungen in Verbindung gebracht.

Fake News

Fake News wird als Schlagwort im Kampf um Macht und Deutungshoheit in politischen Auseinandersetzungen verwendet, in denen sich die jeweiligen politischen Gegenspieler und ihre Anhänger wechselseitig der Lüge und der Verbreitung von Falschnachrichten zum Zweck der Manipulation der öffentlichen Meinung und der Bevölkerung bezichtigen.

Antisemitismus

Mit Antisemitismus werden gemeinhin alle jene Phänomene bezeichnet, die sich gegen das Judentum oder gegen Jüdinnen*Juden als Jüdinnen*Juden richten. Die entsprechenden Erscheinungen reichen von der bloßen Distanzierung und Behauptung jüdischer Andersartigkeit, über vollständig ausgearbeitete Weltbilder, die Jüdinnen*Juden für sämtliche Probleme verantwortlich machen, bis hin zu massiven Ausgrenzungs-, Verfolgungs- und Gewaltpraktiken.

Grammatiknazi / Grammar Nazi

Das überwiegend negativ konnotierte Schlagwort Grammatiknazi – als Übersetzung von engl. grammar nazi – wird zur Benennung von Personen verwendet, die meist in eher informellen Kontexten der öffentlichen Internetkommunikation (u. a. in Foren, Kommentarbereichen auf Nachrichtenportalen, sozialen Netzwerken) ungefragt Sprachkritik an den Äußerungen anderer (häufig fremder) Kommunikationsteilnehmer*innen üben.

Respekt

Respekt oder respektvolles Verhalten wird eingefordert für die Eigengruppe (bzw. von der Eigengruppe), für wirklich oder vermeintlich diskriminierte Gruppen, für abweichende Meinungen. Mitgemeint ist bei der Forderung nach Respekt meist eine positiv bewertete Szene der (sozialen, kulturellen, ethnischen, sexuellen etc.) Vielfalt/Diversität.

Geschlechtergerechte Sprache

Mit dem heute als Fahnenwort gebrauchten Ausdruck geschlechtergerechte Sprache ist die Forderung verbunden, bei Personenbezeichnungen die einseitige, für diskriminierend erklärte Bezugnahme auf einen bestimmten Sexus, konkret: auf das männliche Geschlecht, zu unterlassen.

Verschiebungen

Versicherheitlichung

In akademischen Kontexten wird Versicherheitlichung in Abgrenzung zu einem naiv-realistischen Sicherheitsverständnis verwendet. Dieses betrachtet Sicherheit als einen universell erstrebenswerten und objektiv feststellbaren Zustand, dessen Abwesenheit auf das Handeln von Akteuren zurückzuführen ist, die feindselig, kriminell, unverantwortlich oder zumindest fahrlässig agieren.

Ökonomisierung

Ökonomisierung wird in gegenwärtigen Diskursen in der Regel zur Bezeichnung von Prozessen verwendet, in denen die spezifisch wirtschaftlichen Funktions-Elemente wie Markt, Wettbewerb/Konkurrenz, Kosten-Nutzen-Kalküle, Effizienz, Gewinnorientierung in Bereiche übertragen werden, die zuvor teilweise oder ganz nach anderen Leitkriterien ausgerichtet waren

Moralisierung

Moralisierung verlagert Macht- und Interessenkonflikte in die Sphäre der Kommunikation von Achtung / Missachtung. Sie reduziert Ambivalenz zugunsten einer Polarisierung von gut und böse.

Konstellationen

Skandal

Die Diskurskonstellation des Skandals zeichnet sich durch eine in den Medien aufgegriffene (bzw. durch sie erst hervorgerufene) empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsächlichen oder vermeintlichen Missstand aus. Die schuldhafte Verursachung dieses Missstandes wird dabei einem gesellschaftlichen Akteur zugeschrieben, dessen Handeln als ‚unmoralisch‘ gedeutet wird.

DiskursReview

Review-Artikel

Relativieren – kontextualisieren – differenzieren

Die drei Handlungsverben relativieren, kontextualisieren, differenzieren haben gemein, dass sie sowohl in Fachdiskursen als auch im mediopolitischen Interdiskurs gebraucht werden. In Fachdiskursen stehen sie unter anderem für Praktiken, die das Kerngeschäft wissenschaftlichen Arbeitens ausmachen: analytische Gegenstände miteinander in Beziehung zu setzen, einzuordnen, zu typisieren und zugleich Unterschiede zu erkennen und zu benennen.

Neue Beiträge Zur Diskursforschung 2023

Mit Beginn des Wintersemesters laden die Forschungsgruppen CoSoDi und Diskursmonitor sowie die Akademie diskursiv ein zur Vortragsreihe Neue Beiträge Zur Diskursforschung. Als interdisziplinäres Forschungsfeld bietet die Diskursforschung eine Vielzahl an...

Tagung: Diskursintervention (31.01.2019–01.02.2019)

Welchen Beitrag kann (bzw. muss) die Diskursforschung zur Kultivierung öffentlicher Diskurse leisten? Was kann ein transparenter, normativer Maßstab zur Bewertung sozialer und gesellschaftlicher Diskursverhältnisse sein?

Was ist ein Volk?

Dass „Volk“ ein höchst schillernder und vielschichtiger politischer Leitbegriff der vergangenen Jahrhunderte gewesen ist (und nach wie vor ist), kann man schon daran erkennen, dass der Eintrag „Volk, Nation“ in Brunner, Conze & Kosellecks großem Nachschlagwerk zur politischen Begriffsgeschichte mehr als 300 Seiten umfasst.

Antitotalitär? Antiextremistisch? Wehrhaft!

Im Herbst 2022 veranstalteten die Sender des Deutschlandradios eine Kampagne mit Hörerbeteiligung zur Auswahl eines Themas, mit dem sich ihre sogenannte „Denkfabrik“ über das kommende Jahr intensiv beschäftigen solle. Fünf Themen standen zur Auswahl, „wehrhafte Demokratie“ wurde gewählt, wenig überraschend angesichts des andauernden Krieges in der Ukraine…