
DiskursGlossar
Kontextualisieren
Kategorie: Grundbegriffe
Verwandte Ausdrücke: Kontext, Rekontextualisierung
Siehe auch: Dekontextualisieren, Indexikalität
Autor: Michael Bender
Version: 1.1 / Datum: 14.01.2025
Kurzzusammenfassung
Kontextualisieren wird im allgemeineren bildungssprachlichen Begriffsgebrauch verwendet, um das Einordnen von etwas oder jemandem in einen bestimmten Zusammenhang zu bezeichnen. Zum Beispiel wird darunter das Einordnen eines Sachverhalts, einer Idee, einer Äußerung oder einer Person in einen historischen, sozialen oder kulturellen Kontext verstanden. Mit Einordnen ist im alltäglicheren Gebrauch von Kontextualisieren vor allem ein produktiver Akt gemeint, Einordnen als Äußerungshandlung. Aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven (Philosophie/Erkenntnistheorie, Lernpsychologie/Pädagogik und insbesondere Linguistik) wird Kontextualisieren aber auch als interpretative Wahrnehmungsleistung verstanden. Wissenschaftlich wird damit untersucht, wie Kommunikationspartner in einer konkreten Situation die für sie relevanten Kontexte interaktiv aushandeln. Unter Kontext wird dabei verschiedenes verstanden:
- Kontext als außersprachliche Bezugspunkte, zum Beispiel thematische Hintergründe oder gesellschaftliche Konstellationen;
- Kontext als gemeinsames Wissen oder Denkmuster (kognitive Modelle und stereotypes Wissen über soziale Zusammenhänge);
- Kontext als textuelle Umgebungen von Ausdrücken, die mit sprachlich-kommunikativen Wissensstrukturen verbunden sind.
Als kommunikationsstrategisch lässt sich vor allem die produktive Praktik des ‚In-einen-Kontext-Setzens‘ und des Relevantsetzens von Kontexten mit argumentativer beziehungsweise persuasiver (überzeugender) Zielsetzung beschreiben. Ebenfalls kommunikationsstrategisch eingesetzt wird die Anpassung von Äußerungen an kommunikative Kontextbedingungen und damit einhergehende (antizipierte) Erwartungen. Dazu gehört auch die Verwendung von Kontextualisierungshinweisen, die signalisieren, wie eine verbale Äußerung gemeint bzw. zu verstehen ist. Dies kann auch durch nonverbale Zeichen wie etwa das Anzeigen von Ironie durch Mimik oder Betonung erfolgen.
Davon abzugrenzen ist die kommunikationsstrategische Verwendung von Kontextualisierung als Ausdruck in der Interaktion. Dabei werden Wortformen von Kontextualisierung entweder explizit oder in Form einer Umschreibung verwendet, um beispielsweise zur angemessenen Kontextualisierung aufzufordern oder unangemessene zu kritisieren.
Erweiterte Begriffsklärung
Kontextualisieren wird in verschiedenen linguistischen Bereichen als Fachbegriff verwendet. Aufgrund der hier zentralen kommunikationsstrategischen Akzentuierung wird im Folgenden auf erkenntnis- und lerntheoretische Perspektiven nicht eingegangen.
Gemeinsamer Ausgangspunkt in der Linguistik ist der britische Kontextualismus nach Firth (1957). Demzufolge wird Bedeutung als die Summe der Kontexte angesehen, in denen ein Ausdruck auftreten kann. Mit Kontext ist in diesem Theorierahmen eine spezifische sprachliche Umgebung in Verbindung mit einer bestimmten sozialen Konstellation im Gebrauch gemeint.
Im Zuge der weiteren Differenzierung lassen sich drei Traditionen der Begriffsverwendung unterscheiden: die interaktionale, die epistemologische und die strukturale (vgl. Müller 2015: 69–76). Eine Gemeinsamkeit dieser verschiedenen Ansätze ist, dass davon ausgegangen wird, dass das Verstehen einer Äußerung mit indexikalischen Zeichenbeziehungen zwischen Aspekten der Äußerung und ihrem Kontext zu tun hat (vgl. Auer 1986: 25; Feilke 1994: 290).
In der interaktionalen Soziolinguistik und der Konversationsanalyse wurde mit dem Kontextualisierungsbegriff die interaktionale Etablierung von Kontexten im Sinne von Wissensrahmen in Gesprächssituationen beschrieben. Kontexte werden also als dynamisch und immer wieder neu modelliert angesehen. Im Vordergrund stehen die Aspekte der Partner/innen-, Situations- und Themaeinschätzung. In der Soziolinguistik sind insbesondere Fremd- und Selbstzuschreibungen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher beziehungsweise kultureller Gruppenzugehörigkeiten zentral. Geprägt wurde diese Perspektive vor allem von John J. Gumperz (1982), im deutschsprachigen Raum in systematisierter Form durch Peter Auer. Auer zufolge stellen Kontextualisierungsverfahren
zwischen zwei essentiellen Bestandteilen eine Verbindung her: einem empirisch gegebenen (beobachtbaren) Datum, das der kontextualisierende Teilnehmer aus einem Zeichenvorrat sprachlicher oder nichtsprachlicher Art auswählt – dem Kontextualisierungshinweis (‚contextualization cue‘) –, und einer Komponente des Hintergrundwissens. (Auer 1986: 24)
Mit dem englischsprachigen Begriff ‚contextualization cue‘ zitiert er Gumperz. Hintergrundwissen ist nach diesen Ansätzen in Form von Schemata organisiert, die kommunikative Verfahren und Konstellationen zwischen Personen, Handlungen, Themen sowie die Beziehungsebene betreffen. Sie können sich wechselseitig beeinflussen und auch mit dem Interaktionsverlauf in Wechselwirkung stehen. Eine spätere Erweiterung (Auer 1992) bezieht auch sozialstrukturelle (z. B. Rollen) sowie situativ-physikalische Aspekte ein.
Die dynamische Etablierung von Kontexten wird insbesondere in der Konversationsanalyse (vgl. z. B. Couper-Kuhlen/Selting 2001) als konversationeller Dreischritt verstanden. Darin wird ein Kontext zuerst von einem Interaktanten angezeigt (indiziert), dann von einem anderen bestätigt und anschließend vom ersten wiederum ratifiziert. Diese sequenzielle Struktur zeigt erst, dass ein angenommener Kontext wirklich handlungsleitend ist und nicht nur ein Analysekonstrukt. Dieser Dreischritt kann durchaus auch in nicht-gleichzeitigen, zeitlich zerdehnten Kommunikationssequenzen erfolgen, wie es das Beispiel (siehe unten) zeigt – anhand der Sequenz: Kritik an Scholz durch Merz (Klempner der Macht) – Reaktion und Deutung der metaphorischen Kontextualisierung durch Scholz und andere in verschiedenen Massenmedien – Erläuterung bzw. Rechtfertigung der Metapher durch Merz.
Die auf Wissen bezogene, epistemologische beziehungsweise kognitivistische Theorietradition ist in der linguistischen Diskursanalyse zu verorten. In diesem Feld werden schwerpunktmäßig schriftliche Äußerungen untersucht. Die interaktionale Perspektive tritt tendenziell in den Hintergrund. Kontext wird vor allem als kognitive Kategorie, als Wissensstruktur fokussiert. Teun Van Dijk, der diese Perspektive geprägt hat, verwendet den Begriff „context models“ (1998: 212). Er meint damit mentale, erkenntnisleitende Wissensstrukturen, die er systematisch auf verschiedenen relevanten Ebenen beschreibt – neben der sachverhaltsbezogenen auch auf der interaktionalen und sozialen Ebene. Sein Ansatz geht jedoch über ein Konzept individueller Verstehensprozesse hinaus. Hinzu tritt die Dimension der intersubjektiven, sozialen Verstehenspotenziale, der erwartbaren Muster in der gesellschaftlichen Wissensordnung. Dietrich Busse, der vor allem den Sachverhaltsbezug von Kontexten in den Blick nimmt, reflektiert ebenfalls dieses Spannungsverhältnis zwischen:
(a) Kontextualisierungen als individuell-epistemischen Leistungen, die von konkreten sprachbenutzenden Individuen (produktiv oder rezeptiv) tatsächlich vollzogen werden, und (b) Kontextualisierungen als einem Aspekt der kollektiven Episteme (in einer Epoche oder in einer Gesellschaft). (Busse 2007: 85)
Methodologisch problematisch ist dabei der Einfluss des (Vor-)Verständnisses der Forschenden und damit auch der objektivierte Nachweis intersubjektiver Wissensbestände in der Gesellschaft.
In der Theorietradition strukturaler Sprachanalysen wird Kontext vor allem als kommunikativ geprägter Kotext, also als sprachliche Umgebung eines Ausdrucks, gesehen. Die Verwendung von Ausdrücken legt demnach musterhafte Kotexte im Sinne von Ausdrucksketten nahe, basierend auf sozial-situativen Sprachgebrauchserfahrungen (vgl. Feilke 1994). An diese Perspektive wird auch in der Korpuslinguistik angeknüpft. Dabei wird das Messen serieller Vorkommen ähnlicher Kotexte als empirisches Indiz für das Vorhandensein von Kontexten in der sozialen Wirklichkeit angenommen. Von dem fokussierten Ausdruck in der Kotext-Umgebung ausgehend können auch indexikalische Bezüge zu weiteren Ebenen (Situation – Setting – Personenkonstellation, Gesellschaftsdomäne – soziale Rolle, Wissensdomäne – Thema – Diskurs) erschlossen werden (vgl. Müller 2012: 50).
Diese drei Perspektiven tragen auch zum Verständnis davon bei, wie Kontextualisierung kommunikationsstrategisch eingesetzt werden kann. Erstens können Kommunikationsverläufe aus interaktionaler Perspektive dahingehend analysiert werden, wie Kontexte relevant gesetzt beziehungsweise und unter strategischen Gesichtspunkten bewusst in der Kommunikationsdynamik zwischen Personen entwickelt und angepasst werden, also gezielt Bezugnahmen eingebracht und Wissensrahmen angesprochen und modifiziert werden. Letzteres ist aus der epistemologisch-kognitivistischen Perspektive (zweitens) zentraler Analysegegenstand. Drittens sind – neben dem strategischen Anknüpfen an musterhafte Wissensstrukturen – die entsprechenden sprachlichen Muster analysierbar, die zur Kontextualisierung genutzt werden. Letztlich kann auch Verwendung des Kontextualisierungsbegriffs selbst oder seine Umschreibung als metakommunikative Verwendung (Auffordern zur Kontextualisierung, Kritik an unangemessener Kontextualisierung) in strategischen Kommunikationszusammenhängen untersucht werden.
Aus diesen drei Perspektiven werden im folgenden Beispiel-Abschnitt konkrete Interaktionen analysiert, in denen ein kommunikationsstrategischer Hintergrund gegeben ist (zur Ergänzung siehe außerdem die Erläuterungen von Vogel 2024 zur Verwendung der Tätigkeitsverben relativieren, kontextualisieren und
differenzieren).
Beispiele
Mit Blick auf strategische Kontextualisierung dienen im Folgenden Auszüge aus einem Protokoll einer Plenarsitzung im Deutschen Bundestag vom 28. November 2023 als Beispiel. Als Auftakt gibt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung ab, mit der er vor allem Stellung zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Verfassungswidrigkeit des Nachtragshaushaltsgesetzes bezogen hat. Anschließend kommentiert Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU/CSU) in seiner Rede diese Regierungserklärung mit folgenden Worten (unter anderen):
[…] Was Sie hier vorgetragen haben, sind doch rein technische Antworten auf eine hochpolitische Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes. Sie sind ein Klempner der Macht. Ihnen fehlt jede Vorstellung davon, wie dieses Land sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln soll. […] (Müller/Stegmeier 2023a)
Dem Ausdruck Klempner der Macht wurde im Anschluss große Aufmerksamkeit zuteil. In den Massenmedien wurde aus verschiedenen Perspektiven diskutiert, wie der Kontext zu verstehen sei, der durch das Wort Klempner aufgerufen wird. Der sozial-situative Kontext der Äußerung, die institutionell gerahmte Rollen-Konstellation – Opposition versus Regierung – der Beteiligten, legt den Schluss nahe, dass Klempner hier negativ konnotiert ist. Demnach ist davon auszugehen, dass durch die Domäne ,Handwerk‘ als Kontext im weiteren Sinne ein Defizit illustriert werden soll. Dies wurde in der Öffentlichkeit kritisch aufgegriffen, z. B. in einem Interview der FAZ mit dem Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) (https://www.zdh.de/presse/veroeffentlichungen/interviews-und-statements/gesucht-klempner-der-macht/). Scholz als Adressat reagierte mit der positiven Umdeutung des Handwerks-Kontexts auf der Plattform X wie folgt:
Klempner der Macht? Klempner packen an und sind unverzichtbar. Ich bin ein großer Anhänger unserer Handwerkerinnen und Handwerker. Für alle bevorstehenden Aufgaben in unserem Land und den Umbau unserer Volkswirtschaft brauchen wir das Handwerk. (Olaf Scholz am 28.11.2023 um 18:11 Uhr auf seinem X-Kanal: https://x.com/Bundeskanzler/status/1729548503116898755).
So wurde Merz letztlich zu einer Einordnung und Erklärung des Ausspruchs bewogen, sozusagen zu einer ausführlichen Kontextualisierung der Kontextualisierung:
Ja, weil das eben eine Beschreibung ist von jemandem, der nur im Kleinklein die Schräubchen dreht und nicht in der Lage ist, wirklich ein ganzes Gebäude herzustellen. Man braucht die Klempner, aber das sind nicht die Architekten, und das sind nicht die Baumeister. (Merz am 30.11.2023 auf NTV https://www.n-tv.de/politik/Klempner-sind-keine-Baumeister-article24568624.html).
Der Handwerk-Kontext wurde also in einer Art konversationellem Dreischritt, aber zeitlich zerdehnt und über verschiedene mediale Plattformen verteilt indiziert, bestätigt und ratifiziert (interaktionale Perspektive). Er wurde dabei jedoch mit unterschiedlichen Deutungsrahmen (context models bzw. schematischen Aspekten) verbunden (epistemologische Perspektive). Zunächst wird von Merz der Klempnerberuf unterbestimmt und implizit als defizitär im Hinblick auf Politik und Macht in einem Vergleichsschema dargestellt. Dann wird – ebenfalls stereotyp-schematisch, die Produktivität und das ‚Anpackende‘ des Handwerks von Seiten des ZHD-Präsidenten und des Kanzlers herausgestellt (von anderen Diskursakteuren ebenfalls). Letztlich wird wiederum von Merz als Erklärung ein Vergleichsschema Handwerker als „Schrauber des Kleinklein“ versus „Architekt/Baumeister“ mit Blick und Plan für das große Ganze angeführt.
Das Syntagma Sie sind + Nominalphrase lässt sich als Kotext beschreiben, der durch die Regierung-vs.-Opposition-Situation in Plenardebatten kommunikativ geprägt ist und in diesem speziellen Rahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit beziehungsweise Erwartbarkeit eine negativ-kritische Zuschreibung anzeigt (strukturale Perspektive).
Ein zeitgleich ablaufendes (synchrones) interaktionales Beispiel findet sich in einer Zwischenrufsequenz, die in der Plenarsitzung während der auf Merz folgenden Rede von Katharina Dröge (Bündnis 90/Die Grünen) geäußert wird. Dröge wirbt in ihrer Rede für Investitionen in grüne Technologien trotz des Verfassungsgerichtsurteils – auch mit Blick auf Wettbewerbsfähigkeit. In der Zwischenrufsequenz wird von Seiten der CDU/CSU kontrastiv der Verfassungsverstoß als Kontext der Debatte wieder in den Vordergrund gestellt:
[…] Uns geht es um die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland.
(Jens Spahn [CDU/CSU]: Ein Wort des Bedauerns für den Verfassungsbruch? Gibt es das noch? – Gegenruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit Ihren Tricks bei den Parteispenden, Herr Spahn? – Gegenruf des Abg. Jens Spahn [CDU/CSU]: 90er-Jahre, Frau Künast!)
Uns geht es darum, dass unsere Unternehmen international wettbewerbsfähig sind. Uns geht es darum, Hunderttausende Arbeitsplätze in diesem Land zukunftsfähig zu erhalten. […]
(Müller/Stegmeier 2023b)
Spahn ruft den Kontext Verfassungsbruch beziehungsweise im weiteren Sinne Gesetzesbruch/Regelverstoß/Rechtsverletzung auf. Dieser wird – ebenfalls in Form eines nicht autorisierten, aber geduldeten Zwischenrufs – von Künast bestätigt, aber mit dem Gegenvorwurf des Gesetzesbruchs im Hinblick auf Parteispenden erwidert. Anschließend ratifiziert Spahn den Kontext im Allgemeinen wiederum, spricht mit 90er-Jahre dem spezifischeren Thema Parteispenden jedoch die aktuelle Relevanz ab. Auch hier wird also interaktional ausgehandelt, welcher Wissensrahmen mit welchen Aspekten als Kontext zu berücksichtigen ist und relevant gesetzt wird. Als strukturaler Kontextualisierungshinweis kann bspw. die in Zwischenrufen häufige (hochfrequente) Was ist mit X-Konstruktion (von Künast) angesehen werden, eine typische Form des Whataboutism. Dabei wird auf Kritik mit einem tu-quoque-Argument (Du auch!) reagiert, das statt auf den diskutierten Sachverhalt auf den/die, Gegner/in zielt, wenn auch oft indirekt durch eine thematische Verschiebung oder Ablenkung. Ein Beispiel ist die Themenverschiebung vom Verfassungsbruch der Ampel-Regierung zu den Parteispenden der CDU/CSU. Dass auch die gegnerische Partei schon einmal gegen Regeln verstoßen hat, ändert ja nichts an der Regelwidrigkeit des Verfassungsbruchs. Es handelt sich bei Künasts Was ist mit X-Frage um eine rhetorische Strategie des Kontextualisierens. Genauer gesagt stellt dies eine Kontexterweiterung vom Thema Verfassungsbruch durch den Nachtragshaushalt der Ampel-Regierung hin zu Regelverstößen im Allgemeinen und denen des politischen Gegners im Besonderen dar. In der zeitgleichen (synchronen) Interaktion via Zwischenrufe spielen auch nichtsprachliche (nonverbale) Kontextualisierungshinweise eine wichtige Rolle. So wird beispielsweise die Äußerung Ein Wort des Bedauerns für den Verfassungsbruch? von Spahn durch Betonung (prosodisch) als einfordernde Frage markiert, rhetorische Fragen und Ironie sind ebenfalls an prosodischen Signalen erkennbar.
Literatur
Zum Weiterlesen
- Auer, Peter (1986): Kontextualisierung. In: Studium Linguistik, Jg. 1986, Heft 19, Frankfurt a. M.: Hain, S. 22–47.
- Busse, Dietrich (2007): Diskurslinguistik als Kontextualisierung – Sprachwissenschaftliche Überlegungen zur Analyse gesellschaftlichen Wissens. In: Ingo Warnke (Hrsg.): Diskurslinguistik nach Foucault. Theorien und Gegenstände. Berlin, New York: de Gruyter, S. 81–105.
Zitierte Literatur und Belege
- Auer, Peter (1992): Introduction: John Gumperz‘ approach to contextualization. In: Peter Auer & Aldo Di Luzio (Hrsg.): Contextualization of language. Amsterdam: John Benjamins, S. 1–37.
- Bender, Michael (2024, i.Dr.): Diskursgrammatik des Whataboutism. Kommentieren mit Interrogativsyntax am Beispiel der »Was ist mit X?«-Konstruktion in Bundestags-Zwischenrufen und Wissenschaftsblog-Kommentaren. In: Marcus Müller, Martin Reisigl, Maria Becker, Michael Bender & Ekkehard Felder (Hrsg.): Diskursgrammatik. Sprache und Wissen. Berlin/Boston: De Gruyter. S. 213–249.
- Couper-Kuhlen, Elisabeth; Selting, Margret (Hrsg.) (2001): Studies in interactional linguistics. Amsterdam: John Benjamins.
- Feilke, Helmuth (1994): Common-Sense-Competenz. Zu einer Theorie des „sympathischen“ und „natürlichen“ Meinens und Verstehens. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
- Firth, John R. (1957): Papers in Linguistics (1934–1951). Oxford: University Press.
- Gumperz, John (1982): Discourse strategies. Cambridge: University Press.
- Müller, Marcus; Stegmeier, Jörn (Hrsg.) (2023): Text-ID: pp_20_139_00005, Rede-ID: 2013900300. In: Korpus der Plenarprotokolle des deutschen Bundestags. Legislaturperiode 1-20. CQPWeb-Edition. Darmstadt: Discourse Lab. Online unter: https://discourselab.de/
cqpweb/ ; Zugriff: 20.08.2024. - Müller, Marcus; Stegmeier, Jörn (Hrsg.) (2023): Text-ID: pp_20_139_00003, Rede-ID: 2013900200. In: Korpus der Plenarprotokolle des deutschen Bundestags. Legislaturperiode 1-20. CQPWeb-Edition. Darmstadt: Discourse Lab. Online unter: https://discourselab.de/
cqpweb/ ; Zugriff: 20.08.2024. - Müller, Marcus (2015): Sprachliches Rollenverhalten. Korpuspragmatische Studien zu divergenten Kontextualisierungen in Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Berlin/Boston: de Gruyter.
- Müller, Marcus (2012): Vom Wort zur Gesellschaft: Kontexte in Korpora. Ein Beitrag zur Methodologie der Korpuspragmatik. In: Felder, Ekkehard; Müller, Marcus; Vogel, Friedemann (Hrsg.): Korpuspragmatik. Thematische Korpora als Basis diskurslinguistischer Analysen. Berlin/Boston: de Gruyter, S. 33–82.
- N-TV (2023). CDU-Chef Merz im „ntv Frühstart“: „Klempner sind keine Baumeister“. N-TV NACHRICHTEN. Online unter: https://www.n-tv.de/politik/Klempner-sind-keine-Baumeister-article24568624.html ; Zugriff: 10.01.2025.
- Scholz, Olaf (2023): Klempner der Macht? Tweet auf X.com vom 18.11.2023, 18:11 Uhr. Online unter: https://x.com/Bundeskanzler/status/1729548503116898755 ; Zugriff: 10.01.2025.
- Van Dijk, Teun (1998): Ideology. A multidisciplinary approach. London: Routledge.
- Vogel, Friedemann (2024): Relativieren – kontextualisieren – differenzieren: Beobachtungen zum gegenwärtigen interdiskursiven Gebrauch dreier Tätigkeitsverben. Veröffentlicht am 26.08.2024. Online unter: https://diskursmonitor.de/review/relativieren-kontextualisieren-differenzieren/ ; Zugriff: 14.01.2025.
Zitiervorschlag
Bender, Michael (2025): Kontextualisieren. In: Diskursmonitor. Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am 14.01.2025. Online unter: https://diskursmonitor.de/glossar/kontextualisieren.
DiskursGlossar
Grundbegriffe
Narrativ
Mit der diskursanalytischen Kategorie des Narrativs werden Vorstellungen von komplexen Denk- und Handlungsstrukturen erfasst. Narrative in diesem Sinne gehören wie Schlagwörter, Metaphern und Topoi zu den Grundkategorien der Analyse von Diskursen.
Argumentation
Argumentation bezeichnet jene sprachliche Tätigkeit, in der man sich mithilfe von Gründen darum bemüht, die Richtigkeit einer Antwort auf eine bestimmte Frage zu erweisen. Das kann in ganz verschiedenen Situationen und Bereichen nötig sein, namentlich um eine poli-tische, wissenschaftliche, rechtliche, unternehmerische oder private Angelegenheit zu klären.
Hegemonie
Wie der britische Politikwissenschaftler Perry Anderson 2018 in einer umfassenden, historisch weit ausgreifenden Studie zum Gebrauch des Begriffs Hegemonie und seinen Konjunkturen beschreibt, liegen die historischen Wurzeln des Begriffs im Griechischen, als Bezeichnung für Führung (eines Staatswesens) mit Anteilen von Konsens.
Diskurskompetenz
Im engeren, linguistischen Sinn bezeichnet Diskurskompetenz die individuelle sprachlich-kommunikative Fähigkeit, längere zusammenhängende sprachliche Äußerungen wie Erzählungen, Erklärungen, Argumentationen zu formulieren und zu verstehen.
Agenda Setting
Rassistisch motivierte Gewalt, Zerstörung des Regenwaldes, Gender pay gap: Damit politische Institutionen solche Probleme bearbeiten, müssen sie erst als Probleme erkannt und auf die politische Tagesordnung (Agenda) gesetzt werden. Agenda Setting wird in Kommunikations- und Politikwissenschaft als eine Form strategischer Kommunikation beschrieben, mithilfe derer Themen öffentlich Gehör verschafft und politischer Druck erzeugt werden kann.
Medien
Die Begriffe Medien/Massenmedien bezeichnen diverse Mittel zur Verbreitung von Informationen und Unterhaltung sowie von Bildungsinhalten. Medien schaffen damit eine wesentliche Grundlage für Meinungsbildung und Meinungsaustausch.
Macht
Macht ist die Fähigkeit, Verhalten oder Denken von Personen zu beeinflussen. Sie ist Bestandteil sozialer Beziehungen, ist an Kommunikation gebunden und konkretisiert sich situationsabhängig. Alle expliziten und impliziten Regeln, Normen, Kräfteverhältnisse und Wissensformationen können aus diskursanalytischer Perspektive als Machtstrukturen verstanden werden, die Einfluss auf Wahrheitsansprüche und (Sprach)Handlungen in einer Gesellschaft oder Gruppe nehmen.
Metapher
In der politischen Berichterstattung ist oft davon die Rede, dass eine bestimmte Partei einen Gesetzesentwurf blockiert. Weil das Wort in diesem Zusammenhang so konventionell ist, kann man leicht übersehen, dass es sich dabei um eine Metapher handelt.
Normalismus
Normalismus ist der zentrale Fachbegriff für die Diskurstheorie des Literaturwissenschaftlers Jürgen Link. Die Normalismus-Theorie fragt danach, wie sich Vorstellungen von ‚Normalität‘ und ‚Anormalität‘ als Leit- und Ordnungskategorien moderner Gesellschaften herausgebildet haben.
Wissen
Kollektives Wissen von sozialen Gruppen ist sowohl Voraussetzung als auch Ziel strategischer Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Es wird geprägt durch individuelle Erfahrung, aber auch in Diskursgemeinschaften kommunikativ geteilt – vor allem im Elternhaus, in Peergroups und Bildungseinrichtungen sowie durch Medienkonsum.
Techniken
Kontaktschuld-Topos
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Schlagbilder
Der Terminus Schlagbild bezeichnet mehr oder weniger inszenierte Bilder. Ihre Bedeutung beruht nicht nur auf ihren sichtbaren (ikonischen) Formen, sondern vielmehr auf den symbolischen Inhalten, die sich durch vielfache mediale Wiederholung und Konventionen gefestigt haben.
Invektivität / Metainvektivität
Invektivität ist ein Überbegriff für den Phänomenbereich der Herabsetzung und Ausschließung mittels symbolischer Praktiken. In Invektiven (z.B. Spott, Beleidigung, sprachliche Aggression, Diskriminierung, Hassrede) werden Einzelnen oder Gruppen marginalisierte oder niedrige soziale Positionen zugeschrieben, Zugehörigkeiten zu Gemeinschaften abgesprochen oder Identitäten negiert.
Parole
Die Parole ist ein kleines, potentes sprachliches Werkzeug, das in der politischen Kommunikation unerlässlich ist und zweckgebunden in politischen Mobilisierungen eingesetzt wird.
Komposita
. In der politischen Rhetorik tragen Komposita zur Prägnanz und Emotionalität von Botschaften bei, indem sie komplexe Sachverhalte und politische Themen in zentralen Begriffen bündeln, in griffige Schlagworte packen und diese für den gesellschaftlichen Diskurs zur Verfügung stellen (zum Beispiel Krisenmodus, Zeitenwende oder Rückführungspatenschaften).
Nicht-Entschuldigen / Nonpology
Mit der Nicht-Entschuldigung verfolgen Diskursakteure verschiedene Ziele: sie wollen Ablenken von der eigenen Schuld, erhoffen sich eine Reputationsverbesserung durch vorgespielte Reue oder wollen (andere) negative Konsequenzen abwenden und sich in der Öffentlichkeit positiv als fehlereinsichtig und selbstkritisch darstellen.
Liken
Die eigentliche Funktion des Likens geht jedoch über das Signalisieren von Zustimmung hinaus und ist konstitutiv für das Funktionieren sozialer Medienplattformen und das Aushandeln von verschiedenen Formen der Sozialität auf diesen.
Hashtag
Mit dem Begriff Hashtag wird auf eine kommunikative Technik der spontanen Verschlagwortung und Inde-xierung von Postings in der Internetkommunikation verwiesen, bei der Sprache und Medientechnik sinnstif-tend zusammenwirken. Der Gebrauch von Hashtags hat eine diskursbündelnde Funktion: Er ermöglicht es, Inhalte zu kategorisieren (#Linguistik, #Bundestag), such- und auffindbar zu machen (#Bundestags-wahl2025), aber auch zu bewerten (#nicetohave) und zu kontextualisieren (#Niewiederistjetzt).
Diminutiv
Auch in Politik, Wirtschaft, Presse und Werbung werden Diminutiv-Formen zu rhetorischen Zwecken eingesetzt, um etwa emotionale Nähe zu konstruieren (unser Ländle), eine Person abzuwerten (die ist auch so ein Schätzchen), einen als ‚riskant‘ geltenden Sachverhalt zu ‚verharmlosen‘ (ein Bierchen) oder eine ‚Sachverhaltsbanalisierung‘ zurückzuweisen (Ihre ‚Demonstratiönchen‘).
Sündenbock
Der Sündenbock bezeichnet eine Person oder Gruppe, die stellvertretend für etwas beschuldigt wird. Hinter dieser Schuldzuweisung steckt ein kommunikativer Mechanismus des Gruppenzusammenhalts, der sich in verschiedenen kulturellen Kontexten und zu unterschiedlichen Zeiten durch Rituale, Mythen, Erzählungen oder Verhalten manifestiert.
Schlagwörter
Radikalisierung
Das Adjektiv radikal ist ein mehrdeutiges Wort, das ohne spezifischen Kontext wertneutral gebraucht wird. Sprachhistorisch bezeichnete es etwas ‚tief Verwurzeltes‘ oder ‚Grundlegendes‘. Dementsprechend ist radikales Handeln auf die Ursache von etwas gerichtet, indem es beispielsweise zugrundeliegende Systeme, Strukturen oder Einstellungen infrage stellt und zu ändern sucht.
Bürokratie
Bürokratie ist ein Begriff, der im Rahmen aktueller strategischer Kommunikation ein dicht besetztes, polarisiertes Feld korrespondierender Ausdrücke öffnet. Neben den direkten Ab-leitungen Bürokratisierung, Bürokratismus und Komposita, als wichtigstes Bürokratieabbau, gehören dazu vor allem Flexibilisierung, Privatisierung, Deregulierung.
Politisch korrekt / Politische Korrektheit
Der Ausdruck politisch korrekt / Politische Korrektheit und die amerikanischen Vorbilder politically correct /P.C. / Political Correctness (Gegenteile, etwa politisch unkorrekt etc., sind mitzudenken) repräsentieren ein seit den frühen Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts populäres Deutungsmuster, mit dem weltanschauliche, ästhetische und politische Konflikte berichtet/bewertet werden, meist zuungunsten der als politisch korrekt bezeichneten Positionen, denen man eine überzogene, sowohl lächerliche als auch gefährliche Moralisierung unterstellt.
Kipppunkt
Als öffentliches Schlagwort ist Kipppunkt Teil eines Argumentationsmusters: es behauptet ein ‚Herannahen und baldiges Überschreiten einer unumkehrbaren Sachverhaltsänderung, die fatale bzw. dystopische Folgeschäden auslöst, wenn nicht umgehend bestimmte Maßnahmen eingeleitet oder unterlassen werden.‘
Verfassung
Die Verfassung eines Landes (in Deutschland das Grundgesetz von 1949) steht für die höchste und letzte normative und Legitimität setzende Instanz einer staatlichen Rechtsordnung. In der offiziellen Version demokratischer Selbstbeschreibung ist es das Volk selbst, das sich in einem rituellen Gründungsakt eine Verfassung gibt.
Toxizität / das Toxische
Es ist nicht immer ganz eindeutig bestimmbar, was gemeint wird, wenn etwas als toxisch bezeichnet wird. Zeigen lässt sich zwar, dass sich die Bedeutung von ‚giftig‘ hin zu ‚schädlich‘ erweitert hat, doch die Umstände, unter denen etwas für jemanden toxisch, d. h. schädlich ist, müssen aus der diskursiven Situation heraus erschlossen werden.
Zivilgesellschaft
Im gegenwärtigen deutschen Sprachgebrauch werden so heterogene Organisationen, Bewegungen und Initiativen wie ADAC und Gewerkschaften, Trachtenvereine und Verbraucherschutzorganisationen, Umweltorganisationen und religiöse Gemeinschaften zur Zivilgesellschaft gezählt.
Demokratie
Der Ausdruck Demokratie dient häufig zur Bezeichnung einer (parlamentarischen) Staatsform und suggeriert die mögliche Beteiligung aller an den Öffentlichen Angelegenheiten. Dabei ist seine Bedeutung weniger eindeutig als es den Anschein hat.
Plagiat/Plagiarismus
Plagiarismus ist ein Begriff, der sich im öffentlichen Diskurs gegen Personen oder Produkte richten kann, um diese in zuweilen skandalisierender Absicht einer Praxis unerlaubter intermedialer Bezugnahme zu bezichtigen. Die Illegitimität dieser Praxis wird oft mit vermeintlichen moralischen Verfehlungen in Verbindung gebracht.
Fake News
Fake News wird als Schlagwort im Kampf um Macht und Deutungshoheit in politischen Auseinandersetzungen verwendet, in denen sich die jeweiligen politischen Gegenspieler und ihre Anhänger wechselseitig der Lüge und der Verbreitung von Falschnachrichten zum Zweck der Manipulation der öffentlichen Meinung und der Bevölkerung bezichtigen.
Verschiebungen
Versicherheitlichung
In akademischen Kontexten wird Versicherheitlichung in Abgrenzung zu einem naiv-realistischen Sicherheitsverständnis verwendet. Dieses betrachtet Sicherheit als einen universell erstrebenswerten und objektiv feststellbaren Zustand, dessen Abwesenheit auf das Handeln von Akteuren zurückzuführen ist, die feindselig, kriminell, unverantwortlich oder zumindest fahrlässig agieren.
Ökonomisierung
Ökonomisierung wird in gegenwärtigen Diskursen in der Regel zur Bezeichnung von Prozessen verwendet, in denen die spezifisch wirtschaftlichen Funktions-Elemente wie Markt, Wettbewerb/Konkurrenz, Kosten-Nutzen-Kalküle, Effizienz, Gewinnorientierung in Bereiche übertragen werden, die zuvor teilweise oder ganz nach anderen Leitkriterien ausgerichtet waren
Moralisierung
Moralisierung verlagert Macht- und Interessenkonflikte in die Sphäre der Kommunikation von Achtung / Missachtung. Sie reduziert Ambivalenz zugunsten einer Polarisierung von gut und böse.
Konstellationen
Skandal
Die Diskurskonstellation des Skandals zeichnet sich durch eine in den Medien aufgegriffene (bzw. durch sie erst hervorgerufene) empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsächlichen oder vermeintlichen Missstand aus. Die schuldhafte Verursachung dieses Missstandes wird dabei einem gesellschaftlichen Akteur zugeschrieben, dessen Handeln als ‚unmoralisch‘ gedeutet wird.
DiskursReview
Review-Artikel
Beobachtung zum Begriff „Diplomatie“ beim Thema Ukraine im Europäischen Parlament
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DiskursReviewDie Macht der Worte (1/4): Wörter als Waffen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 / 06.03.2025...
Relativieren – kontextualisieren – differenzieren
Die drei Handlungsverben relativieren, kontextualisieren, differenzieren haben gemein, dass sie sowohl in Fachdiskursen als auch im mediopolitischen Interdiskurs gebraucht werden. In Fachdiskursen stehen sie unter anderem für Praktiken, die das Kerngeschäft wissenschaftlichen Arbeitens ausmachen: analytische Gegenstände miteinander in Beziehung zu setzen, einzuordnen, zu typisieren und zugleich Unterschiede zu erkennen und zu benennen.
Wehrhafte Demokratie: Vom Wirtschaftskrieg zur Kriegswirtschaft
Weitgehend ohne Öffentlichkeit und situiert in rechtlichen Grauzonen findet derzeit die Militarisierung der ursprünglich als „Friedensprojekt“ gedachten EU statt.
Tagung 2025: „Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung und Delegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen
„Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung undDelegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen Tagung der Forschungsgruppe Diskursmonitor Tagung: 04. bis 5. Juni 2025 | Ort: Freie Universität...
„Remigration“ – Ein Riss im Schleier der Vagheit. Diskursive Strategien rund um das Remigrationskonzept und die Correctiv-Recherchen
Die am 10. Januar veröffentlichte Correctiv-Recherche über ein rechtes Vernetzungstreffen in Potsdam sorgte für erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit und die größten Demonstrationen gegen Rechtsaußen seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Im Fokus der Kritik…
Neue Beiträge Zur Diskursforschung 2023
Mit Beginn des Wintersemesters laden die Forschungsgruppen CoSoDi und Diskursmonitor sowie die Akademie diskursiv ein zur Vortragsreihe Neue Beiträge Zur Diskursforschung. Als interdisziplinäres Forschungsfeld bietet die Diskursforschung eine Vielzahl an...