
DiskursGlossar
Narrativ
Kategorie: Grundbegriffe
Verwandte Ausdrücke: Narration, Erzählung
Siehe auch: Brückentechnologie, Diskurs, Metapher, Schlagwort, Topos der düsteren Zukunftsprognose, Erzählen
Autorin: Dorothee Meer
Version: 1.1 / Datum: 16.01.2025
Kurzzusammenfassung
Mit der diskursanalytischen Kategorie des Narrativs werden Vorstellungen von komplexen Denk- und Handlungsstrukturen erfasst. Narrative in diesem Sinne gehören wie Schlagwörter, Metaphern und Topoi zu den Grundkategorien der Analyse von Diskursen. Dabei beinhalten Narrative in Raum und Zeit strukturierte Vorstellungen über stereotype Handlungsentwicklungen, in deren Rahmen kollektive oder (typisierte) einzelne Akteur*innen gesellschaftlich relevante Konflikte überwinden (z. B. der American Dream – vom ‚ehrgeizigen Tellerwäscher zum Millionär‘ – als Narrativ zur Gemeinschaftsbildung und Neutralisierung von Diskussionen über ungleiche Aufstiegschancen und Ressourcenverteilung). Die für ein Narrativ entscheidenden Konflikte können anhand von semantischen Merkmalen als Oppositionspaare (z. B. +/- legal, +/- leistungsstark, +/- klimaneutral) beschrieben werden. Bei der Überwindung solcher Konflikte spielen Metaphern, Topoi oder Schlagwörter häufig eine entscheidende Rolle, indem sie Gegensätze aufheben oder semantisch zu integrieren vermögen.
In Abgrenzung zu stärker literaturwissenschaftlich genutzten Konzepten von Narrationen bzw. Erzählungen, referiert der hier vorgestellte diskursanalytische Narrativbegriff nicht auf konkrete Textsorten (wie Erzählungen, Dramen oder Mythen), sondern kann generell für die Analyse kollektiv verankerter Handlungsstrukturen auch in nicht-erzählenden Textsorten (beispielsweise aus dem Bereich der Medienberichterstattung) genutzt werden. Allerdings ist zu beachten, dass der Begriff des Narrativs (auch aufgrund des englischen Sprachgebrauchs) häufig synonym zum Begriff der Narration oder Erzählung gebraucht wird.
Darüber hinaus wird der Begriff in öffentlichen Auseinandersetzungen auch als Stigmawort für die Delegitimierung von gegnerischen Deutungen verwendet (X sei bloß Narrativ). Im Gegensatz hierzu wird der Narrativbegriff im vorliegenden Eintrag wertneutral und deskriptiv verwendet.
Erweiterte Begriffsklärung
Der Begriff des Narrativs verweist aufgrund seiner sprachlichen Mehrdeutigkeit und seinem Changieren zwischen Erzählen, Erzählung und Narration auf den ersten Blick auf eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte. Diese sind seit den 1980er Jahren in unterschiedlichen textwissenschaftlichen Disziplinen von der Philosophie (Ricœur 1989) über die Geschichtswissenschaft (White 1990), die Psychologie (Boothe 2017; Bruner 2004), die Sozialwissenschaft (Viehöver 2012), die Wirtschaftswissenschaft (Shiller 2020), die Literaturwissenschaft (Koschorke 2014; Matínez 2017) bis zur Linguistik (Quasthoff 1999; Spiess/Tophinke 2018) und in den letzten Jahren auch der linguistischen Diskursanalyse (Bubenhofer et al. 2014; Gredel/Mell 2018; Liebert 2019; Meer 2023; Reisigl 2020) in unterschiedlichen Dimensionen und begrifflichen Konkretisierungen diskutiert worden. Wenn nun im vorliegenden Eintrag von Narrativ gesprochen wird, so handelt es sich um ein vom Konzept der Textsorten ‚Erzählung‘ oder ‚Narration‘ deutlich zu unterscheidendes Verständnis (Liebert 2019).
So wird in diesem Glossareintrag auf ein enges Verständnis von ‚Narrativ‘ Bezug genommen, mit dem es darum geht, abgrenzbare diskursive Konstruktionen zu erfassen. Deren Kern besteht darin, dass sie auf eine stereotyp genutzte und kognitiv in einer Diskursgemeinschaft verankerte Vorstellung einer Handlungsentwicklung zurückgreift. Im Rahmen einer solchen Handlungsentwicklung lösen individuelle oder kollektive Akteur*innen gesellschaftlich relevante Konflikte oder Konfliktstrukturen auf. Solche Konflikte können anhand von Oppositionspaaren beschrieben werden.
Als ein Beispiel hierfür kann der Konflikt um die Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen dienen. Dieser kann anhand des Gegensatzpaars ‚individuelle Freiheit einzelner PKW-Fahrer*innen‘ versus ‚Schutz kollektiver Sicherheits- und Klimainteressen eines Kollektivs‘ beschrieben werden. In Deutschland wird der Konflikt auf Autobahnen u. a. durch das (stark normalisierende) Narrativ der Streckenbeeinflussungsanlagen bearbeitet. An diesem Beispiel lässt sich deutlich machen, dass Narrative zwingend an die Kategorien von Raum und Zeit geknüpft werden: So müssen die Räume, innerhalb derer typisierte Handlungsabfolgen in einer zeitlichen Progression stattfinden, unter Nutzung von sprachlichen, sprachbildlichen oder bildlichen Elementen diskursiv (vorstellbar) konstruiert werden, wie auch die folgende bildliche Darstellung von der Website des ADACs verdeutlicht:

Abb. 1: ADAC (2024): Foto von einer elektronischen Anzeigetafel für Verkehrszeichen.
Das heißt, bezogen auf das Narrativ der Streckenbeeinflussungsanlagen besteht die typisierte Handlungsabfolge darin, dass das Handeln der Verkehrsteilnehmer*innen (in Raum und Zeit) der jeweiligen Verkehrslage angepasst wird (zur bildlichen Umsetzung: siehe das Foto in Abb. 1). Dabei verdeutlicht die metaphorische Wortbildung der ‚Streckenbeeinflussungsanlage‘ exemplarisch, dass Narrative immer mit weiteren diskursiven Kategorien wie Schlagwörtern, Metaphern und Topoi verknüpft auftreten. So erlaubt das exemplarisch genannte Narrativ über die genutzte Metapher der Streckenbeeinflussung die Verknüpfung eines Arguments (der Verkehr kann auf einer konkreten Strecke auch ohne eine allgemeine Norm individuell reguliert werden) mit einem Schlagwort (prinzipiell gilt jenseits dieser Strecke: freie Fahrt für freie Bürger). Damit kommt mehreren Kategorien gemeinsam eine Funktion bei der Auflösung der Basiskonflikte innerhalb des konstruierten (Zeit-)Raums zu, indem sie gemeinsam dazu beitragen, dass der basale Konflikt (vermeintlich) aufgelöst wird.
Nun werden Narrative in einem so definierten Sinn jedoch nicht permanent vollständig ausbuchstabiert, sondern stattdessen häufig fragmentarisch genutzt, d. h. nur durch einzelne Teilelemente angedeutet. Zwar können in vielen Fällen diskursive Ereignisse (im Sinne Foucaults) zur Verbreitung von Narrativen beitragen
(z. B. medial verbreitete Unfälle auf Autobahnen mit katastrophalen Folgen), insgesamt entstehen Narrative aber eher als Collagen fragmentarischer Elemente, die sich im Laufe kultureller Prozesse herausbilden und auch nach ihrer diskursiven Verfestigung häufig nur in Teilen aufgerufen werden (z. B. der mediale Verweis auf die Menge von Staus auf deutschen Autobahnen). Damit sind diese fragmentarischen Hinweise jedoch geeignet, konnotativ das gesamte Narrativ zu aktivieren. Diese Feststellung lenkt die Aufmerksamkeit – wie bei anderen diskursanalytischen Kategorien auch – auf die Tatsache, dass Narrative im Rahmen von Korpusanalysen rekonstruiert werden müssen.
Aus der Perspektive strategischer Kommunikation ist es von entscheidender Bedeutung, dass Narrative im Rahmen des medialen Interdiskurses dazu genutzt werden, spezifische diskursive Positionen zu realisieren bzw. ihnen zusätzlich Glaubwürdigkeit zuzusprechen. Dabei treten einzelne Narrative in der Regel verknüpft mit weiteren Narrativen innerhalb eines Narrativnetzes auf und tragen in einem solchen dazu bei, argumentative Strukturen inhaltlich zu füllen bzw. vorstellbar zu machen (siehe auch Topos). Eine solche Netzstruktur lässt sich beispielsweise ausgehend vom Narrativ des ‚Missbrauchs der Sozialsysteme‘ beschreiben. Hier können über Metaphern wie die ‚parasitäre Nutzung‘ (Akteur*innen als Parasiten) und das ‚Schnorren‘ (Handlung: illegitime Beanspruchung) in einem ‚kranken System‘ (Viren- und Krankheitsmetapher) narrative Verknüpfungen hergestellt werden, die geeignet sind, medizinische und (tendenziell) rassistische (Spezial-)Diskurse miteinander zu verknüpfen.
Ein aktuelles Beispiel hierfür bildet die im medialen Interdiskurs verbreitete Verbindung zwischen dem Narrativ des ‚Missbrauchs der Sozialsysteme‘, dem Narrativ des ‚Sozialbetrugs‘ und dem Narrativ der ‚beschleunigten Abschiebung von Straftätern‘. Diese Kopplungen verdeutlichen exemplarisch synchrone Möglichkeiten, durch narrative Vernetzung Problemanalysen eingängig(er) zu gestalten und deren ‚Heilung‘ zu ermöglichen (hier durch das Narrativ der Abschiebung oder auch das Narrativ des gesteuerten Familienzuzugs). Gleichzeitig unterstreichen die genannten Kopplungen unterschiedlicher Narrative aber auch die Möglichkeiten der diachronen Verknüpfung von Narrativen: So wäre beispielsweise die Vernetzung mit rassistischen Diskursen der (deutschen) Vergangenheit zu nennen, in denen es darum ging, den deutschen Volkskörper von Parasiten zu befreien (Musolff 2017). Beispiele wie dieses machen deutlich, dass Narrative nicht nur kognitiv abgespeichert werden, sondern auch aufgrund ihrer stark emotionalisierenden Wirkung erinnert werden.
Beispiele
Als ein weiteres Beispiel soll das Wasserstoffnarrativ herangezogen werden. Dieses Narrativ verweist spätestens seit der Erwähnung von Wasser bzw. Wasserstoff als der Kohle der Zukunft in Jules Vernes Roman Die geheimnisvolle Insel (1874/75) auf eine lange kulturell verankerte Diskursgeschichte. Im Umfeld der Diskussionen um die Klimakrise und den sogenannten (European) Green Deal (2019) hat das Wasserstoffnarrativ jedoch in der zweiten Hälfte der 2010er Jahre neu an politischer und medialer Aktualität gewonnen. Zu diesem Diskurs zählt das folgende Pressezitat aus dem Handelsblatt vom 22.08.2022. Dort findet sich im Umfeld eines Besuchs der deutschen Regierung in Kanada, bei dem es um den Abschluss eines deutsch-kanadischen Wasserstoffabkommens ging, folgender Ausschnitt:
[…] Grüner Wasserstoff gilt als Schlüssel zur Dekarbonisierung und soll Gas und Öl in der Industrie sowie im Flug- und Schwerlastverkehr vollständig ersetzen. Grüner Wasserstoff wird mittels Stroms aus erneuerbaren Quellen und Wasser durch Elektrolyse hergestellt und ist klimaneutral. Weil die Fläche zur Produktion von Wind- und Sonnenstrom in Deutschland begrenzt ist, wird ein großer Teil des grünen Wasserstoffs aus dem Ausland importiert werden müssen. Kanada soll eine Schlüsselrolle spielen. Fachleute gehen davon aus, dass ab 2026 erste Wasserstofflieferungen von dort möglich sind […]. (Handelsblatt 2022)
Als kollektive politische Akteure kommen in diesem Textauszug Deutschland und Kanada in den Blick, die auf der Ebene der Handlung ein Abkommen zur Produktion und zum Handel mit grünem Wasserstoff schließen wollen. Das Abkommen soll dazu dienen, dem Ziel der Klimaneutralität näherzukommen. Der Konflikt, der der Handlungsstruktur dieses Narrativs zugrunde liegt und der überwunden werden soll, kann anhand von Oppositionspaaren wie Gegenwart vs. Zukunft, fossil vs. klimaneutral, Produktionsflächen in Kanada vs. Deutschland und Import vs. Export semantisch beschrieben werden. Bezogen auf diese Gegensatzpaare verspricht das Wasserstoffnarrativ, die zugrundeliegenden Konflikte durch den ‚Weg der Transformation‘ handelnd zu überwinden. Dies soll u. a. dadurch geschehen, dass durch die Förderung erneuerbarer Energien in einem Land mit einer hinreichend großen Fläche (hier: Kanada im Gegensatz zu Deutschland) genug klimaneutraler Wasserstoff hergestellt wird, dass er nach Deutschland importiert werden kann und damit in Zukunft dabei helfen wird, auf fossile Wirtschaftspraktiken zu verzichten.
Als kognitive Metapher, die szenisch den Hintergrund der hier aufgerufenen Handlungsentwicklung bildet, dient im Rahmen des hier aktualisierten Wasserstoffnarrativs die Idee des ‚Wegs‘ in eine bessere Zukunft, auf dem das thematisierte Wasserstoffabkommen zwischen Deutschland und Kanada dazu beitragen soll, das in die Zukunft projizierte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen (im Gegensatz zum hierbei genutzten Topos der guten Zukunft siehe auch den Topos der düsteren Zukunft). Insoweit verweist die Aussicht auf Wasserstofflieferungen ab 2026 auf den Versuch, die (noch vorhandenen) Schwierigkeiten handelnd zu überwinden. Der temporale Aspekt dieses Narrativs ist im Rahmen der skizzierten Handlungsentwicklung somit in der behaupteten zeitlichen Abfolge von Handlungsschritten zu sehen, die im vorliegenden Fall auf eine in Aussicht gestellte Zukunft ausgerichtet sind.
Vergleichsweise unscharf bleibt im Rahmen des vorhergehenden Zitats die oben eingeführte Kategorie des Raums: Zunächst lässt sich der Raum nur als geografisch zu verortendes Beziehungsgefüge zwischen Kanada (als Ort der Produktion von grünem Wasserstoff) und Deutschland (als Abnehmer von grünem Wasserstoff) charakterisieren. Erst auf den zweiten Blick wird Kanada als ein ‚großes‘ und ‚ressourcenreiches‘ Land vorstellbar – nämlich verglichen mit Deutschland, das anhand begrenzter Flächen zur Produktion von Wind- und Sonnenstrom in Deutschland präsentiert wird. Um die kognitive und emotionale Vorstellbarkeit dieses Narrativs jedoch längerfristig zu verankern, ist es (zwingend) notwendig, neben sprachlichen und sprachbildlichen Hinweisen auf Narrative im hier definierten Sinn zusätzlich bildliche Diskurselemente zu berücksichtigen. Diese Annahme soll anhand des folgenden Bildelements belegt werden, das ebenfalls aus dem Handelsblatt vom 22.08.2022 stammt:

Abb. 2: Handelsblatt (2022): Cover-Foto von Olaf Scholz (l.) und Justin Trudeau (r.) vom 22.08.2022
Dieses Bildelement verdeutlicht am Beispiel eines Spaziergangs des deutschen Bundeskanzlers (Scholz) und des kanadischen Ministerpräsidenten (Trudeau), dass Narrative nicht nur dabei helfen, sich den Raum des hier verhandelten Wasserstoffabkommens als ‚naturnah‘ (vs. fossil) besser vorstellen zu können, sondern der hier bildlich konstruierte Raum kennzeichnet damit auch das Abkommen selbst als ‚friedlich-freundschaftlich‘. Diese bildliche Realisierung reagiert auf den aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine zu diesem Zeitpunkt massiven Konflikt mit Russland und den daraufhin ausbleibenden russischen Gaslieferungen. Im Gegensatz zu diesem Konflikt erlaubt das deutsch-kanadische Wasserstoffabkommen, ‚lächelnd-optimistisch‘ in die Zukunft zu blicken. Und auch die in das vorhergehende Bildelement integrierte Überschrift (Immenses Potenzial) und der anschließende Lead (zahlreiche Hürden) unterstreicht die Tatsache, dass Narrative keineswegs Idyllen konzipieren, sondern gerade aufgrund ihrer Fähigkeit, Konflikte diskursiv zu überwinden, ihre Wirkung (hier: in der Zukunft) erzielen.
Schaut man sich die strategische Funktion des analysierten Wasserstoffnarrativs an, die es im Umfeld des sogenannten Green Deals seit 2019 in Deutschland erfüllt, so dient es vor dem Hintergrund der Vielzahl aktueller Krisen dazu, unter Nutzung der Argumentationsmuster der ‚guten Zukunft‘ und der ‚technischen Machbarkeit‘ eine positive Perspektive für die Zukunft des Planeten ‚Erde‘ in Aussicht zu stellen. Damit erlaubt diese Strategie aber gleichzeitig eine Kopplung an das Narrativ der Brückentechnologie, das in Aussicht stellt, für die narrativ konstruierte Zeit des ‚Übergangs‘ in eine klimaneutrale Wasserstoffzukunft fossile Energieträger wie Erdgas, Frackinggas oder LNG zur Sicherstellung des Energiebedarfs zu nutzen. Hierbei bleibt politisch-strategisch offen, wie lange diese (narrativ konstruierte) fossile Gegenwart anhalten wird.
Literatur
Zum Weiterlesen
- Meer, Dorothee; Wessel, Barbara (2024): WASSERSTOFF ist der neue Aluhut – Ansatzpunkte für Gegenentwürfe zur hegemonialen Wasserstoffstrategie auf Twitter. In: Aptum, Jg. 2024, Heft 3, Hamburg: Helmut Buske Verlag, S. 313–330.
Zitierte Literatur und Belege
- Boothe, Brigitte (2011): Das Narrativ. Biografisches Erzählen im psychotherapeutischen Prozess. Stuttgart: Schattauer.
- Bruner, Jerome (2004): The narrative creation of self. In: Angus, Lynne. E.; McLeod, John. (Hrsg.): The handbook of narrative and psychotherapy: Practice, theory, and research. Thousand Oaks: Sage Publishing, S. 3–14.
- Bubenhofer, Noah; Müller, Nicole; Scharloth, Joachim (2014): Narrative Muster und Diskursanalyse: Ein datengeleiteter Ansatz. In: Zeitschrift für Semiotik, Jg. 35, Heft 3–4, Tübingen: Stauffenburg Verlag, S. 419–444.
- Gredel, Eva; Mell, Ruth M. (2018): Narrative – diskursiv und digital. Zum Einsatz digitaler Tools und Ressourcen für Diskursanalysen von Narrativen und von narrativen Konzepten. In: Lauer, Claudia; Spieß, Constanze; Steen, Pamela; Werber, Niels (Hrsg.): Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, Jg. 48, Heft 2, Stuttgart: J. B. Metzler Verlag, S. 331–355.
- Handelsblatt (2022): Oh, wie schön ist Kanada. In: Handelsblatt.com. Online unter: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/kanzlerreise-oh-wie-schoen-ist-kanada/28614856.html ; Zugriff 13.01.2024.
- Koschorke, Albrecht (2012): Wahrheit und Erfindung. Grundzüge einer allgemeinen Erzähltheorie. Frankfurt a. M.: Fischer.
- Liebert, Wolf–Andreas (2019): Zur Sprache totaler Ideologien. Wie die Linguistik zum Verstehen extremistischen Denkens und Sprechens beitragen kann. In: Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (Hrsg.): Sprachreport, Jg. 35, Heft 1, Mannheim: Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, S. 1–12.
- Martínez, Matías (Hrsg.) (2017): Erzählen. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: J.B. Metzler.
- Meer, Dorothee (2022): Green Deal, Naturschutz und Pandemie. Sprachliche und bildliche Aspekte der Kommunikation von Nachhaltigkeit in Form von Narrativen. In: Berger, Lars; Frohn, Hans-Werner; Schell, Christiane (Hrsg.): Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Covid–19–Pandemie. Zum Verhältnis bestehender Krisenlagen. Bonn: Bundesamt für Naturschutz, S. 99–114.
- Meer, Dorothee. 2023. Zum Wasserstoffnarrativ und der diskursiven Rolle des Narrativs der Brückentechnologie – Ein empirisch gestützter Definitionsvorschlag. In Zeitschrift für Angewandte Linguistik (ZfAL), Jg. 2023, Heft 78, Berlin: Walter De Gryuter, S. 1–33.
- Musolff, Andreas (2017): Metaphern im Diskurs. In: Niehr, Thomas; Kilian, Jörg; Wengeler, Martin (Hrsg.): Handbuch Sprache und Politik. Bremen: Hempen, S. 450–463.
- Quasthoff, Uta M. (1999): Mündliches Erzählen und sozialer Kontext: Narrative Interaktionsmuster in sozialen Institutionen. In: Grünzweig, Walter; Solbach, Andreas. (Hrsg.) Grenzüberschreitungen: Narratologie im Kontext/Transcending Boundaries: Narratology in Context. Tübingen: Gunter Narr, S. 127–146.
- Reisigl, Martin (2020): ‘“Narrative!” I can’t hear that anymore’. A linguistic critique of an overstretched umbrella term in cultural and social science studies, discussed with the example of the discourse on climate change. In: Critical Discourse Studies, Jg. 18, Heft 3, London: Routledge, S. 368–386.
- Ricœur, Paul (1989): Zeit und Erzählung, Bd. 2: Zeit und literarische Erzählung. München: Fink.
- Shiller, Robert J. (2019). Narrative Wirtschaft: Wie Geschichten die Wirtschaft beeinflussen – ein revolutionärer Erklärungsansatz. Kulmbach: Plassen.
- Spieß, Constanze; Tophinke, Doris (2018): Alltagspraktiken des Erzählens. In: Lauer, Claudia; Spieß, Constanze; Steen, Pamela; Werber, Niels (Hrsg.): Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, Jg. 48, Heft 2, Stuttgart: J. B. Metzler Verlag, S. 193–201.
- Viehöver, Willy (2012): Öffentliche Erzählungen und der globale Wandel des Klimas. In: Arnold, Markus; Dressel, Gert; Viehöver, Willy (Hrsg.): Erzählungen im Öffentlichen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 173–215.
- White, Hayden (1990): Das Problem der Erzählung in der modernen Geschichtstheorie. In: Die Bedeutung der Form. Erzählstrukturen in der Geschichtsschreibung. Frankfurt a. M.: Fischer, S. 40–77.
Abbildungsverzeichnis
- Abb. 1: ADAC (2024): Tempolimit auf Autobahnen: Die Fakten. ADAC. URL: https://www.adac.de/verkehr/standpunkte-studien/positionen/tempolimit-autobahn-deutschland/ ; Zugriff: 11.01.2025
- Abb. 2: Handelsblatt (2022): Cover-Foto von Olaf Scholz (l.) und Justin Trudeau (r.) vom 22.08.2022, Nr. 161.
Zitiervorschlag
Meer, Dorothee (2025): Narrativ. In: Diskursmonitor. Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am 16.01.2025. Online unter: https://diskursmonitor.de/glossar/narrativ.
DiskursGlossar
Grundbegriffe
Kontextualisieren
Kontextualisieren wird im allgemeineren bildungssprachlichen Begriffsgebrauch verwendet, um das Einordnen von etwas oder jemandem in einen bestimmten Zusammenhang zu bezeichnen.
Argumentation
Argumentation bezeichnet jene sprachliche Tätigkeit, in der man sich mithilfe von Gründen darum bemüht, die Richtigkeit einer Antwort auf eine bestimmte Frage zu erweisen. Das kann in ganz verschiedenen Situationen und Bereichen nötig sein, namentlich um eine poli-tische, wissenschaftliche, rechtliche, unternehmerische oder private Angelegenheit zu klären.
Hegemonie
Wie der britische Politikwissenschaftler Perry Anderson 2018 in einer umfassenden, historisch weit ausgreifenden Studie zum Gebrauch des Begriffs Hegemonie und seinen Konjunkturen beschreibt, liegen die historischen Wurzeln des Begriffs im Griechischen, als Bezeichnung für Führung (eines Staatswesens) mit Anteilen von Konsens.
Diskurskompetenz
Im engeren, linguistischen Sinn bezeichnet Diskurskompetenz die individuelle sprachlich-kommunikative Fähigkeit, längere zusammenhängende sprachliche Äußerungen wie Erzählungen, Erklärungen, Argumentationen zu formulieren und zu verstehen.
Agenda Setting
Rassistisch motivierte Gewalt, Zerstörung des Regenwaldes, Gender pay gap: Damit politische Institutionen solche Probleme bearbeiten, müssen sie erst als Probleme erkannt und auf die politische Tagesordnung (Agenda) gesetzt werden. Agenda Setting wird in Kommunikations- und Politikwissenschaft als eine Form strategischer Kommunikation beschrieben, mithilfe derer Themen öffentlich Gehör verschafft und politischer Druck erzeugt werden kann.
Medien
Die Begriffe Medien/Massenmedien bezeichnen diverse Mittel zur Verbreitung von Informationen und Unterhaltung sowie von Bildungsinhalten. Medien schaffen damit eine wesentliche Grundlage für Meinungsbildung und Meinungsaustausch.
Macht
Macht ist die Fähigkeit, Verhalten oder Denken von Personen zu beeinflussen. Sie ist Bestandteil sozialer Beziehungen, ist an Kommunikation gebunden und konkretisiert sich situationsabhängig. Alle expliziten und impliziten Regeln, Normen, Kräfteverhältnisse und Wissensformationen können aus diskursanalytischer Perspektive als Machtstrukturen verstanden werden, die Einfluss auf Wahrheitsansprüche und (Sprach)Handlungen in einer Gesellschaft oder Gruppe nehmen.
Metapher
In der politischen Berichterstattung ist oft davon die Rede, dass eine bestimmte Partei einen Gesetzesentwurf blockiert. Weil das Wort in diesem Zusammenhang so konventionell ist, kann man leicht übersehen, dass es sich dabei um eine Metapher handelt.
Normalismus
Normalismus ist der zentrale Fachbegriff für die Diskurstheorie des Literaturwissenschaftlers Jürgen Link. Die Normalismus-Theorie fragt danach, wie sich Vorstellungen von ‚Normalität‘ und ‚Anormalität‘ als Leit- und Ordnungskategorien moderner Gesellschaften herausgebildet haben.
Wissen
Kollektives Wissen von sozialen Gruppen ist sowohl Voraussetzung als auch Ziel strategischer Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Es wird geprägt durch individuelle Erfahrung, aber auch in Diskursgemeinschaften kommunikativ geteilt – vor allem im Elternhaus, in Peergroups und Bildungseinrichtungen sowie durch Medienkonsum.
Techniken
Distanzieren
Distanzieren bezeichnet die Abgrenzung eines individuellen oder organisationalen Akteurs von einem anderen Akteur. Eine Distanzierung kann kommunikativ oder operativ vollzogen werden, d. h. die Abgrenzung findet verbal oder unter Aufkündigung eines Arbeitsverhältnisses statt.
Kontaktschuld-Topos
« Zurück zur ArtikelübersichtKontaktschuld-Topos Kategorie: TechnikenVerwandte Ausdrücke: Assoziationsschuld, Applaus von falscher Seite, ad hominem, Guilt by AssociationSiehe auch: Verschwörungstheorie, Moralisierung, Freund-Feind-Begriffe, Topos, Opfer-ToposAutoren:...
Schlagbilder
Der Terminus Schlagbild bezeichnet mehr oder weniger inszenierte Bilder. Ihre Bedeutung beruht nicht nur auf ihren sichtbaren (ikonischen) Formen, sondern vielmehr auf den symbolischen Inhalten, die sich durch vielfache mediale Wiederholung und Konventionen gefestigt haben.
Invektivität / Metainvektivität
Invektivität ist ein Überbegriff für den Phänomenbereich der Herabsetzung und Ausschließung mittels symbolischer Praktiken. In Invektiven (z.B. Spott, Beleidigung, sprachliche Aggression, Diskriminierung, Hassrede) werden Einzelnen oder Gruppen marginalisierte oder niedrige soziale Positionen zugeschrieben, Zugehörigkeiten zu Gemeinschaften abgesprochen oder Identitäten negiert.
Parole
Die Parole ist ein kleines, potentes sprachliches Werkzeug, das in der politischen Kommunikation unerlässlich ist und zweckgebunden in politischen Mobilisierungen eingesetzt wird.
Komposita
. In der politischen Rhetorik tragen Komposita zur Prägnanz und Emotionalität von Botschaften bei, indem sie komplexe Sachverhalte und politische Themen in zentralen Begriffen bündeln, in griffige Schlagworte packen und diese für den gesellschaftlichen Diskurs zur Verfügung stellen (zum Beispiel Krisenmodus, Zeitenwende oder Rückführungspatenschaften).
Nicht-Entschuldigen / Nonpology
Mit der Nicht-Entschuldigung verfolgen Diskursakteure verschiedene Ziele: sie wollen Ablenken von der eigenen Schuld, erhoffen sich eine Reputationsverbesserung durch vorgespielte Reue oder wollen (andere) negative Konsequenzen abwenden und sich in der Öffentlichkeit positiv als fehlereinsichtig und selbstkritisch darstellen.
Liken
Die eigentliche Funktion des Likens geht jedoch über das Signalisieren von Zustimmung hinaus und ist konstitutiv für das Funktionieren sozialer Medienplattformen und das Aushandeln von verschiedenen Formen der Sozialität auf diesen.
Hashtag
Mit dem Begriff Hashtag wird auf eine kommunikative Technik der spontanen Verschlagwortung und Inde-xierung von Postings in der Internetkommunikation verwiesen, bei der Sprache und Medientechnik sinnstif-tend zusammenwirken. Der Gebrauch von Hashtags hat eine diskursbündelnde Funktion: Er ermöglicht es, Inhalte zu kategorisieren (#Linguistik, #Bundestag), such- und auffindbar zu machen (#Bundestags-wahl2025), aber auch zu bewerten (#nicetohave) und zu kontextualisieren (#Niewiederistjetzt).
Diminutiv
Auch in Politik, Wirtschaft, Presse und Werbung werden Diminutiv-Formen zu rhetorischen Zwecken eingesetzt, um etwa emotionale Nähe zu konstruieren (unser Ländle), eine Person abzuwerten (die ist auch so ein Schätzchen), einen als ‚riskant‘ geltenden Sachverhalt zu ‚verharmlosen‘ (ein Bierchen) oder eine ‚Sachverhaltsbanalisierung‘ zurückzuweisen (Ihre ‚Demonstratiönchen‘).
Schlagwörter
Radikalisierung
Das Adjektiv radikal ist ein mehrdeutiges Wort, das ohne spezifischen Kontext wertneutral gebraucht wird. Sprachhistorisch bezeichnete es etwas ‚tief Verwurzeltes‘ oder ‚Grundlegendes‘. Dementsprechend ist radikales Handeln auf die Ursache von etwas gerichtet, indem es beispielsweise zugrundeliegende Systeme, Strukturen oder Einstellungen infrage stellt und zu ändern sucht.
Bürokratie
Bürokratie ist ein Begriff, der im Rahmen aktueller strategischer Kommunikation ein dicht besetztes, polarisiertes Feld korrespondierender Ausdrücke öffnet. Neben den direkten Ab-leitungen Bürokratisierung, Bürokratismus und Komposita, als wichtigstes Bürokratieabbau, gehören dazu vor allem Flexibilisierung, Privatisierung, Deregulierung.
Politisch korrekt / Politische Korrektheit
Der Ausdruck politisch korrekt / Politische Korrektheit und die amerikanischen Vorbilder politically correct /P.C. / Political Correctness (Gegenteile, etwa politisch unkorrekt etc., sind mitzudenken) repräsentieren ein seit den frühen Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts populäres Deutungsmuster, mit dem weltanschauliche, ästhetische und politische Konflikte berichtet/bewertet werden, meist zuungunsten der als politisch korrekt bezeichneten Positionen, denen man eine überzogene, sowohl lächerliche als auch gefährliche Moralisierung unterstellt.
Kipppunkt
Als öffentliches Schlagwort ist Kipppunkt Teil eines Argumentationsmusters: es behauptet ein ‚Herannahen und baldiges Überschreiten einer unumkehrbaren Sachverhaltsänderung, die fatale bzw. dystopische Folgeschäden auslöst, wenn nicht umgehend bestimmte Maßnahmen eingeleitet oder unterlassen werden.‘
Verfassung
Die Verfassung eines Landes (in Deutschland das Grundgesetz von 1949) steht für die höchste und letzte normative und Legitimität setzende Instanz einer staatlichen Rechtsordnung. In der offiziellen Version demokratischer Selbstbeschreibung ist es das Volk selbst, das sich in einem rituellen Gründungsakt eine Verfassung gibt.
Toxizität / das Toxische
Es ist nicht immer ganz eindeutig bestimmbar, was gemeint wird, wenn etwas als toxisch bezeichnet wird. Zeigen lässt sich zwar, dass sich die Bedeutung von ‚giftig‘ hin zu ‚schädlich‘ erweitert hat, doch die Umstände, unter denen etwas für jemanden toxisch, d. h. schädlich ist, müssen aus der diskursiven Situation heraus erschlossen werden.
Zivilgesellschaft
Im gegenwärtigen deutschen Sprachgebrauch werden so heterogene Organisationen, Bewegungen und Initiativen wie ADAC und Gewerkschaften, Trachtenvereine und Verbraucherschutzorganisationen, Umweltorganisationen und religiöse Gemeinschaften zur Zivilgesellschaft gezählt.
Demokratie
Der Ausdruck Demokratie dient häufig zur Bezeichnung einer (parlamentarischen) Staatsform und suggeriert die mögliche Beteiligung aller an den Öffentlichen Angelegenheiten. Dabei ist seine Bedeutung weniger eindeutig als es den Anschein hat.
Plagiat/Plagiarismus
Plagiarismus ist ein Begriff, der sich im öffentlichen Diskurs gegen Personen oder Produkte richten kann, um diese in zuweilen skandalisierender Absicht einer Praxis unerlaubter intermedialer Bezugnahme zu bezichtigen. Die Illegitimität dieser Praxis wird oft mit vermeintlichen moralischen Verfehlungen in Verbindung gebracht.
Fake News
Fake News wird als Schlagwort im Kampf um Macht und Deutungshoheit in politischen Auseinandersetzungen verwendet, in denen sich die jeweiligen politischen Gegenspieler und ihre Anhänger wechselseitig der Lüge und der Verbreitung von Falschnachrichten zum Zweck der Manipulation der öffentlichen Meinung und der Bevölkerung bezichtigen.
Verschiebungen
Versicherheitlichung
In akademischen Kontexten wird Versicherheitlichung in Abgrenzung zu einem naiv-realistischen Sicherheitsverständnis verwendet. Dieses betrachtet Sicherheit als einen universell erstrebenswerten und objektiv feststellbaren Zustand, dessen Abwesenheit auf das Handeln von Akteuren zurückzuführen ist, die feindselig, kriminell, unverantwortlich oder zumindest fahrlässig agieren.
Ökonomisierung
Ökonomisierung wird in gegenwärtigen Diskursen in der Regel zur Bezeichnung von Prozessen verwendet, in denen die spezifisch wirtschaftlichen Funktions-Elemente wie Markt, Wettbewerb/Konkurrenz, Kosten-Nutzen-Kalküle, Effizienz, Gewinnorientierung in Bereiche übertragen werden, die zuvor teilweise oder ganz nach anderen Leitkriterien ausgerichtet waren
Moralisierung
Moralisierung verlagert Macht- und Interessenkonflikte in die Sphäre der Kommunikation von Achtung / Missachtung. Sie reduziert Ambivalenz zugunsten einer Polarisierung von gut und böse.
Konstellationen
Partizipatorischer Diskurs
Partizipation ist mittlerweile von der Forderung benachteiligter Personen und Gruppen nach mehr Beteiligung in der demokratischen Gesellschaft zu einem Begriff der Institutionen selbst geworden: Kein Programm, keine Bewilligung mehr, ohne dass bestimmte Gruppen oder Personen dazu aufgefordert werden, für (mehr) Partizipation zu sorgen.
Skandal
Die Diskurskonstellation des Skandals zeichnet sich durch eine in den Medien aufgegriffene (bzw. durch sie erst hervorgerufene) empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsächlichen oder vermeintlichen Missstand aus. Die schuldhafte Verursachung dieses Missstandes wird dabei einem gesellschaftlichen Akteur zugeschrieben, dessen Handeln als ‚unmoralisch‘ gedeutet wird.
DiskursReview
Review-Artikel
Beobachtung zum Begriff „Diplomatie“ beim Thema Ukraine im Europäischen Parlament
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DiskursReviewDie Macht der Worte (1/4): Wörter als Waffen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 / 06.03.2025...
Relativieren – kontextualisieren – differenzieren
Die drei Handlungsverben relativieren, kontextualisieren, differenzieren haben gemein, dass sie sowohl in Fachdiskursen als auch im mediopolitischen Interdiskurs gebraucht werden. In Fachdiskursen stehen sie unter anderem für Praktiken, die das Kerngeschäft wissenschaftlichen Arbeitens ausmachen: analytische Gegenstände miteinander in Beziehung zu setzen, einzuordnen, zu typisieren und zugleich Unterschiede zu erkennen und zu benennen.
Wehrhafte Demokratie: Vom Wirtschaftskrieg zur Kriegswirtschaft
Weitgehend ohne Öffentlichkeit und situiert in rechtlichen Grauzonen findet derzeit die Militarisierung der ursprünglich als „Friedensprojekt“ gedachten EU statt.
Tagung 2025: „Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung und Delegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen
„Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung undDelegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen Tagung der Forschungsgruppe Diskursmonitor Tagung: 04. bis 5. Juni 2025 | Ort: Freie Universität...
„Remigration“ – Ein Riss im Schleier der Vagheit. Diskursive Strategien rund um das Remigrationskonzept und die Correctiv-Recherchen
Die am 10. Januar veröffentlichte Correctiv-Recherche über ein rechtes Vernetzungstreffen in Potsdam sorgte für erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit und die größten Demonstrationen gegen Rechtsaußen seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Im Fokus der Kritik…
Neue Beiträge Zur Diskursforschung 2023
Mit Beginn des Wintersemesters laden die Forschungsgruppen CoSoDi und Diskursmonitor sowie die Akademie diskursiv ein zur Vortragsreihe Neue Beiträge Zur Diskursforschung. Als interdisziplinäres Forschungsfeld bietet die Diskursforschung eine Vielzahl an...