
DiskursGlossar
Partizipatorischer Diskurs
Kategorie: Konstellationen
Verwandte Ausdrücke: Partizipativer Diskurs, freie Kommunikation und Kooperation, partizipative Interaktion, selbstorganisiertes Handeln, Deliberation, Gewaltfreie Aktion, Graswurzelbewegung, Anarchopazifismus, Konsensverfahren, Bürgerrat, Konsultative, Rätedemokratie, Planungszellen, Deep Democracy, Teile und Herrsche, Adhocracy
Siehe auch: Diskurs, Diskurskompetenz, Macht
Autor: Wolf-Andreas Liebert
Version: 1.0 / Datum: 13.04.2025
Kurzzusammenfassung
Partizipation ist mittlerweile von der Forderung benachteiligter Personen und Gruppen nach mehr Beteiligung in der demokratischen Gesellschaft zu einem Begriff der Institutionen selbst geworden: Kein Programm, keine Bewilligung mehr, ohne dass bestimmte Gruppen oder Personen dazu aufgefordert werden, für (mehr) Partizipation zu sorgen. Der Begriff der Partizipation wird dadurch nicht einfach zur Leerformel, sondern verkehrt sich in sein Gegenteil, da mit ihm neue Formen von Beteiligung mit Hinweis auf die institutionell bestehenden Partizipationsmöglichkeiten abgewehrt werden können.
Der Begriff des Partizipatorischen Diskurses setzt daher einen Kontrapunkt gegenüber der gängigen Verwendung des Partizipationsbegriffs. Als partizipatorischer Diskurs wird ein kommunikativer Gruppenprozess verstanden, bei dem Menschen sich gegenseitig zuhören, ihre Ideen und Interessen offen austauschen und ohne rhetorische Tricks und verdeckte Strategien kooperieren. Dabei wollen sie als Gruppe gemeinsam Probleme, Fragen oder Ziele bearbeiten. Ihr Ziel im Diskurs ist nicht zu gewinnen, sondern zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die möglichst von allen getragen werden. Statt um Sieg oder Niederlage geht es um vielfältige Ideen und ein respektvolles Miteinander, das oft zu Lösungen führt, die alle überraschen – und das vor allem dann gelingt, wenn man einander offen begegnet und die eigenen Interessen dabei nicht verbirgt. Ein partizipatorischer Diskurs entsteht nur unter bestimmten günstigen Bedingungen, aber es gibt viele Beispiele dafür. Daher sollte er als Diskurskompetenz ausgearbeitet und vermittelt werden.
Erweiterte Begriffsklärung
Zu Beginn meiner Studienzeit Anfang der 1980er Jahre gab es eine Vielzahl von politisch aktiven Gruppierungen. Damals wurde ich Teil einer Graswurzelgruppe, in der ich erstmals die politische Energie kennenlernte, die ein partizipatorischer Diskurs freisetzen kann. Wir waren eine kleine Gruppe von ca. 15 Personen, die ihren Friedenswillen gegen Ende des Kalten Kriegs zum Ausdruck bringen wollten. Wir nutzten dabei Konsensverfahren aus der gewaltfreien Aktion. Die offenen und klaren Gespräche, die wir hatten, führten beinah nach jeder Sitzung zu einer gemeinsamen öffentlichen Aktion. Wir waren mehr auf der Straße als in irgendeinem Fachschaftsraum, um zu diskutieren. Dass wir uns gegenseitig nicht blockierten, sondern im besten Sinne unterstützten, führte zu überraschenden Einfällen – man spürte förmlich, wie sich ein gemeinsamer ‚Flow‘ einstellte, einem sich wie von selbst ergebenden Handeln im Sinne der Gruppenziele. Der sonst übliche ‚Jahrmarkt der Eitelkeiten‘ schien wie in den Hintergrund gerückt zu sein.
Idealtypische Strukturmerkmale solcher partizipatorischen Diskurse sind:
- Transparente Interessen und Bedürfnisse: Jede Person kann offen sagen, was sie antreibt oder was sie braucht – ohne zu befürchten, deswegen verletzt oder abgewertet zu werden. Kritik bleibt dabei nicht nur möglich, sondern kann sogar besonders gut ausgesprochen und angenommen werden, da der Grundtenor der gegenseitigen Unterstützung und des gemeinsamen Interesses spürbar ist.
- Empathie und Perspektivenübernahme: Man nimmt die andere Seite ernst, versucht nachzuvollziehen, was den jeweiligen Standpunkt prägt. Die Einfühlung in die Welt des Anderen geschieht aus ehrlichem Interesse, weil andere Perspektiven als Bereicherung gesehen werden. Die jeweiligen Perspektiven der Gruppenmitglieder können so in ihrer Einzigartigkeit hervortreten.
- Suche nach geteilten Zielen: Statt sich auf Kosten anderer durchzusetzen, bemühen sich die Beteiligten, alle Stimmen einzubeziehen und auf den ersten Blick unpassende Beiträge zu untersuchen, inwiefern sie möglicherweise die eigene Sichtweise erweitern können oder sich dadurch die Gruppenziele besser erreichen lassen.
Im Alltag sind partizipatorische Diskurse eher selten zu finden. Mit Blick auf größere Kollektive wie Gesellschaften, große Institutionen oder in der internationalen Politik und in großen Konflikten kommt diese Art von Dialog praktisch nicht vor. Deshalb lohnt es sich zu untersuchen, bis zu welchem Ausmaß partizipatorische Diskurse möglich sind, und wie man sie möglicherweise stärken kann. Sicherlich lassen sich partizipatorische Diskurse nicht nur in Kleingruppen, sondern auch in größeren Gruppen von mehreren hundert Personen führen – das habe ich in meiner Zeit als Vizepräsident einer Universität selbst erlebt. Dazu werden aber optimale Bedingungen benötigt, die meist nur von kurzer Dauer sind, so dass partizipatorische Diskurse in größeren Gruppen schnell wieder in andere Formen umschlagen. Dabei spielen verschiedene Gefährdungen eine Rolle:
- Skalierbarkeitsproblem: Ansätze wie „Deep Democracy“ (Lewis/Mindell, siehe unten im Abschnitt Ressourcen) oder „gewaltfreie Kommunikation“ (Rosenberg 2016) funktionieren oft hervorragend in überschaubaren Runden. Auf der Ebene von Gesellschaften, Staaten oder internationalen Konflikten lassen sich dagegen keine gut belegten Beispiele nachweisen.
- Rigidität der Gruppen-Agenda: Was anfangs Halt, Sinn und Orientierung gibt, kann später zu einem engen Dogma werden, das – anscheinend – ins Abseits führende Meinungen und Haltungen ausschließt. Auch dass einzelne Personen ganz konkrete Bedürfnisse haben, nach Anerkennung und Gehörtwerden, Sicherheit und Wertschätzung, aber auch eigene, individuelle Interessen, wird dabei schnell aus dem Blick verloren und zu Gunsten des Dogmas ausgeblendet. Damit verschwinden die Bedürfnisse und Interessen der Gruppenmitglieder jedoch nicht, sondern führen ein Schattenleben und bilden so das Unbewusste der Gruppe. Dogmatismus ist der Tod jedes partizipatorischen Diskurses.
- Mächtige, autoritäre Akteure: Das Auftreten mächtiger und/oder autoritärer Akteure in einem partizipatorischen Diskurs ist oft auch schon sein Ende. Denn diese Akteure handeln strategisch mit dem Ziel, den Diskurs zu stören oder zu kapern. Altbekannt, einfach und wirksam ist die Technik der Spaltung: ,Teile und herrsche‘, wobei der autoritäre Akteur materielle Vorteile verspricht und an Einzelne vergibt, sobald sich diese ihm/ihr unterordnen. Diejenigen, die sich nicht unterordnen wollen, erleiden dagegen materielle Nachteile. Auf diese Weise wird das Netzwerk nach und nach zersplittert und schließlich kommt der gesamte partizipatorische Diskurs zum Erliegen.
Auch wenn es noch keine spezifische Forschung zum typischen Verlauf partizipatorischer Diskurse gibt, lässt sich doch eine Vermutung über deren Verlaufsform aufstellen, die ähnlich auch für soziale Bewegungen festgestellt wurde:
- Initiales Aufblühen: Kleingruppe oder Initiative startet mit Enthusiasmus.
- Offenheit und Flow: Euphorie, hohe Identifikation.
- Erweiterung: Neue Teilnehmende kommen hinzu, mehr Strukturen entstehen.
- Potenzielle Krisen: 1) Auftreten machtvoller und/oder autoritärer Akteure und Gefahr der Spaltung, 2) schnelles Wachstum und Verlust der vertrauensvollen Kommunikation oder 3) Dogmatisierung und Ausbildung informeller Machtstrukturen.
- Neukonfiguration oder Auflösung: Entweder wird der partizipatorische Diskurs nach einer Krise neu aufgebaut – oder er zerfällt.
Aus all den genannten Beispielen und Ausführungen lässt sich folgern: Partizipatorischer Diskurs ist ein fragiles Konstrukt, das besondere Bedingungen zum Gedeihen benötigt. Gerade auf der Ebene materieller Interessen besteht oft ein Spannungsfeld zwischen Gruppenagenda und individuellen Bedürfnissen. Es herrscht schnell der unausgesprochene Druck, ,eigene Vorteile‘ nicht zu erwähnen, um nicht als egoistisch oder illoyal zu gelten. Dabei wäre es wesentlich, offen zu kommunizieren, wenn jemand persönliche Einschränkungen, finanzielle Sorgen, bestimmte Bedürfnisse, (auf den ersten Blick) unpassende Ideen hat – oder schlicht eigene Ambitionen. Denn es stärkt den Zusammenhalt, wenn alle in einer Atmosphäre zusammenarbeiten, in der sie jederzeit frei über sich sprechen können, so wie ihnen gerade zumute ist und so wie sie in diesem Moment eben sind. Diese Gefährdungen machen diese Art von Diskursen besonders verwundbar – und ist die empathische Offenheit einmal gestört, kommt schnell wieder das Arsenal menschlicher Kränkungen und Eitelkeiten zum Vorschein, das den partizipatorischen Diskurs dann nachhaltig beschädigen kann.
Verschiedene Konzepte aus der Forschung machen jedoch Hoffnung, dass für partizipatorische Diskurse eine theoretische Grundlage besteht. Dazu zählen die Arbeiten von Jürgen Habermas (Theorie des kommunikativen Handelns, 1981), H. Paul Grice (Kooperatives Prinzip, 1979), Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (Gegenseitige Hilfe, 1902), Max Stirner (Verein von Egoisten, 1845/2016: 185) und Robert Axelrod (Evolution der Kooperation, 2009). Sie haben jeweils auf ihre Weise die Idee geprägt, dass die offene, gleichberechtigte Kommunikation eine tragfähige Basis für Verständigung sein kann. In meiner eigenen Arbeit habe ich von einer „tiefen Toleranz“ gesprochen, um auszudrücken, dass es sich bei einer offenen Verständigung um eine risikoreiche Anstrengung und keine Selbstverständlichkeit handelt, die aber aus diesem Grund nicht aufgegeben, sondern im Gegenteil gerade immer wieder versucht werden sollte (Liebert 2024). Bruno Latour (2001) hat in seiner „Politischen Ökologie“ die Idee des partizipatorischen Diskurses grundlegend erweitert. Er hat das Konzept eines „Parlaments der Dinge“ formuliert, bei dem nicht-menschliche Akteure (Tiere, Pflanzen, Landschaften, technische Artefakte) ebenfalls zur Sprache kommen sollen. Er plädiert dafür, erst darüber zu beraten, welche neuen Akteure (auch nicht-menschliche) überhaupt in das Kollektiv eintreten dürfen, um danach dann herauszufinden, wie diese in dem sodann erweiterten „Kollektiv“ integriert werden können. Damit wird der partizipatorische Diskurs auf eine radikale Weise erweitert, weil wir unseren anthropozentrischen Blick verlassen und damit beginnen müssen, die Perspektiven anderer Existenzformen zu respektieren. Diesen „anthropozentrismus-kritischen“ oder posthumanistischen Ansatz teilen Denkerinnen wie Donna Haraway (2018), Rosi Braidotti (2014) und Karen Barad (2015), die auf unterschiedliche Weise betonen, dass unsere bisherigen Diskurs- und Partizipationsmodelle allzu häufig ausschließlich menschliche Akteure berücksichtigen, während ökologische oder technologische Prozesse ausgeblendet werden. Die österreichische Schriftstellerin Marlene Streeruwitz wiederum vergleicht in Geschlecht. Zahl. Fall. Vorlesungen 2021 den „Kosmos der Pflege“ mit dem „Kosmos der Öffentlichkeit“. Im Kosmos der Pflege – so Streeruwitz – stehen Empathie, Fürsorge und Mitgefühl im Zentrum, während im Kosmos der Öffentlichkeit oft der Zwang zum Sieg, zur Überlegenheit und zur Selbstdarstellung dominiert. In diesem Spannungsfeld plädiert sie dafür, dass wir uns gerade in öffentlichen Debatten mehr an den Prinzipien des „Pflege-Kosmos“ orientieren sollten, also an menschenzugewandter, Lebendigkeit erhaltender Kommunikation, statt in einer wettbewerblichen kämpferischen Rhetorik aufzugehen. Eine Übertragung dieser Fürsorge-Orientierung auf öffentliche Debatten könnte partizipatorische Diskurse stärken.
Gegen die Möglichkeit der freien Kooperation und Kommunikation wird mit Hinweis auf Michel Foucault häufig argumentiert, dass herrschaftsfreie Räume nicht möglich seien. Insbesondere der Ansatz von Jürgen Habermas steht dabei in der Kritik. Doch gerade das Konzept der Heterotopien von Foucault (2013) zeigt, dass an bestimmten Orten das Aussetzen bestimmter normativer Verfahren möglich, ja sogar erforderlich ist, ohne dass damit generell Herrschaftsstrukturen außer Kraft gesetzt werden. In Heterotopien entstehen widersprüchliche Praktiken, die nur in diesen bestimmten Räumen funktionieren. Gerade die Universität wird als ein solcher Ort ausgemacht, an der bestimmte Normen kritisiert und aufgehoben werden können, ohne sich dabei selbst Herrschaftszwängen zu entheben. Hier wäre auch der Ort für deliberative Praktiken. Aus meiner Sicht muss die deliberative Praxis aber aus anderen Gründen erweitert werden. Zum einen beschränkt sie sich auf einen Diskussionsmodus, in dem der „zwanglose Zwang des besseren Arguments“ (Flexion geändert, Habermas 1981: 58) eine spezifische Rationalität bevorzugt, zum anderen setzt sie mit der Annahme einer gemeinsamen Öffentlichkeit einen common ground voraus, der gegenwärtig nicht mehr als gegeben angenommen werden kann. Der common ground ist durch die zunehmend fragmentierten Öffentlichkeiten so zerklüftet, dass zunächst einmal geklärt werden müsste, ob ein gemeinsam begehbarer Grund überhaupt existiert bzw. hergestellt werden kann, auf dem dann eine deliberative Praxis stattfinden könnte.
Einen anderen Ansatz zum Verstehen, wie partizipative Diskurse möglich werden, stellt Hakim Bey (1994: 9) mit der „temporären autonomen Zone“ vor. Dieses Konzept ist besonders interessant, da es aus dem künstlerischen und politischen Aktivismus entwickelt wurde und damit nicht vor allem auf den „zwanglosen Zwang des besseren Arguments“ (Habermas 1981: 58) setzt. Daher passt Beys Konzept der „temporären autonomen Zone“ gut zu den Erfahrungen in partizipativen Diskursen, die weniger im rationalen Austausch von Argumenten entstehen (wobei dies prinzipiell durchaus möglich ist und auch passiert), sondern im gemeinsamen politischen oder künstlerischen Handeln. Hier können sich vorübergehend Freiräume auftun, eben die so genannten ,temporären autonomen Zonen‘. Es sind Flüchtige Autonomien, wie wir sie auch aus dem postdramatischen Theater, den Performances von Christof Schlingensief (Liebert 2015) oder auch aus der (ersten) Loveparade kennen.
Beispiele
1) Neue Soziale Bewegungen / Sponti-Bewegung (1960er/70er)
In den späten 1960er Jahren trafen sich kleine Gruppen, um ohne formale Hierarchie über gesellschaftliche Themen zu diskutieren, oft in Kommunen oder basisdemokratischen Zirkeln organisiert. Der partizipatorische Geist war intensiv, jedoch nicht dauerhaft, vor allem als die Bewegung größer wurde. Zudem hatten viele Gruppen mit Dogmatismus zu kämpfen.
2) Frühe Phase des Web 2.0
In den frühen 2000er-Jahren hoffte man, das Internet könne eine globale Plattform der Partizipation werden. Viele Beobachter*innen deuteten dies als Aufbruch in eine partizipatorische digitale Zukunft. Es entstanden viele Utopien einer globalen, inklusiven Schaffung von Wissen. Der Medientheoretiker Marshall McLuhan (2011) hat mit der Sinnformel des „Globalen Dorfs“ die Vision einer neuen Weltgemeinschaft evoziert, die in einer neuen Nähe miteinander leben (muss). Die offenen Standards des entstehenden World Wide Webs (WWW), die Gemeinfreiheit vieler Programme bzw. Programmcodes und die gemeinfreien Plattformen für Inhalte wie Wikipedia ließen viele glauben, dass diese Utopie gerade Wirklichkeit wurde. Projekte wie Twitter, Facebook oder YouTube wirkten anfangs wie digitale Allmenden. Doch mächtige Akteure haben nach und nach ihre Macht für eine gigantische Kommerzialisierung, Überwachung und Manipulation im Web 2.0 eingesetzt (Datenmacht, manipulative Algorithmen, Desinformation, Wahlbeeinflussung). So geriet die ursprüngliche Idee des Internets als eines freien, offenen, weltweiten partizipatorischen Diskurses zur gescheiterten Utopie.
3) Klimastreiks („Fridays for Future“)
Als Schüler*innen 2018 weltweit den Unterricht boykottierten, um für ihre Interessen auf die Straße zu gehen und zu protestieren, zeigte sich ein starker partizipatorischer Geist: Lokale Gruppen wurden gegründet, ungewohnte Ideen und Artikulationen tauchten auf, es herrschte eine offene Gesprächskultur und die Klimaproteste waren dezentral organisiert. Mit zunehmendem Zulauf gerieten Protestaktionen der Schüler*innen jedoch in Kontakt mit den bestehenden Macht– und Medienstrukturen. Das Engagement ist geblieben, der Anfangsgeist ließ sich jedoch nur ansatzweise bewahren.
Literatur
Zum Weiterlesen
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de Castro, Eduardo Batalha Viveiros (2016): Perspektiventausch. In: Albers, Irene; Franke, Anselm (Hrsg.): Animismus. Revisionen der Moderne. Zürich: diaphanes, S. 73–93.
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Liebert, Wolf-Andreas (2024): Graswurzelglaube. Über neue Formen des Religiösen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft. München: Kösel.
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Newman, Saul (2011): Stirner’s Ethics of Voluntary Inservitude. In: Saul Newman (Hrsg.): Max Stirner. London: Palgrave Macmillan, S. 189–209.
Zitierte Literatur
- Axelrod, Robert (2009): Die Evolution der Kooperation. 14. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag.
- Barad, Karen (2015): Verschränkungen. Berlin: Merve Verlag. (= Internationaler Merve-Diskurs 409).
- Bey, Hakim (1994): T.A.Z. Die Temporäre Autonome Zone. Berlin, Amsterdam: Edition ID-Archiv.
- Braidotti, Rosi (2014): Posthumanismus. Leben jenseits des Menschen. Frankfurt a. M.: Campus.
- Dienel, Peter C. (2002): Die Planungszelle. Der Bürger als Chance. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.
- Foucault, Michel (2013): Die Heterotopien. Der utopische Körper. Zwei Radiovorträge. Berlin: Suhrkamp.
- Grice, H. Paul (1979): Logic and Conversation. In: Cole, Peter; Morgan, Jerry L. (Hrsg.): Syntax and Semantics. Volume 3: Speech Acts. New York: Academic Press, S. 41–58.
- Haraway, Donna J. (2018): Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chtuluzän. Frankfurt a. M., New York: Campus.
- Habermas, Jürgen (1981): Theorie des kommunikativen Handelns (Bd. 1 und 2). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
- Kropotkin, Pjotr Alexejewitsch (1902): Mutual Aid. A Factor of Evolution. London: Heinemann.
- Latour, Bruno (2001): Das Parlament der Dinge. Für eine politische Ökologie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
- Liebert, Wolf-Andreas (2015): Flüchtige Autonomien. Selbstermächtigung in postmodernen Performances. In: Liebert, Wolf-Andreas; Westphal, Kristin (Hrsg.): Performances der Selbstermächtigung. Oberhausen: Athena, S. 15–31.
- Liebert, Wolf-Andreas (2023): Referenzwelten. In: Binczek, Natalie; Jäger, Ludwig; Lemke, Anja; Linz, Erika; Schäfer, Armin (Hrsg.): Sprache und Literatur. Jg. 52, Heft 2, S. 180–185.
- Liebert, Wolf-Andreas (2024): Graswurzelglaube. Über neue Formen des Religiösen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft. München: Kösel.
- McLuhan, Marshall; Fiore, Quentin (2011): Krieg und Frieden im Globalen Dorf. Berlin: Kadmos.
- Nanz, Patrizia; Leggewie, Claus (2020): Die Konsultative. Mehr Demokratie durch Bürgerbeteiligung. 4. Aufl. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach.
- Rosenberg, Marshall B. (2016): Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. 12., überarb. und erw. Auflage. Paderborn: Junfermann.
- Stirner, Max (1845/2016): Der Einzige und sein Eigentum. Ausführlich kommentierte Studienausgabe hg. von Bernd Kast. 3. Aufl. Freiburg: Alber.
- Streeruwitz, Marlene (2021): Geschlecht. Zahl. Fall. Vorlesungen 2021. Frankfurt a. M.: Fischer-Verlag.
Ressourcen
- Deep Democracy
- Mindell, Arnold: Deep Democracy / Worldwork: net/worldwork
- Lewis, Myrna net (Deep Democracy), https://perspectivity.org/work/deep-democracy/, https://www.lewisdeepdemocracy.com/myrna-lewis-keynote-speaker
- Deep Democracy Deutschland: https://www.deepdemocracydeutschland.de/
- Deep Democracy im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunkkultur.de/mehr-demokratie-wagen-deep-democracy-streiten-lernen-fuer-bessere-kompromisse-dlf-kultur-002d97cf-100.html
- Bürgerräte
- Hagmann, Hannah (2022): „Demokratie: neu denken, Partizipation handeln“ – Dokumentation des Fachtags zur Erneuerung der Demokratie in Koblenz. PDF abrufbar
→ Einblicke in aktuelle Praxiserfahrungen mit Bürgerräten. - Bürgerräte im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/buergerraete-demokratie-buergerbeteiligung-100.html
- Gewaltfreie Kommunikation
- Fachverband Gewaltfreie Kommunikation e. V. Deutschland: https://www.fachverband-gfk.org/
- Graswurzelbewegung und Gewaltfreie Aktion:
- Graswurzelrevolution: https://www.graswurzel.net/gwr/
- Wikipedia-Einträge: https://de.wikipedia.org/wiki/Graswurzelbewegung; https://de.wikipedia.org/wiki/Anarchopazifismus
- Archiv Gewaltfreie Aktionen https://www.archiv-aktiv.de/wp/
- Planungszellen und Bürgergutachten
- Dokumentation des Instituts für Demokratie- und Partizipationsforschung der Universität Wuppertal: https://idpf.uni-wuppertal.de/de/projekte/
Zitiervorschlag
Liebert, Wolf-Andreas (2025): Partizipatorischer Diskurs. In: Diskursmonitor. Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am 13.04.2025. Online unter: https://diskursmonitor.de/glossar/partizipatorischer-diskurs/.
DiskursGlossar
Grundbegriffe
Kontextualisieren
Kontextualisieren wird im allgemeineren bildungssprachlichen Begriffsgebrauch verwendet, um das Einordnen von etwas oder jemandem in einen bestimmten Zusammenhang zu bezeichnen.
Narrativ
Mit der diskursanalytischen Kategorie des Narrativs werden Vorstellungen von komplexen Denk- und Handlungsstrukturen erfasst. Narrative in diesem Sinne gehören wie Schlagwörter, Metaphern und Topoi zu den Grundkategorien der Analyse von Diskursen.
Argumentation
Argumentation bezeichnet jene sprachliche Tätigkeit, in der man sich mithilfe von Gründen darum bemüht, die Richtigkeit einer Antwort auf eine bestimmte Frage zu erweisen. Das kann in ganz verschiedenen Situationen und Bereichen nötig sein, namentlich um eine poli-tische, wissenschaftliche, rechtliche, unternehmerische oder private Angelegenheit zu klären.
Hegemonie
Wie der britische Politikwissenschaftler Perry Anderson 2018 in einer umfassenden, historisch weit ausgreifenden Studie zum Gebrauch des Begriffs Hegemonie und seinen Konjunkturen beschreibt, liegen die historischen Wurzeln des Begriffs im Griechischen, als Bezeichnung für Führung (eines Staatswesens) mit Anteilen von Konsens.
Diskurskompetenz
Im engeren, linguistischen Sinn bezeichnet Diskurskompetenz die individuelle sprachlich-kommunikative Fähigkeit, längere zusammenhängende sprachliche Äußerungen wie Erzählungen, Erklärungen, Argumentationen zu formulieren und zu verstehen.
Agenda Setting
Rassistisch motivierte Gewalt, Zerstörung des Regenwaldes, Gender pay gap: Damit politische Institutionen solche Probleme bearbeiten, müssen sie erst als Probleme erkannt und auf die politische Tagesordnung (Agenda) gesetzt werden. Agenda Setting wird in Kommunikations- und Politikwissenschaft als eine Form strategischer Kommunikation beschrieben, mithilfe derer Themen öffentlich Gehör verschafft und politischer Druck erzeugt werden kann.
Medien
Die Begriffe Medien/Massenmedien bezeichnen diverse Mittel zur Verbreitung von Informationen und Unterhaltung sowie von Bildungsinhalten. Medien schaffen damit eine wesentliche Grundlage für Meinungsbildung und Meinungsaustausch.
Macht
Macht ist die Fähigkeit, Verhalten oder Denken von Personen zu beeinflussen. Sie ist Bestandteil sozialer Beziehungen, ist an Kommunikation gebunden und konkretisiert sich situationsabhängig. Alle expliziten und impliziten Regeln, Normen, Kräfteverhältnisse und Wissensformationen können aus diskursanalytischer Perspektive als Machtstrukturen verstanden werden, die Einfluss auf Wahrheitsansprüche und (Sprach)Handlungen in einer Gesellschaft oder Gruppe nehmen.
Metapher
In der politischen Berichterstattung ist oft davon die Rede, dass eine bestimmte Partei einen Gesetzesentwurf blockiert. Weil das Wort in diesem Zusammenhang so konventionell ist, kann man leicht übersehen, dass es sich dabei um eine Metapher handelt.
Normalismus
Normalismus ist der zentrale Fachbegriff für die Diskurstheorie des Literaturwissenschaftlers Jürgen Link. Die Normalismus-Theorie fragt danach, wie sich Vorstellungen von ‚Normalität‘ und ‚Anormalität‘ als Leit- und Ordnungskategorien moderner Gesellschaften herausgebildet haben.
Techniken
Distanzieren
Distanzieren bezeichnet die Abgrenzung eines individuellen oder organisationalen Akteurs von einem anderen Akteur. Eine Distanzierung kann kommunikativ oder operativ vollzogen werden, d. h. die Abgrenzung findet verbal oder unter Aufkündigung eines Arbeitsverhältnisses statt.
Kontaktschuld-Topos
« Zurück zur ArtikelübersichtKontaktschuld-Topos Kategorie: TechnikenVerwandte Ausdrücke: Assoziationsschuld, Applaus von falscher Seite, ad hominem, Guilt by AssociationSiehe auch: Verschwörungstheorie, Moralisierung, Freund-Feind-Begriffe, Topos, Opfer-ToposAutoren:...
Schlagbilder
Der Terminus Schlagbild bezeichnet mehr oder weniger inszenierte Bilder. Ihre Bedeutung beruht nicht nur auf ihren sichtbaren (ikonischen) Formen, sondern vielmehr auf den symbolischen Inhalten, die sich durch vielfache mediale Wiederholung und Konventionen gefestigt haben.
Invektivität / Metainvektivität
Invektivität ist ein Überbegriff für den Phänomenbereich der Herabsetzung und Ausschließung mittels symbolischer Praktiken. In Invektiven (z.B. Spott, Beleidigung, sprachliche Aggression, Diskriminierung, Hassrede) werden Einzelnen oder Gruppen marginalisierte oder niedrige soziale Positionen zugeschrieben, Zugehörigkeiten zu Gemeinschaften abgesprochen oder Identitäten negiert.
Parole
Die Parole ist ein kleines, potentes sprachliches Werkzeug, das in der politischen Kommunikation unerlässlich ist und zweckgebunden in politischen Mobilisierungen eingesetzt wird.
Komposita
. In der politischen Rhetorik tragen Komposita zur Prägnanz und Emotionalität von Botschaften bei, indem sie komplexe Sachverhalte und politische Themen in zentralen Begriffen bündeln, in griffige Schlagworte packen und diese für den gesellschaftlichen Diskurs zur Verfügung stellen (zum Beispiel Krisenmodus, Zeitenwende oder Rückführungspatenschaften).
Nicht-Entschuldigen / Nonpology
Mit der Nicht-Entschuldigung verfolgen Diskursakteure verschiedene Ziele: sie wollen Ablenken von der eigenen Schuld, erhoffen sich eine Reputationsverbesserung durch vorgespielte Reue oder wollen (andere) negative Konsequenzen abwenden und sich in der Öffentlichkeit positiv als fehlereinsichtig und selbstkritisch darstellen.
Liken
Die eigentliche Funktion des Likens geht jedoch über das Signalisieren von Zustimmung hinaus und ist konstitutiv für das Funktionieren sozialer Medienplattformen und das Aushandeln von verschiedenen Formen der Sozialität auf diesen.
Hashtag
Mit dem Begriff Hashtag wird auf eine kommunikative Technik der spontanen Verschlagwortung und Inde-xierung von Postings in der Internetkommunikation verwiesen, bei der Sprache und Medientechnik sinnstif-tend zusammenwirken. Der Gebrauch von Hashtags hat eine diskursbündelnde Funktion: Er ermöglicht es, Inhalte zu kategorisieren (#Linguistik, #Bundestag), such- und auffindbar zu machen (#Bundestags-wahl2025), aber auch zu bewerten (#nicetohave) und zu kontextualisieren (#Niewiederistjetzt).
Diminutiv
Auch in Politik, Wirtschaft, Presse und Werbung werden Diminutiv-Formen zu rhetorischen Zwecken eingesetzt, um etwa emotionale Nähe zu konstruieren (unser Ländle), eine Person abzuwerten (die ist auch so ein Schätzchen), einen als ‚riskant‘ geltenden Sachverhalt zu ‚verharmlosen‘ (ein Bierchen) oder eine ‚Sachverhaltsbanalisierung‘ zurückzuweisen (Ihre ‚Demonstratiönchen‘).
Schlagwörter
Radikalisierung
Das Adjektiv radikal ist ein mehrdeutiges Wort, das ohne spezifischen Kontext wertneutral gebraucht wird. Sprachhistorisch bezeichnete es etwas ‚tief Verwurzeltes‘ oder ‚Grundlegendes‘. Dementsprechend ist radikales Handeln auf die Ursache von etwas gerichtet, indem es beispielsweise zugrundeliegende Systeme, Strukturen oder Einstellungen infrage stellt und zu ändern sucht.
Bürokratie
Bürokratie ist ein Begriff, der im Rahmen aktueller strategischer Kommunikation ein dicht besetztes, polarisiertes Feld korrespondierender Ausdrücke öffnet. Neben den direkten Ab-leitungen Bürokratisierung, Bürokratismus und Komposita, als wichtigstes Bürokratieabbau, gehören dazu vor allem Flexibilisierung, Privatisierung, Deregulierung.
Politisch korrekt / Politische Korrektheit
Der Ausdruck politisch korrekt / Politische Korrektheit und die amerikanischen Vorbilder politically correct /P.C. / Political Correctness (Gegenteile, etwa politisch unkorrekt etc., sind mitzudenken) repräsentieren ein seit den frühen Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts populäres Deutungsmuster, mit dem weltanschauliche, ästhetische und politische Konflikte berichtet/bewertet werden, meist zuungunsten der als politisch korrekt bezeichneten Positionen, denen man eine überzogene, sowohl lächerliche als auch gefährliche Moralisierung unterstellt.
Kipppunkt
Als öffentliches Schlagwort ist Kipppunkt Teil eines Argumentationsmusters: es behauptet ein ‚Herannahen und baldiges Überschreiten einer unumkehrbaren Sachverhaltsänderung, die fatale bzw. dystopische Folgeschäden auslöst, wenn nicht umgehend bestimmte Maßnahmen eingeleitet oder unterlassen werden.‘
Verfassung
Die Verfassung eines Landes (in Deutschland das Grundgesetz von 1949) steht für die höchste und letzte normative und Legitimität setzende Instanz einer staatlichen Rechtsordnung. In der offiziellen Version demokratischer Selbstbeschreibung ist es das Volk selbst, das sich in einem rituellen Gründungsakt eine Verfassung gibt.
Toxizität / das Toxische
Es ist nicht immer ganz eindeutig bestimmbar, was gemeint wird, wenn etwas als toxisch bezeichnet wird. Zeigen lässt sich zwar, dass sich die Bedeutung von ‚giftig‘ hin zu ‚schädlich‘ erweitert hat, doch die Umstände, unter denen etwas für jemanden toxisch, d. h. schädlich ist, müssen aus der diskursiven Situation heraus erschlossen werden.
Zivilgesellschaft
Im gegenwärtigen deutschen Sprachgebrauch werden so heterogene Organisationen, Bewegungen und Initiativen wie ADAC und Gewerkschaften, Trachtenvereine und Verbraucherschutzorganisationen, Umweltorganisationen und religiöse Gemeinschaften zur Zivilgesellschaft gezählt.
Demokratie
Der Ausdruck Demokratie dient häufig zur Bezeichnung einer (parlamentarischen) Staatsform und suggeriert die mögliche Beteiligung aller an den Öffentlichen Angelegenheiten. Dabei ist seine Bedeutung weniger eindeutig als es den Anschein hat.
Plagiat/Plagiarismus
Plagiarismus ist ein Begriff, der sich im öffentlichen Diskurs gegen Personen oder Produkte richten kann, um diese in zuweilen skandalisierender Absicht einer Praxis unerlaubter intermedialer Bezugnahme zu bezichtigen. Die Illegitimität dieser Praxis wird oft mit vermeintlichen moralischen Verfehlungen in Verbindung gebracht.
Fake News
Fake News wird als Schlagwort im Kampf um Macht und Deutungshoheit in politischen Auseinandersetzungen verwendet, in denen sich die jeweiligen politischen Gegenspieler und ihre Anhänger wechselseitig der Lüge und der Verbreitung von Falschnachrichten zum Zweck der Manipulation der öffentlichen Meinung und der Bevölkerung bezichtigen.
Verschiebungen
Versicherheitlichung
In akademischen Kontexten wird Versicherheitlichung in Abgrenzung zu einem naiv-realistischen Sicherheitsverständnis verwendet. Dieses betrachtet Sicherheit als einen universell erstrebenswerten und objektiv feststellbaren Zustand, dessen Abwesenheit auf das Handeln von Akteuren zurückzuführen ist, die feindselig, kriminell, unverantwortlich oder zumindest fahrlässig agieren.
Ökonomisierung
Ökonomisierung wird in gegenwärtigen Diskursen in der Regel zur Bezeichnung von Prozessen verwendet, in denen die spezifisch wirtschaftlichen Funktions-Elemente wie Markt, Wettbewerb/Konkurrenz, Kosten-Nutzen-Kalküle, Effizienz, Gewinnorientierung in Bereiche übertragen werden, die zuvor teilweise oder ganz nach anderen Leitkriterien ausgerichtet waren
Moralisierung
Moralisierung verlagert Macht- und Interessenkonflikte in die Sphäre der Kommunikation von Achtung / Missachtung. Sie reduziert Ambivalenz zugunsten einer Polarisierung von gut und böse.
Konstellationen
Skandal
Die Diskurskonstellation des Skandals zeichnet sich durch eine in den Medien aufgegriffene (bzw. durch sie erst hervorgerufene) empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsächlichen oder vermeintlichen Missstand aus. Die schuldhafte Verursachung dieses Missstandes wird dabei einem gesellschaftlichen Akteur zugeschrieben, dessen Handeln als ‚unmoralisch‘ gedeutet wird.
DiskursReview
Review-Artikel
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Die Macht der Worte 1/4: Wörter als Waffen
DiskursReviewDie Macht der Worte (1/4): Wörter als Waffen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 / 06.03.2025...
Relativieren – kontextualisieren – differenzieren
Die drei Handlungsverben relativieren, kontextualisieren, differenzieren haben gemein, dass sie sowohl in Fachdiskursen als auch im mediopolitischen Interdiskurs gebraucht werden. In Fachdiskursen stehen sie unter anderem für Praktiken, die das Kerngeschäft wissenschaftlichen Arbeitens ausmachen: analytische Gegenstände miteinander in Beziehung zu setzen, einzuordnen, zu typisieren und zugleich Unterschiede zu erkennen und zu benennen.
Wehrhafte Demokratie: Vom Wirtschaftskrieg zur Kriegswirtschaft
Weitgehend ohne Öffentlichkeit und situiert in rechtlichen Grauzonen findet derzeit die Militarisierung der ursprünglich als „Friedensprojekt“ gedachten EU statt.
Tagung 2025: „Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung und Delegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen
„Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung undDelegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen Tagung der Forschungsgruppe Diskursmonitor Tagung: 04. bis 5. Juni 2025 | Ort: Freie Universität...
„Remigration“ – Ein Riss im Schleier der Vagheit. Diskursive Strategien rund um das Remigrationskonzept und die Correctiv-Recherchen
Die am 10. Januar veröffentlichte Correctiv-Recherche über ein rechtes Vernetzungstreffen in Potsdam sorgte für erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit und die größten Demonstrationen gegen Rechtsaußen seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Im Fokus der Kritik…
Neue Beiträge Zur Diskursforschung 2023
Mit Beginn des Wintersemesters laden die Forschungsgruppen CoSoDi und Diskursmonitor sowie die Akademie diskursiv ein zur Vortragsreihe Neue Beiträge Zur Diskursforschung. Als interdisziplinäres Forschungsfeld bietet die Diskursforschung eine Vielzahl an...