DiskursGlossar

Politische Aktion

Kategorie: Grundbegriffe
Verwandte AusdrĂŒcke: Handeln, Intervention, Engagement, Protest, Aktivismus
Siehe auch: Agenda Setting, Aufopferungs-Topos, Demokratie, Gewaltaufruf, Guerillakommunikation, Inszenierung, Kampagne, Macht, Parole, Politische Bildung, Protest, Shitstorm
Autor: Sven RĂ¶ĂŸler
Version: 1.0 / Datum: 09.11.2025

Kurzzusammenfassung

Politische Aktionen versuchen, Überzeugungen in Fragen des Zusammenlebens durch in der Regel öffentlichkeitswirksame Handlungen anschaulich werden zu lassen. Sie zielen entweder direkt auf einzelne Entscheidungen (Deutsche Wohnen enteignen!; AfD-Verbot jetzt!) oder sollen auf institutionelle (#IchBinHanna) oder gesellschaftliche Grundhaltungen einwirken (#MeToo, #BLM). Eine Politische Aktion kann sich individuell – vom SocialMedia-Kommentar ĂŒbers Sprayen bis zur Selbstverbrennung – oder kollektiv (Petition, Blockade), synchron (Demonstration) oder als Kampagne vollziehen.

Diese Praktiken wirken zugleich als Erfahrung zurĂŒck auf die Akteur:innen („Es hat sich gut/schlecht angefĂŒhlt.“/„Und dann hat die Polizei TrĂ€nengas eingesetzt, obwohl wir gar nichts gemacht haben!“). Sie stellen also eine bildsame politische Urteils- wie Handlungsform dar: Welche DemosprĂŒche werden skandiert und was bedeuten sie? Was und wen adressieren warum FlugblĂ€tter? Welche sprachlichen/Kleidungs-Codes werden in den Szenen verwendet? Wie ist der Rechtsrahmen z. B. zivilen Ungehorsams? Welche WiderstĂ€nde erlebe ich, wo und von wem Solidarisierung?

Als symbolische Ressource erfĂŒllt die Praktik der Politischen Aktion neben diskursiven Funktionen des Agenda Settings („Meine Sicht auf die Dinge soll wahr-/ernstgenommen werden!“) ebenfalls – und stets ambivalente – subjektive Funktionen wie Vergewisserung („Andere sehen es genauso wie ich!“) oder auch soziale des Prestiges oder der Abgrenzung („Also ich habe ja daran teilgenommen/Mir ist es ein Anliegen – und was machst du eigentlich dafĂŒr/dagegen?“).

Erweiterte BegriffsklÀrung

Zu den offensichtlichen strategischen und organisatorischen KlĂ€rungsbedarfen, die sich in (der Vorbereitung von) Politischen Aktionen ergeben, lĂ€sst sich leicht eine unĂŒberschaubare Vielzahl von Tutorials, Handreichungen und Ratgebern bei jenen zivilgesellschaftlichen Organisationen und ZusammenhĂ€ngen finden, fĂŒr deren eigene politische Praxis sie wesentlich sind (vgl. bpsw.: Schmitt et al. o. J.). Im Folgenden soll daher vor allem auf die eher untergrĂŒndig wirksamen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen hingewiesen werden, aus denen Politische Aktionen hervorgehen und die daher auch dann in ihnen relevant werden, wenn sie nicht von den Akteur:innen intendiert oder diesen bewusst sind:

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde in Wissenschaft und Gesellschaft unter dem Schlagwort Politikverdrossenheit noch darum gerungen, inwiefern sich insbesondere ‚junge Menschen‘ nun von der Verantwortung fĂŒr das demokratische Gemeinwesen selbst distanzieren („Leider gar keine Lust!“) oder sich lediglich von traditionelleren Formen der Mitgestaltung – einer Parteimitgliedschaft etwa – weniger angesprochen fĂŒhlen. Heute hat die Normalisierung ‚historischer‘ ZĂ€suren – eine ‚Zeitenwende‘ folgt auf die nĂ€chste – sowohl die subjektive Erfahrung von Ohnmacht („Was kann ich als Einzelne:r schon gegen den Klimawandel/einen imperialistischen Angriffskrieg/die gesellschaftliche Verrohung tun?“) verallgemeinert wie aber auch in breiteren Bevölkerungsteilen das BedĂŒrfnis und die Bereitschaft geweckt, einem Ausgeliefertsein entgegenzutreten („Jetzt muss auch ich mich engagieren!“). Selbst die politischen Parteien berichten nach Ereignissen wie dem Scheitern der Ampel-Koalition im Herbst 2024 oder den investigativen Recherchen zu rechtsextremistischen ‚Remigrations‘-Phantasien wieder von Eintrittswellen.

Solche gut beschreibbaren OberflĂ€chenphĂ€nomene grĂŒnden tief in den gesellschaftlichen VerhĂ€ltnissen, deren VerstĂ€ndnis zugleich verstellt ist vom Umstand, dass sie uns alle betreffen, wenn auch nicht gleichermaßen. Durch einen Perspektivenwechsel können wir uns zumindest zeitweise von dieser eigenen Unmittelbarkeit distanzieren. Das ist – ganz praktisch – der Sinn von Theorie; und eine durch ‚Theorie‘ informierte Einordnung insofern auch Gelingensbedingung von ‚Aktion‘, zumal einer politischen.

In der SpĂ€tmoderne verdichten sich die im Kern immer gewaltförmigen WidersprĂŒche der bĂŒrgerlichen Gesellschaft tatsĂ€chlich objektiv zur „katastrophischen Krise“ (Demirović 2022: 40). Auch in den globalen Zentren können beispielsweise Umweltzerstörung und Ausbeutung nicht mehr durch Auslagerung in Randbereiche oder eine unbestimmte Zukunft abgeschwĂ€cht werden. In solchen Situationen gewinnen Politische Aktionen an Bedeutung: Ihr intervenierender Charakter unterbricht oder irritiert das AlltĂ€gliche. Im Anschluss an radikaldemokratische Einsichten sind sie in der „Offenlegung des Dissens als Anwesenheit von zwei Welten in einer“ (RanciĂšre 2018: 35) als Handlungen bereits der Form nach wesentlich ‚politisch‘, weil sie Alternativen zum Bestehenden aufzeigen, das eben nicht „so ist, wie es ist“, sondern Folge von Entscheidungen, die auch anders getroffen hĂ€tten werden können. Dagegen wird

[i]nformellen und selbstgesteuerten Formen gesellschaftlicher Mitgestaltung [
] vom etablierten politischen Feld vielfach die Legitimation abgesprochen. Damit steht nicht das politische Subjekt, sondern eine stimmlose Masse des Wahlvolkes im Fokus von Partizipationsprozessen. [
] Politische Partizipation im Konzept ‚BĂŒrgerschaftliche[n] [sic] Engagements‘ stellt sich so als ein Handeln der BĂŒrger in verfassten und damit kontrollierbaren Formen dar, das durch seine ‚AktivitĂ€t‘ nur vorgibt dem jeweils Einzelnen politische HandlungsspielrĂ€ume zu bieten. Damit wird eine Schließung des etablierten politischen Feldes vollzogen und politische Partizipation erschwert oder gar verhindert statt erleichtert. (Trumann 2013: 10, 12)

Wenn aber das gewohnte und in der Alltagserfahrung erworbene VerstĂ€ndnis des ‚Politischen‘ gar nicht ‚politisch‘ ist, bleibt dies nicht folgenlos, wo Politik ‚gemacht‘ wird: Der weltweite Siegeszug einer antiliberalen Internationalen des (prĂ€-)faschistisch AutoritĂ€ren bestĂ€tigt eindrucksvoll den durch Colin Crouch (2008) in den Nullerjahren popularisierten Befund einer „Postdemokratie“. Die Sorge vor einer unvermittelten Herrschaft der ‚Vielen‘ lĂ€sst sich daher nur allzu gut begrĂŒnden: Gerade in der Bundesrepublik schlĂ€gt sie historisch wie gegenwĂ€rtig immer wieder identitĂ€ts- also antipolitisch ins Völkische („Deutschland den Deutschen!“) um – ein Hauptargument auch in der EinschĂ€tzung der AfD als gesichert rechtsextrem. Das von dieser als ‚Pass-Deutsche‘ denunzierte tatsĂ€chlich politische ‚Volk‘ als SouverĂ€n der Demokratie hingegen wird eben nicht irgendwie ethnisch, sondern bloß formal, nĂ€mlich ĂŒber die (staats-)bĂŒrgerliche Zugehörigkeit zum Gemeinwesen bestimmt.

Wird Menschen allerdings als vermeintlich ‚Anderen‘ diese Zugehörigkeit kategorisch abgesprochen aufgrund von abstrakt zugeschriebenen Eigenschaften statt durch ihr konkretes Handeln, das sie selbst verantworten können, ist letztlich die demokratische Gleichheit ĂŒberhaupt infrage gestellt. Die entschiedene ZurĂŒckweisung solcher Essenzialisierung ist dabei nicht nur vernĂŒnftigerweise die erste Voraussetzung fĂŒr einen zivilen Umgang miteinander, sondern letztlich auch bitterste Konsequenz aus der Erfahrung des Zivilisationsbruchs im singulĂ€ren nationalsozialistischen Genozid. Dass dieser wirklich stattgefunden hat, zeugt von der realen Möglichkeit – und den Folgen – der Erosion politischer Urteilskraft.

Demokratie ist also gleichzeitig sowohl formal (in ihren Verfahren) wie durch das Gegenteil, nĂ€mlich inhaltlich (in ihren Entscheidungen) bestimmt. Um sich in dieser eigentĂŒmlichen Dialektik orientieren und angeben zu können, inwiefern je konkret etwas unter das eine oder das andere Kriterium fĂ€llt, bedarf es gerade jener Urteilskraft, die daher auch nicht einfach durch vermeintlich eindeutige Regeln oder Definitionen ersetzt werden kann – solche Uneindeutigkeit ist vielmehr Teil der notwendigen Zumutung von Demokratie.

Hannah Arendt (vgl. 2000: 657–725) erkennt im Verlust von politischer Urteilskraft, wie er sich auch im entpolitisierten Alltag (siehe oben) zeigt, das wesentliche Merkmal einer Krise der Moderne im historischen Übergang einer an kollektiv verbindenden Interessen orientierten Klassen- zur Massengesellschaft, in welcher nur vermeintlich individuelle Lebensstile kulturell diffundieren – die grundlegenden strukturellen WidersprĂŒche jedoch trotzdem weiter fortbestehen. Unbeschadet der konstitutiven PluralitĂ€t der Menschen fĂŒhrt dies politisch dann zu jener Vereinzelung, in deren Einsamkeit kein mit anderen aushandelbares Urteilen in den gemeinsamen Angelegenheiten mehr möglich ist:

Wo [
] alles Tun im Sinne von Aufbauen nutzlose MĂŒhe wĂ€re – es erinnert sich spĂ€ter ohnehin keiner daran –, bleibt dem Einzelnen, der sich verewigen will, nur das Vernichten. (Pohrt 2000: 211)

Auch symbolische Gewaltakte, nicht nur eines Massenmörders wie Anders Breivik oder in der Bundesrepublik die AnschlĂ€ge von Halle (2019) oder Hanau (2020) in dessen Nachfolge, sind eben keine ‚Einzeltaten‘. Es sind Varianten Politischer Aktion in der Gestalt ‚stochastischen Terrors‘ (vgl. Mason 2021: 31–60): Wenn ein Diskurs (z. B. ĂŒber ‚Migration‘ als ‚Mutter aller Probleme‘) das gesellschaftliche Klima nur hinreichend dominiert, findet sich auch immer jemand, die oder der bereit ist, in den (Aktions-)Formen weiterzugehen als diejenigen, auf deren prinzipielle Zustimmung in der Sache dabei vertraut wird.

Entsprechend verwundert kaum die Wiederkehr des nihilistisch enthemmten ‚Spießers‘ im Typus des ‚regressive[n] Rebellen‘ (vgl. Nachtwey/Heumann 2019), des KleinbĂŒrgertums, das auch schon im Nationalsozialismus die soziale Massenbasis bildete, etwa einer ‚Jana aus Kassel‘, die sich auf einer verschwörungsmythologischen Versammlung wie Sophie Scholl ‚fĂŒhlt‘ (vgl. Burghardt 2020) und damit ebenso zur Politischen Aktion ĂŒbergeht wie jene Bewegungen, auf denen die zunehmend verzweifelte Hoffnung einer sozial-ökologischen Transformation wirklich beruhen muss im Angesicht des menschengemachten Klimawandels. Solche widersprĂŒchliche Gleichzeitigkeit von Fortschritt und Regression ist typisch fĂŒr ‚das Politische‘, denn auch die autoritĂ€re Sehnsucht nach dem imaginierten (volks-)gemeinschaftlichen ‚GlĂŒck‘ und vulgĂ€rer Libertarismus sind eine fĂŒr tragfĂ€hige Antworten zwar untaugliche, aber eben doch verbreitete Form der KrisenbewĂ€ltigung. Ein genauso untauglicher strategischer Umgang institutioneller politischer Akteur:innen mit den sich verschĂ€rfenden Verteilungskonflikten besteht oft in der immer aufwendigeren Inszenierung einer ‚NormalitĂ€t‘, die letztlich ein verheerendes ‚Weiter so!‘ nur noch mehr befeuert.

Der Verlust an Vertrauen in die FĂ€higkeit des Politischen Systems und seiner gesellschaftlichen Funktionseliten zur Lösung existenzieller Probleme zeigt sich auf vielen Ebenen: Sei es als radikalisierter Irrationalismus in Form affektmobilisierter Entwurzelung („Corona-Diktatur!!1!elf“), die an den unvernĂŒnftigen VerhĂ€ltnissen gleichwohl nicht rĂŒhrt, oder als die gelegentlich ins wissenschaftsglĂ€ubige Gegenteil („Warum macht ‚die Politik‘ nicht, was ‚die Wissenschaft‘ sagt?“) oder ins Moralische („wir, ‚die Guten‘“ vs. „‚die Bösen‘ da oben“) entgleitende, rationale Kritik daran. Dagegen bergen Politische Aktionen sowohl Möglichkeiten einer Erfahrung von Selbstwirksamkeit wie aber auch durch ihre Dringlichkeit zu rechtfertigende eher ‚schlichte‘ ErlebnisqualitĂ€ten:

WĂ€hrend der Friedensbewegung schon fiel Beobachtern auf, daß der ökologische, pazifistische und moralische Rigorismus des vermeintlich besseren Deutschlands in der Tradition von WeltherrschaftsansprĂŒchen stand, die nur diesmal nicht unter Verweis auf die militĂ€rische Potenz oder den Bedarf an ‚Lebensraum‘, sondern auf geistige und moralische Überlegenheit angemeldet wurden. (Pohrt 2010: 103)

Kaum ĂŒberraschend war insofern, dass wĂ€hrend der Pandemie dennoch weiterhin als ‚links‘ oder ‚kritisch‘ missverstandene ‚alternative‘ und oft im Freizeit- oder Kulturbereich kultivierte LebensstilversatzstĂŒcke aus Hedonismus und Homöopathie sich bruchlos anschlussfĂ€hig zeigten zu robust-völkischer ‚Freiheitsliebe‘. Es erklĂ€rt auch die Tragik der Metamorphosen einer auf den Schwingen des unerbittlichen medialen Diskurses und seiner personifizierenden Anrufungen zu Rechthaben und Empörung verdammten Greta Thunberg (vgl. Seidel 2024), die als bloßes ‚Token‘ sich mittlerweile völlig verselbststĂ€ndigt hat gegenĂŒber dem Anliegen, dem sie ihre Prominenz einst zweifelhaft ‚verdankte‘.

Die SpannungsverhĂ€ltnisse, in denen Politische Aktionen intervenieren, prĂ€gen als epochale PfadabhĂ€ngigkeiten die informelle Selbstbildung der Beteiligten – und sind auch fĂŒr intentionale Bildungsprozesse bedeutsam. Zu den Paradoxien des ja immer nur mit Anderen aushandelbaren Politischen gehört allerdings, dass es erst „[d]ie politische Beziehung ermöglicht [
], das politische Subjekt zu denken, und nicht umgekehrt.“ (RanciĂšre 2018: 7) Konventionelle AnsĂ€tze eher kognitiv-institutionenkundlicher Praxis hingegen unterstellen, dass die als zu Belehrende vorgestellten gesellschaftlichen Subjekte zunĂ€chst vorbereitend ertĂŒchtigt werden mĂŒssten, bevor sie in politische Beziehungen treten könnten/dĂŒrften/sollten. Sie verkĂŒrzen ‚MĂŒndigkeit‘ damit auf ihren Rechtssinn als ‚Berechtigung‘:

Wer immer sagt, die SchĂŒler/-innen mĂŒssten erst einmal Wissen erwerben, bevor sie mit einem Konflikt konfrontiert werden sollten, traut der lernbewegenden Kraft von Konflikten nicht und belehrt die SchĂŒler/-innen mit etwas, das hĂ€ufig nicht ihrem Lerninteresse entspricht. Manchmal ist auch bei Lehramtsstudierenden zu beobachten, dass sie sich der inneren Dynamik einer Methode nicht ĂŒberlassen, sondern an unpassender (weil fĂŒr die Lernenden fremdbestimmter) Stelle den systematischen Wissenserwerb einflechten wollen, was den Lernprozess stört. Beim Konfliktansatz regiert der Konflikt die Unterrichtsreihe und provoziert den Wissenserwerb. (Reinhardt 2022: 83)

Nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Möglichkeiten des Scheiterns ist bildungstheoretisch als bleibende Herausforderung festzuhalten – und fachdidaktischen wie sachfremd institutionellen EinwĂ€nden zu entgegnen –: Erst in einer Politischen Aktion wird jene eigenlogische Beziehung als Erfahrungsgrund gestiftet, aus welcher politische Subjekte ĂŒber ihre urwĂŒchsige Vergesellschaftung hinaus notwendig nur hervorgehen können. Das ist, was einem emphatischen, also angemessenen Sinn von ‚MĂŒndigkeit‘ entspricht.

Beispiele

(1) GrundsĂ€tzlich besteht in folgenlosen Ritualisierungen von Protestformen eine ganz praktische ‚Strategie‘ gegen Politische Aktionen. Das gilt nicht nur fĂŒr Flashmobs als Happenings. Die Hilflosigkeit des resonanzarmen „öffentliche[n] Kundtun[s] seiner Meinung“ (Artikel „demonstrieren“ 2002: 188) ‚demonstriert‘ auch die PorositĂ€t von ‚Demonstrationen‘, wenn sie in den InnenstĂ€dten permanent von Konsument:innen wie in einem Hindernisparcours gleichgĂŒltig durchquert werden. Dagegen zeigt der eruptive Ausbruch von Gewalt gegen sogenannte ‚Klima-Kleber:innen‘ nicht nur, wie dĂŒnn der Firnis der Zivilisation wirklich ist, sondern eben auch, welche nur prekĂ€r von diesem verdeckten allgemeinen GewaltverhĂ€ltnisse hier zum Durchbruch geraten.

(2) FĂŒr die Politische Aktion von Rechtsextremist:innen fallen das typische Spiel mit der Widersinnigkeit (Schweigemarsch: Wir mĂŒssen reden, vgl. Zeit online 2020) und in sogenannten ‚Stillen Protesten‘ (vgl. mdr.de 2020) die metapolitische Befreiung von jeglichem Sinn bzw. konkretem inhaltlichen Anliegen auf. Da diese Formen Politischer Aktion sich wesentlich durch Diskursverweigerung auszeichnen, können Aktionsformen der Ironisierung ihres ‚heiligen Ernstes‘ – wie etwa der bekannte Spendenlauf „Nazis gegen Nazis“ in Wunsiedel 2014 (vgl. Röder 2024) – zumindest durch Erheiterung zivilgesellschaftliche GegenkrĂ€fte ermutigen und verfasste normative Grundhaltungen eines demokratischen Gemeinwesens sozial attraktiver wirken lassen.

(3) Als historisches Beispiel fĂŒr eine erfolgreiche Politische Aktion, die tatsĂ€chlich eine politische Aktion ist, kann wohl der Hungerstreik in der GedenkstĂ€tte des Konzentrationslagers Dachau Ostern 1980 gelten. Er ist ein Meilenstein in der BĂŒrgerrechtsbewegung der Sinti und Roma (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma o. J.). Durch die internationale mediale Begleitung konnten die nach dem nationalsozialistischen Völkermord anhaltende ‚Zweite Verfolgung‘ und (personelle) KontinuitĂ€ten insbesondere in der polizeilichen Sondererfassung der autochthonen Minderheiten nicht mehr geleugnet werden. Der öffentlichen Druck hat schließlich ĂŒberhaupt erst zur offiziellen Anerkennung des Völkermords gefĂŒhrt – 33 Jahre nach GrĂŒndung der Bundesrepublik!

 

Literatur

Zum Weiterlesen

  • Friedrichs, Werner (2022): Schluss mit der Reinigungsarbeit – macht euch schmutzig! In: Möller, Lara; Lange, Dirk (Hg.). IntersektionalitĂ€t in der Politischen Bildung. Entangled Citizens. Wiesbaden: Springer VS, S. 21–39.

  • Widmaier, Benedikt; Nonnenmacher, Frank (2011) (Hrsg.): Partizipation als Bildungsziel. Politische Aktion in der politischen Bildung. Frankfurt a. M.: Wochenschau Verlag.

Zitierte Literatur

Zitiervorschlag

RĂ¶ĂŸler, Sven (2025): Politische Aktion. In: Diskursmonitor. Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am 09.11.2025. Online unter: https://diskursmonitor.de/glossar/politische-aktion/.

DiskursGlossar

Grundbegriffe

Positionieren

Positionieren ist Grundbestandteil menschlicher Kommunikation. Wann immer wir miteinander interagieren und kommunizieren, bringen wir uns selbst, andere und die Objekte, ĂŒber die wir sprechen, in bestimmte Relationen zueinander.

Deutungsmuster

Unter einem Deutungsmuster wird die problem- und lösungsbezogene Interpretation gesellschaftlicher und politischer TatbestĂ€nde verstanden, die Aussicht auf Akzeptanz in sozialen Gruppen hat. Der Begriff des Deutungsmusters hat Ähnlichkeit mit den Begriffen der Theorie und Ideologie. Meist werden gesellschaftlich verbreitete Leitdeutungen, die oft mit Schlagwörtern und Argumentationsmustern einhergehen (wie Globalisierung, Kapitalismus, Leistungsgesellschaft, Chancengleichheit etc.) als Beispiele fĂŒr Deutungsmuster genannt.

Sinnformel

‚Wer sind wir? Woher kommen, wo stehen und wohin gehen wir? Wozu leben wir?‘ Auf diese und Ă€hnliche existentielle Fragen geben Sinnformeln kondensierte Antworten, die in privaten wie sozialen Situationen Halt und Argumenten in politischen und medialen Debatten einen sicheren Unterbau geben können.

Praktik

Eine Praktik ist ein spezifisches, situativ vollzogenes und sinnhaftes BĂŒndel von körperlichen Verhaltensweisen, an dem mehrere Menschen und Dinge beteiligt sein können (z. B. Seufzen, um Frust auszudrĂŒcken, oder einen Beschwerdebrief schreiben, Fußballspielen).

Kontextualisieren

Kontextualisieren wird im allgemeineren bildungssprachlichen Begriffsgebrauch verwendet, um das Einordnen von etwas oder jemandem in einen bestimmten Zusammenhang zu bezeichnen.

Narrativ

Mit der diskursanalytischen Kategorie des Narrativs werden Vorstellungen von komplexen Denk- und Handlungsstrukturen erfasst. Narrative in diesem Sinne gehören wie Schlagwörter, Metaphern und Topoi zu den Grundkategorien der Analyse von Diskursen.

Argumentation

Argumentation bezeichnet jene sprachliche TĂ€tigkeit, in der man sich mithilfe von GrĂŒnden darum bemĂŒht, die Richtigkeit einer Antwort auf eine bestimmte Frage zu erweisen. Das kann in ganz verschiedenen Situationen und Bereichen nötig sein, namentlich um eine poli-tische, wissenschaftliche, rechtliche, unternehmerische oder private Angelegenheit zu klĂ€ren.

Hegemonie

Wie der britische Politikwissenschaftler Perry Anderson 2018 in einer umfassenden, historisch weit ausgreifenden Studie zum Gebrauch des Begriffs Hegemonie und seinen Konjunkturen beschreibt, liegen die historischen Wurzeln des Begriffs im Griechischen, als Bezeichnung fĂŒr FĂŒhrung (eines Staatswesens) mit Anteilen von Konsens.

Diskurskompetenz

Im engeren, linguistischen Sinn bezeichnet Diskurskompetenz die individuelle sprachlich-kommunikative FĂ€higkeit, lĂ€ngere zusammenhĂ€ngende sprachliche Äußerungen wie ErzĂ€hlungen, ErklĂ€rungen, Argumentationen zu formulieren und zu verstehen.

Agenda Setting

Rassistisch motivierte Gewalt, Zerstörung des Regenwaldes, Gender pay gap: Damit politische Institutionen solche Probleme bearbeiten, mĂŒssen sie erst als Probleme erkannt und auf die politische Tagesordnung (Agenda) gesetzt werden. Agenda Setting wird in Kommunikations- und Politikwissenschaft als eine Form strategischer Kommunikation beschrieben, mithilfe derer Themen öffentlich Gehör verschafft und politischer Druck erzeugt werden kann.

Techniken

Aus dem Zusammenhang reißen

Das Aus-dem-Zusammenhang-Reißen gehört in den Funktionskreis der Redewiedergabe bzw. der Wiedergabe kommunikativer Ereignisse. Es kann (1) als intentionale argumentativ-polemische Strategie fĂŒr ganz unterschiedliche diskursive Zielsetzungen von Akteuren genutzt werden, oder (2) es kann SprecherInnen und SchreiberInnen in unbeabsichtigter, fehlerhafter Weise unterlaufen.

Lobbying

Lobbying ist eine Form strategischer Kommunikation, die sich primĂ€r an Akteure in der Politik richtet. Beim Lobbying wird ein BĂŒndel von kommunikativen TĂ€tigkeiten mit dem Ziel eingesetzt, die Entscheidungen von Personen mit politischem Mandat oder den Entstehungsprozess von neuen Gesetzestexten interessengeleitet zu beeinflussen.

Pressemitteilung

Pressemitteilungen sind standardisierte Mitteilungen von Organisationen, die sich an Journalist:innen und andere Multiplikator:innen richten. Sie dienen der offiziellen und zitierfĂ€higen Informationsweitergabe und ĂŒbernehmen zugleich strategische Funktionen in der öffentlichen Kommunikation und Meinungssteuerung.

Shitstorm

Der Begriff Shitstorm beschreibt eine relativ junge Diskurskonstellation, die seit den 2010er Jahren an Bedeutung gewonnen hat und gemeinhin als Online-Wutausbruch bezeichnet wer-den kann.

Tarnschrift

Als Tarnschrift bezeichnet man unter den Bedingungen von Zensur und Verfolgungsrisiko veröffentliche Texte, die insbesondere in der strategischen Kommunikation des NS-Widerstands eine zentrale Rolle spielten.

Ortsbenennung

Die Benennung von Orten dient in erster Linie dazu, den jeweiligen geografischen Ort zu lokalisieren und ihn zu identifizieren. Doch Ortsnamen besitzen eine soziale Dimension und spielen eine entscheidende Rolle bei der sprachlich-kulturellen IdentitÀtskonstruktion.

Finanz-Topos

Mit dem Finanz-Topos werden im Diskurs Argumente gebildet, mit denen Akteure bestimmte Maßnahmen als finanziell sinnvoll befĂŒrworten oder als unrentabel zurĂŒckzuweisen.

Strategische ProzessfĂŒhrung

Der Begriff strategische ProzessfĂŒhrung kombiniert die Worte Strategie im Sinne von Plan und Taktik‘ und ProzessfĂŒhrung im Sinne von ‚Klage vor Gericht‘. Eine einheitliche Definition des Konzepts existiert bislang nicht. Meist werden hierunter (Muster)Klagen von NGOs und BĂŒrgerrechtsorganisationen verstanden, mit denen ĂŒber den Einzelfall hinausgehende soziale und gesellschaftspolitische Ziele verfolgt werden.

Inszenierte Kontroverse

Inszenierte Kontroversen liegen vor, wenn Politiker, Vertreter von Interessengruppen, Aktivisten, Journalisten, Influencer oder andere öffentlich wirksame Akteure potentiell strittige Themen möglichst effektvoll in einen Diskurs einbringen oder einen entsprechenden Diskurs auslösen, und zwar um entsprechende Perspektivierungen bestimmter Konfliktlagen im eigenen Interesse konfrontativ zu prÀgen.

-ismus

Bei Ismen geht es ursprĂŒnglich um die Wortendung (sog. Suffix) -ismus (Plural -ismen), mit der Substantive mit substantivischem oder adjektivischem Wortstamm (Basis) gebildet werden (z.B. Vulkan-ismus oder Aktiv-ismus).

Schlagwörter

Relativieren

Der Ausdruck relativieren besitzt zwei zentrale Bedeutungsvarianten: In bildungssprachlichen und wissenschaftlichen Kontexten bezeichnet er eine analytische Praxis, bei der Aussagen, Begriffe oder PhÀnomene durch Bezugnahme auf andere Sachverhalte eingeordnet, differen-ziert und in ihrer Geltung prÀzisiert werden.

Massendemokratie

GeprĂ€gt wurde der Begriff Massendemokratie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts von völkisch-konservativen Akteuren (prominent darunter Carl Schmitt 1926). Der Ausdruck Masse hatte damals bei den bĂŒrgerlichen Eliten eine rundum bedrohliche Assoziation.

Social Bots

Als Social Bots werden Computerprogramme bezeichnet, die in der Lage sind, in sozialen Medien Kommunikation menschlicher Nutzer*innen (teilweise) automatisiert nachzuahmen.

KriegsmĂŒdigkeit

Der Ausdruck KriegsmĂŒdigkeit bezeichnet die emotionale und physische Erschöpfung von Menschen, die einen Krieg erleben, sowie die gesellschaftliche und politische ErmĂŒdung angesichts langanhaltender Konflikte. Er beschreibt den sinkenden Kampfeswillen bei Kriegsparteien und heute wird er auch fĂŒr das wachsende Desinteresse an Kriegsthemen in Medien und Öffentlichkeit genutzt.

Woke

Der Ausdruck woke stammt aus dem afroamerikanischen Englisch und bezeichnete dort zunĂ€chst den Bewusstseinszustand der AufgeklĂ€rtheit ĂŒber die Verbreitung von rassistischen Vorurteilen und Diskriminierung unter Angehörigen ethnischer Minderheiten.

IdentitÀt

Unter IdentitĂ€t versteht man allgemein die Summe von Merkmalen, die Individuen oder sozialen Kollektiven – etwa Nationen, Organisationen oder sozialen Gruppen – als charakteristisch oder gar als angeboren zugeordnet werden.

Wohlstand

Unter Wohlstand sind verschiedene Leitbilder (regulative Ideen) zu verstehen, die allgemein den Menschen, vor allem aber den Beteiligten an politischen und wissenschaftlichen Diskursen (politisch Verantwortliche, Forschende unterschiedlicher Disziplinen usw.) eine Orientierung darĂŒber geben sollen, was ein ‚gutes Leben‘ ausmacht.

Remigration

Der Begriff Remigration hat zwei Verwendungsweisen. Zum einen wird er politisch neutral verwendet, um die RĂŒckkehrwanderung von Emigrant:innen in ihr Herkunftsland zu bezeichnen; die meisten Verwendungen beziehen sich heute jedoch auf Rechtsaußendiskurse, wo das Wort der euphemistischen Umschreibung einer aggressiven Politik dient, mit der nicht ethnisch deutsche Immigrant:innen und ihren Nachfahr:innen zur Ausreise bewegt oder gezwungen werden sollen.

Radikalisierung

Das Adjektiv radikal ist ein mehrdeutiges Wort, das ohne spezifischen Kontext wertneutral gebraucht wird. Sprachhistorisch bezeichnete es etwas ‚tief Verwurzeltes‘ oder ‚Grundlegendes‘. Dementsprechend ist radikales Handeln auf die Ursache von etwas gerichtet, indem es beispielsweise zugrundeliegende Systeme, Strukturen oder Einstellungen infrage stellt und zu Ă€ndern sucht.

BĂŒrokratie

BĂŒrokratie ist ein Begriff, der im Rahmen aktueller strategischer Kommunikation ein dicht besetztes, polarisiertes Feld korrespondierender AusdrĂŒcke öffnet. Neben den direkten Ab-leitungen BĂŒrokratisierung, BĂŒrokratismus und Komposita, als wichtigstes BĂŒrokratieabbau, gehören dazu vor allem Flexibilisierung, Privatisierung, Deregulierung.

Verschiebungen

Dehumanisierung

Mit Dehumanisierung bzw. Anthropomorphisierung werden solche kommunikativen Techniken und Praktiken bezeichnet, die Personen, Sachverhalten oder GegenstÀnden menschliche Eigenschaften ab- bzw. zusprechen. Dehumanisierung und Anthropomorphisierung können sowohl durch sprachliche Mittel als auch durch andere, z. B. bildliche, Zeichen vollzogen werden.

Kriminalisierung

KriminalitĂ€t meint ein Verhalten, das gegen ein Gesetz verstĂ¶ĂŸt. Folglich bedeutet Kriminalisierung im engeren Sinne den Vorgang, durch den Verhalten ungesetzlich gemacht wird – indem Gesetze geschaffen werden.

Versicherheitlichung

In akademischen Kontexten wird Versicherheitlichung in Abgrenzung zu einem naiv-realistischen SicherheitsverstĂ€ndnis verwendet. Dieses betrachtet Sicherheit als einen universell erstrebenswerten und objektiv feststellbaren Zustand, dessen Abwesenheit auf das Handeln von Akteuren zurĂŒckzufĂŒhren ist, die feindselig, kriminell, unverantwortlich oder zumindest fahrlĂ€ssig agieren.

Ökonomisierung

Ökonomisierung wird in gegenwĂ€rtigen Diskursen in der Regel zur Bezeichnung von Prozessen verwendet, in denen die spezifisch wirtschaftlichen Funktions-Elemente wie Markt, Wettbewerb/Konkurrenz, Kosten-Nutzen-KalkĂŒle, Effizienz, Gewinnorientierung in Bereiche ĂŒbertragen werden, die zuvor teilweise oder ganz nach anderen Leitkriterien ausgerichtet waren

Moralisierung

Moralisierung verlagert Macht- und Interessenkonflikte in die SphÀre der Kommunikation von Achtung / Missachtung. Sie reduziert Ambivalenz zugunsten einer Polarisierung von gut und böse.

Konstellationen

Partizipatorischer Diskurs

Partizipation ist mittlerweile von der Forderung benachteiligter Personen und Gruppen nach mehr Beteiligung in der demokratischen Gesellschaft zu einem Begriff der Institutionen selbst geworden: Kein Programm, keine Bewilligung mehr, ohne dass bestimmte Gruppen oder Personen dazu aufgefordert werden, fĂŒr (mehr) Partizipation zu sorgen.

Skandal

Die Diskurskonstellation des Skandals zeichnet sich durch eine in den Medien aufgegriffene (bzw. durch sie erst hervorgerufene) empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsĂ€chlichen oder vermeintlichen Missstand aus. Die schuldhafte Verursachung dieses Missstandes wird dabei einem gesellschaftlichen Akteur zugeschrieben, dessen Handeln als ‚unmoralisch‘ gedeutet wird.

DiskursReview

Review-Artikel

Beobachtung zum Begriff „Diplomatie“ beim Thema Ukraine im EuropĂ€ischen Parlament

Von EU-Vertretern waren zur Ukraine seit 2022 vor allem Aussagen zu hören, die sich unter dem Motto „as long as it takes“ beziehungsweise „so lange wie nötig“ fĂŒr die Erweiterung der militĂ€rischen Ausstattung und der VerlĂ€ngerung des Krieges aussprachen. VorschlĂ€ge oder VorstĂ¶ĂŸe auf dem Gebiet der „Diplomatie“ im Sinne von ‚Verhandeln (mit Worten) zwischen Konfliktparteien‘ gab es dagegen wenige, obwohl die klare Mehrheit von Kriegen mit Diplomatie beendet wurden (vgl. z.B. Wallensteen 2015: 142)

Die Macht der Worte 4/4: So geht kultivierter Streit

DiskursReview Die Macht der Worte (4/4):So geht kultivierter Streit Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...

Die Macht der Worte 3/4: Sprachliche Denkschablonen

DiskursReview Die Macht der Worte (3/4):Sprachliche Denkschablonen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...

Die Macht der Worte 2/4: Freund-Feind-Begriffe

DiskursReview Die Macht der Worte (2/4): Freund-Feind-Begriffe Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...

Die Macht der Worte 1/4: Wörter als Waffen

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Relativieren – kontextualisieren – differenzieren

Die drei Handlungsverben relativieren, kontextualisieren, differenzieren haben gemein, dass sie sowohl in Fachdiskursen als auch im mediopolitischen Interdiskurs gebraucht werden. In Fachdiskursen stehen sie unter anderem fĂŒr Praktiken, die das KerngeschĂ€ft wissenschaftlichen Arbeitens ausmachen: analytische GegenstĂ€nde miteinander in Beziehung zu setzen, einzuordnen, zu typisieren und zugleich Unterschiede zu erkennen und zu benennen.