
DiskursGlossar
Schlagbilder
Kategorie: Techniken
Verwandte Ausdrücke: Schlüsselbilder, Schreckbilder, Wohlfühlbilder, Visiotype
Siehe auch: Memes, Wahlplakat (in Vorb.)
Autor: Steffen Pappert
Version: 1.0 / Datum: 06.03.2025
Kurzzusammenfassung
Der Terminus Schlagbild bezeichnet mehr oder weniger inszenierte Bilder. Ihre Bedeutung beruht nicht nur auf ihren sichtbaren (ikonischen) Formen, sondern vielmehr auf den symbolischen Inhalten, die sich durch vielfache mediale Wiederholung und Konventionen gefestigt haben. Als konventionalisierte Zeichen weisen Schlagbilder das Potenzial auf, (komplexe) Wissensrahmen (Frames) hervorzurufen. Insbesondere in der politischen Kommunikation werden die ihnen innewohnenden Bedeutungs-, Bewertungs- und appellativen Aspekte sowohl zur (verkürzten) Argumentation als auch – und vornehmlich – zur Emotionalisierung genutzt. Vor allem im Zusammenspiel mit perspektivisch aufgeladenen Begleittexten, so kurz sie auch sein mögen, entfalten sie eine nicht zu unterschätzende (persuasive) Wirkkraft. In vielen Fällen avancieren Schlagbilder durch wiederholte Verwendung zu musterhaften Standardbildern (Kollektivsymbol), die abseits ihres ursprünglichen Gebrauchszusammenhangs auch in anderen Domänen/Diskursen eingesetzt werden können. Große Bildbanken und die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) dürften die Verbreitung von Schlagbildern künftig noch zusätzlich befördern.
Erweiterte Begriffsklärung
Bilder gelten im Allgemeinen als wahrnehmungsnahe Zeichen (vgl. Sachs-Hombach 2021: 87 ff.), die als „schnelle Schüsse ins Gehirn“ (Kroeber-Riel 1996: IX) für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Zudem können sie sogleich und mühelos verstanden werden, was darauf zurückzuführen ist, dass sie im Unterschied zu sprachlichen Zeichen nicht linear (Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort usw.), sondern holistisch aufgenommen werden. Die Bedeutung von Bildern ist außerdem gekennzeichnet durch eine gewisse semantische Offenheit. Bilder verfügen zudem über ein „hohes emotionales Aktivierungspotenzial“ (Stöckl 2016: 16). Neben diesen ‚Stärken‘ gibt es freilich auch ‚Schwächen‘: mangelndes Ausdruckspotenzial angesichts fehlender grammatischer Kategorien hinsichtlich möglicher Verneinungen, logischer Verknüpfungen von Sachverhalten, der Kennzeichnung von Modalitäten (Wirklichkeitsbezug und Sprechereinstellung), deiktischer Verweise oder direkter und expliziter Sprechakte (vgl. Stöckl 2016: 14). Die genannten Punkte gelten in erster Linie für isoliert auftretende Bilder, die in der Wirklichkeit kaum vorkommen dürften. In den meisten Fällen treten Bild und Sprache gemeinsam auf, sodass die Schwächen der einen durch die Stärken der anderen Zeichenmodalität ausgeglichen werden können.
Offenbar als Reaktion auf die überbordende Presse- und Bildpropaganda während des Ersten Weltkrieges wurde der Terminus Schlagbild vom Kunsthistoriker Aby Warburg Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt (vgl. Diekmannshenke 2011: 165). Vergleichbar dem Schlagwort dient das Schlagbild zur Verdichtung ganzer Programme bzw. Ideologien. Dabei setzt es die mitunter komplexe (politische) Wirklichkeit nicht nur ins Bild. Vielmehr verleiht es dieser immer auch eine bestimmte Perspektive – und das nicht erst seit der Verbreitung der Pressefotografie. An die Perspektive geknüpft sind Einstellungen und Werte (evaluative Komponente), die zugleich auch immer handlungsleitend sein können (deontische Komponente) (Bedeutung). So sind Schlagbilder symbolisch aufgeladene Bilder, die die Wahrnehmung und Vorstellung von Kollektiven unterschiedlicher Größe nicht nur nachhaltig prägen, sondern die damit verbundenen Weltbilder auch argumentativ stützen. Abhängig von den damit einhergehenden Positionen können Schlagbilder als Fahnen- oder Stigmabilder verwendet werden (vgl. Klug 2016: 182), also der Aufwertung der eigenen oder der Abwertung einer anderen Position, Person oder Gruppierung dienen. Neben dieser Differenzierung von Schlagbildern findet sich in der Literatur noch die Unterscheidung zwischen Wohlfühl- und Schreckbildern (Bonacchi 2018). Erstgenannte dienen der Vermittlung von Lebensfreude, Vertrauen und Wärme. So werden beispielsweise Bilder glücklicher Familien in idyllischer Umgebung bevorzugt in der kommerziellen, aber auch in der politischen Werbung (bspw. auf Wahlplakaten), eingesetzt, um den Nutzen eines Produktes/einer Dienstleistung oder einer politischen Programmatik ins rechte Licht zu setzen. Schreckbilder hingegen sollen Ängste und Ressentiments evozieren. Insbesondere rechtspopulistische Parteien nutzen solche Motive, etwa um Bedrohungsszenarien im Migrationsdiskurs heraufzubeschwören (vgl. Pappert/Czachur 2019).
Schlagbilder können auch den Status eines „Visiotyps“ (Pörksen 1997) erlangen. Dies geschieht in erster Linie durch die permanente mediale Reproduktion eines Bildes, verbunden mit den immer gleichen Bedeutungszuschreibungen. Derlei Bilder durchlaufen mithin den „Weg vom Entstehen eines Bildzeichens über den Gebrauch, die Habitualisierung und die Konventionalisierung hin zur Stereotypisierung“ (Felder 2007: 204; hier ohne Hervorhebung). Infolgedessen können Visiotype die Wahrnehmung und die Darstellung ganzer Diskurse nachhaltig prägen. So steht etwa ein Bild eines (kleinen) Eisbären auf einer einzelnen Eisscholle für den Klimadiskurs oder ein Bild eines mit Menschen überfüllten Bootes für den Migrationsdiskurs. Es handelt sich hierbei aber mitnichten um eine schlichte Visualisierung, sondern abermals um eine spezifische Perspektivierung. So werden Visiotype als ‚versteinerte‘ Stereotype – wie die beispielhaft aufgeführten – nicht nur als Topos der düsteren Zukunftsprognose genutzt; vielmehr wird mit ihnen erreicht, die Gesellschaft an eine standardisierte „Sehlesart“ (Schmitz 2007) des visuellen Zeichens zu binden. Da sie immer nur einen beschränkten und zudem perspektivischen Zugriff auf die Wirklichkeit liefern, der andere Sehlesarten ausblendet, sind sie zudem in hohem Maße einprägsam. Deswegen bedürfen Visiotype mitunter auch keiner verbal-kontextuellen Einbettung, was sie von ,normalen‘ Schlagbildern, die weitaus deutungsoffener sind, unterscheidet. Darüber hinaus sind Visiotype als „die großen Stimmungsmacher […] umgeben von einem starken Assoziationshof von Gefühlen und Wertungen“ (Pörksen 1997: 28). Die genannten Eigenschaften – insbesondere das emotionale und deontische Potenzial – führen dazu, dass Visiotypen sich hervorragend als wahlkampfstrategisches Persuasionsmittel eignen, insbesondere auf Wahlplakaten.
Von Schlagbildern sind Schlüsselbilder funktional dahingehend abgrenzbar, dass diese innerhalb spezifischer Diskurse als Kristallisationspunkte fungieren, in etwa vergleichbar mit Schlüsseltexten, die als Referenztexte Diskurse initial und nachhaltig prägen. So steht das Bild des Kniefalls von Willy Brandt am Grabmal des unbekannten Soldaten in Warschau am 7. Dezember 1970 für den Entspannungsdiskurs oder das Bild vom World Trade Center am 11. September 2001 als Sinnbild des Terrors und als Ausgangspunkt der (Anti-)Terror-Diskurse. Erkennbar wird der Stellenwert von Schlüsselbildern durch eine Vielzahl intra- und intermodaler Bezugnahmen (vgl. Klug 2018). Gleichwohl muss man sicherlich aber auch Schlüsselbildern ähnliche Eigenschaften wie die oben genannten zusprechen, denn auch sie vermitteln nicht nur kollektives Wissen, sondern eben auch Wertungen und damit verbundene Handlungsdispositionen.
Beispiele
(1) Das Bild des ‚Fremden‘

Abb. 1: AfD Post auf Facebook (AfD 2024).
Das Beispiel stammt von der Facebookseite der AfD (Facebook). Es handelt sich dabei um eine multimodale Sehfläche, d. h. um eine Kombination verschiedener Zeichenarten. Im offenkundig KI-generierten Bild gezeigt wird eine Gruppe von Männern, die ob ihres Aussehens das visuelle Stereotyp des ‚Fremden‘ verkörpern sollen. Die so etikettierte Gruppe wird verbal mit einer großen Zahl an Straftaten in Verbindung gebracht, so dass bewusst eine Assoziation zwischen Bild und Text, d. h. zwischen Menschentyp und Vergehen hergestellt wird, die sich als „bedeutungskonstituierend und bedeutungsstabilisierend“ (Klein 1998: 42) herausstellt. Die multimodal – das heißt, in einer Kombination aus Text und Bild – realisierte Botschaft ist insofern populistisch, als mit ihr eine Menschengruppe nicht nur als das ‚Fremde‘ markiert, sondern durch die Zuschreibung von Eigenschaften zusätzlich kriminalisiert wird, wozu sicherlich auch die finsteren Gesichtsausdrücke der gezeigten Männer beitragen sollen. Zum Vorschein kommt ein stereotypes Muster, das sich auf einer Vielzahl vergleichbarer Einträge auf der Facebookseite der AfD wiederfinden lässt. Diese Musterhaftigkeit macht das Bild zum Schlagbild, was sich wie folgt beschreiben ließe: Das Bild gibt nur vor, einzelne Personen zu thematisieren (denotieren). In Wirklichkeit fungiert es als generelles Bildzeichen (vgl. Klug 2015: 516–520), d. h. wir sehen zwar einzelne Personen, aber auf diese Individuen wird nicht referiert. Es geht um den Typus und die mit diesem Typus assoziierten Eigenschaften. Das auf diese Weise konstituierte Allgemein-Bild des ‚Fremden‘ dient vor allem der populistisch-pauschalisierenden Abwertung, und zwar auf recht effektive Weise: Denotativ schwach, dafür konnotativ, und damit emotional hochgradig geladen, entwirft es zum einen als Schreckensbild ein Bedrohungsszenario, das entsprechende Folgehandlungen erforderlich macht. Zum anderen wird es in Kombination mit der verbalen Behauptung, die CDU mache Deutschland zum Clan-Paradies, zum Stigmabild, mit dessen Hilfe der CDU unterstellt wird, die mittels Bild und Text desavouierten ‚Fremden‘ zu unterstützen.
(2) Bilder zur politischen Selbstprofilierung

Abb. 2: Titelbild Stern, Ausgabe 30/2024 (Stern 2024).
Schlagbilder wie das hier gezeigte dienen der Selbstinszenierung. Entgegen den im Normalfall gängigen Mustern, die Politiker:innen vielfach nutzen, um ihre Kompetenzen ins Bild zu setzen – man denke nur an die Plakatwahlkampagnen eines Christian Lindners (vgl. Pappert 2023) –, haben wir es hier mit einer hochgradig ungewöhnlichen, d. h. in keinem Fall bis ins kleinste Detail arrangierten Situation zu tun. So kennen wir unzählige Bilder, die die politischen Protagonist:innen schreibend, tippend oder denkend, falls Brillenträger, jene in der Hand haltend oder aber in anderen sinnfälligen Posen zeigen – aber eben in einer inszenierten Normalsituation. Mittels solch musterhafter Darstellungen verweisen die Akteure nicht nur auf ihre Qualitäten, sondern zeigen auch, dass ihnen die Rolle des öffentlichen Bildes in der gegenwärtigen Gesellschaft durchaus bewusst ist. Durch die auf solchen Bildern aufscheinende Ästhetisierung der Veranschaulichung entfaltet das Bild der so Dargestellten eine besondere Strahlkraft, die sich auf das Ethos beziehen lässt und somit rhetorisch wirksam wird. Im vorliegenden Bild ist die Situation zwar eine andere, aber die ‚Idee‘ wohl die nämliche: Trump nutzt gleichsam die Ungunst der Stunde bzw. die Gegenwart der Fotograf:innen, um sich als unverwundbar und martialisch zu gerieren. Dafür sprechen das blutverschmierte Gesicht des dennoch emporgehobenen Hauptes sowie die eindeutige Faustpose. Dass dies alles vor der Staatsflagge inszeniert wird, gibt dem Bild noch eine besondere Note. Man könnte meinen, das Motiv wäre sorgfältig arrangiert, bringt es doch gleichsam die gesamte Wahlkampagne auf den Punkt: Ich kämpfe bis zum Tod für mein Vaterland und lass mich dabei von nichts und niemandem abbringen. Angesichts dessen, dass dieses Szenario für Trump nicht vorhersehbar war, zeigt die im Bild eingefangene Reaktion trotzdem, dass er weiß, welche Wirkung Bilder haben und dies auch konsequent nutzt. Dass das Bild schlagartig um die Welt ging und – in den meisten Fällen – als Sinnbild für Trumps ungebrochenen Sieges- und Kampfeswillen fungierte, spricht letztlich für diese Einschätzung. Wenngleich der Stern laut Begleittext die Situation eher argwöhnisch betrachtet, wird das Potenzial des Bildes als Schlagbild zweifelsohne unterstrichen.
Literatur
Zum Weiterlesen
-
Diers, Michael (1997): Schlagbilder. Zur politischen Ikonografie der Gegenwart. Frankfurt a. M.: transcript Verlag.
-
Knape, Joachim (Hrsg.) (2007): Bildrhetorik. Baden-Baden: Verlag Valentin Körner.
Zitierte Literatur
-
Bonacchi, Silvia (2018): Schlagbilder, Schreckbilder, Wohlfühlbilder. Eine diskurslinguistische Analyse von visuellen Konstruktionen mit handlungsleitendem Charakter am Beispiel der Islam-Debatte. In: Kumiega, Lukasz; Karner, Christian (Hrsg.): Zeitschrift für Diskursforschung Beiheft: (Kon-)Texte des Politischen. Jg. 2018, Heft 3, Weinheim, Basel: Beltz, S. 211–234.
-
Diekmannshenke, Hajo (2011): ‚Schlagbilder‘. Diskursanalyse politischer Schlüsselbilder. In: Diekmannshenke, Hajo; Klemm, Michael; Stöckl, Hartmut (Hrsg.): Bildlinguistik. Theorien – Methoden – Fallbeispiele. Berlin: De Gruyter, S. 161–184.
-
Felder, Ekkehard (2007): Von der Sprachkrise zur Bilderkrise. Überlegungen zum Text-Bild-Verhältnis im Paradigma der pragma-semiotischen Textarbeit. In: Müller, Friedrich (Hrsg.): Politik, [Neue] Medien und die Sprache des Rechts. Berlin: Duncker & Humblot, S. 191–219.
-
Klein, Josef (1998): Linguistische Stereotypbegriffe. Sozialpsychologische vs. semantiktheoretischer Traditionsstrang und einige frametheoretische Überlegungen. In: Heinemann, Margot (Hrsg.): Sprachliche und soziale Stereotype. Frankfurt a. M.: Peter Lang, S. 25–46.
-
Klug, Nina-Maria (2015): Zur Eigentlichkeit des bildlichen Zeichens. In: Brinker-von der Heyde, Claudia; Kalwa, Nina; Klug, Nina-Maria; Reszke, Paul (Hrsg.): Eigentlichkeit. Zum Verhältnis von Sprache, Sprechern und Welt. Berlin, Boston: De Gruyter, S. 501–522.
-
Klug, Nina-Maria (2016): Text- und Diskurssemantik. In: Klug, Nina-Maria; Stöckl, Hartmut (Hrsg.): Handbuch Sprache im multimodalen Kontext. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 165–189.
-
Klug, Nina-Maria (2018): Wenn Schlüsseltexte Bilder sind. Aspekte von Intertextualität in Presse und öffentlichem Raum. In: Pappert, Steffen; Michel, Sascha (Hrsg.): Multimodale Kommunikation in öffentlichen Räumen: Texte und Textsorten zwischen Tradition und Innovation. Hannover: ibidem, S. 109–132.
-
Kroeber-Riel, Werner (1996): Bildkommunikation. Imagerystrategien für die Werbung. München: Vahlen.
-
Pappert, Steffen (2023): Wahl- und Abstimmungsplakate. In: Janich, Nina; Pappert, Steffen; Roth, Kersten Sven (Hrsg.): Handbuch Werberhetorik. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 483–501.
-
Pappert, Steffen; Czachur, Waldemar (2019): Visueller Populismus: Eine Analyse multimodaler Praktiken anhand von Wahlplakaten aus Deutschland und Polen. In: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie (OBST), Jg. 95, Marburg: Institut für Germanistische Sprachwissenschaft IGS, S. 103–127.
-
Pörksen, Uwe (1997): Weltmarkt der Bilder. Eine Philosophie der Visiotype. Stuttgart: Klett-Cotta.
-
Sachs-Hombach, Klaus (2021): Das Bild als kommunikatives Medium. Elemente einer allgemeinen Bildwissenschaft. 4., leicht überarbeitete und ergänzte Auflage. Köln: Herbert von Halem Verlag.
-
Schmitz, Ulrich (2007): Sehlesen. Text-Bild-Gestalten in massenmedialer Kommunikation. In: Roth, Kersten Sven; Spitzmüller, Jürgen (Hrsg.): Textdesign und Textwirkung in der massenmedialen Kommunikation. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH, S. 93–108.
-
Stöckl, Hartmut (2016): Multimodalität – semiotische und textlinguistische Grundlagen. In: Klug, Nina-Maria; Stöckl Hartmut (Hrsg.): Handbuch Sprache im multimodalen Kontext. Berlin, Boston: De Gruyter, S. 3–35.
Abbildungsverzeichnis
- AfD (2024): 7.000 Clan-Straftaten allein in NRW, 7.000-mal bleibt die CDU untätig! Post vom 29.11.2024. Online unter: https://www.facebook.com/alternativefuerde/posts/pfbid02BXX1Mm3kJAEgBaEbYxUTLWkxnMeBoGKykxVFA3va2UwAiWZLNh4X5iyuxgNmYxCpl ; Zugriff: 24.02.2025.
- Stern (2024): Coverfoto des Stern Magazin. 30. Ausgabe vom 18.07.2024. Online unter: https://shop.stern.de/de_DE/einzelhefte/einzelausgaben/stern-epaper-30-2024/2162186.html ; Zugriff: 24.02.2025.
Zitiervorschlag
Pappert, Steffen (2025): Schlagbilder. In: Diskursmonitor. Glossar zur strategischen Kommunikation in öffentlichen Diskursen. Hg. von der Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention. Veröffentlicht am 06.03.2025. Online unter: https://diskursmonitor.de/glossar/schlagbilder.
DiskursGlossar
Grundbegriffe
Praktik
Eine Praktik ist ein spezifisches, situativ vollzogenes und sinnhaftes Bündel von körperlichen Verhaltensweisen, an dem mehrere Menschen und Dinge beteiligt sein können (z. B. Seufzen, um Frust auszudrücken, oder einen Beschwerdebrief schreiben, Fußballspielen).
Kontextualisieren
Kontextualisieren wird im allgemeineren bildungssprachlichen Begriffsgebrauch verwendet, um das Einordnen von etwas oder jemandem in einen bestimmten Zusammenhang zu bezeichnen.
Narrativ
Mit der diskursanalytischen Kategorie des Narrativs werden Vorstellungen von komplexen Denk- und Handlungsstrukturen erfasst. Narrative in diesem Sinne gehören wie Schlagwörter, Metaphern und Topoi zu den Grundkategorien der Analyse von Diskursen.
Argumentation
Argumentation bezeichnet jene sprachliche Tätigkeit, in der man sich mithilfe von Gründen darum bemüht, die Richtigkeit einer Antwort auf eine bestimmte Frage zu erweisen. Das kann in ganz verschiedenen Situationen und Bereichen nötig sein, namentlich um eine poli-tische, wissenschaftliche, rechtliche, unternehmerische oder private Angelegenheit zu klären.
Hegemonie
Wie der britische Politikwissenschaftler Perry Anderson 2018 in einer umfassenden, historisch weit ausgreifenden Studie zum Gebrauch des Begriffs Hegemonie und seinen Konjunkturen beschreibt, liegen die historischen Wurzeln des Begriffs im Griechischen, als Bezeichnung für Führung (eines Staatswesens) mit Anteilen von Konsens.
Diskurskompetenz
Im engeren, linguistischen Sinn bezeichnet Diskurskompetenz die individuelle sprachlich-kommunikative Fähigkeit, längere zusammenhängende sprachliche Äußerungen wie Erzählungen, Erklärungen, Argumentationen zu formulieren und zu verstehen.
Agenda Setting
Rassistisch motivierte Gewalt, Zerstörung des Regenwaldes, Gender pay gap: Damit politische Institutionen solche Probleme bearbeiten, müssen sie erst als Probleme erkannt und auf die politische Tagesordnung (Agenda) gesetzt werden. Agenda Setting wird in Kommunikations- und Politikwissenschaft als eine Form strategischer Kommunikation beschrieben, mithilfe derer Themen öffentlich Gehör verschafft und politischer Druck erzeugt werden kann.
Medien
Die Begriffe Medien/Massenmedien bezeichnen diverse Mittel zur Verbreitung von Informationen und Unterhaltung sowie von Bildungsinhalten. Medien schaffen damit eine wesentliche Grundlage für Meinungsbildung und Meinungsaustausch.
Macht
Macht ist die Fähigkeit, Verhalten oder Denken von Personen zu beeinflussen. Sie ist Bestandteil sozialer Beziehungen, ist an Kommunikation gebunden und konkretisiert sich situationsabhängig. Alle expliziten und impliziten Regeln, Normen, Kräfteverhältnisse und Wissensformationen können aus diskursanalytischer Perspektive als Machtstrukturen verstanden werden, die Einfluss auf Wahrheitsansprüche und (Sprach)Handlungen in einer Gesellschaft oder Gruppe nehmen.
Metapher
In der politischen Berichterstattung ist oft davon die Rede, dass eine bestimmte Partei einen Gesetzesentwurf blockiert. Weil das Wort in diesem Zusammenhang so konventionell ist, kann man leicht übersehen, dass es sich dabei um eine Metapher handelt.
Techniken
-ismus
Bei Ismen geht es ursprünglich um die Wortendung (sog. Suffix) -ismus (Plural -ismen), mit der Substantive mit substantivischem oder adjektivischem Wortstamm (Basis) gebildet werden (z.B. Vulkan-ismus oder Aktiv-ismus).
Persuasion
Persuasion kommt vom lateinischen Verb persuadere und bedeutet ‚überzeugen, überreden‘ (gebildet aus suadere ‚raten, empfehlen‘ und per ‚durch, über‘).‘). Der Begriff stammt aus der Rhetorik, in der es vor allem darum geht, wie man Hörer:innen oder Leser:innen auf seine Seite bringt: wie man sie zum Beispiel in einem Gerichtsprozess von der Schuld oder Unschuld eines/einer Angeklagten überzeugt, wie man sie politisch zur Parteinahme überredet oder wie man sie ganz allgemein für sich selbst oder einen bestimmten Gegenstand/Sachverhalt einnimmt.
Ironie
Ironie (altgriechisch εἰρωνεία (eirōneía), wörtlich ‚Verstellung‘, ‚Vortäuschung‘) ist in unserer unmittelbaren und massenmedialen Kommunikationskultur sehr bedeutsam. Sie arbeitet mit einem Bewertungsgegensatz zwischen Gesagtem und Gemeintem.
Wiederholen
Das Wiederholen von Äußerungen in öffentlichen (politischen) Diskursen zielt darauf, das Denken anderer zu beeinflussen, Wissen zu popularisieren, einseitige (z. B. fanatisierende, beschwörende, hysterische, ablenkende, pseudosachliche) Konstruktionen von Wahrheit zu erzeugen, um die soziale Wirklichkeit als intersubjektiven Konsens im einseitigen Interesse des „Senders“ zu verändern. Grundvoraussetzung ist die Annahme, dass das kollektive Denken stets mächtiger als das individuelle Denken ist.
Diskreditieren
Das Diskreditieren ist eine Praktik, mit der Diskursakteure durch verschiedenste Strategien, die von Verunglimpfungen und Verleumdungen bis hin zu rufschädigenden Äußerungen reichen, abgewertet und herabgesetzt werden.
Nähe inszenieren
Die Inszenierung von Nähe beschreibt eine Kommunikations>>praktik, bei der Akteur:innen Techniken einsetzen, um Vertrautheit, Sympathie und Authentizität zu vermitteln (z.B. das Angebot einer:s Vorgesetzten, zu duzen).
Diplomatie
Diplomatie bezeichnet im engeren Sinne eine Form der Kommunikation zwischen offiziellen Vertretern von Staaten, die die Aufgabe haben, zwischenstaatliche Beziehungen durch und für Verhandlungen aufrecht zu erhalten. Diese Vertreter können Politiker oder Beamte, insbesondere des diplomatischen Dienstes, sowie Vertreter internationaler Organisationen sein.
Typografie
Typografie bezeichnet im modernen Gebrauch generell die Gestaltung und visuelle Darstellung von Schrift, Text und (in einem erweiterten Sinne) auch die Dokument-Gesamtgestaltung (inklusive visueller Formen wie Abbildungen, Tabellen, Taxono-mien usw.) im Bereich maschinell hergestellter Texte (sowohl im Druck als auch auf dem Bildschirm)
Fact Checking
Fact Checking ist eine kommunikationsstrategische Interventionstechnik, bei der eine Diskursaussage auf Bild oder Textbasis unter dem Gesichtspunkt der Faktizität bewertet wird. Sie ist überwiegend in journalistische Formate eingebettet, die als Faktencheck bezeichnet werden.
Distanzieren
Distanzieren bezeichnet die Abgrenzung eines individuellen oder organisationalen Akteurs von einem anderen Akteur. Eine Distanzierung kann kommunikativ oder operativ vollzogen werden, d. h. die Abgrenzung findet verbal oder unter Aufkündigung eines Arbeitsverhältnisses statt.
Schlagwörter
Wohlstand
Unter Wohlstand sind verschiedene Leitbilder (regulative Ideen) zu verstehen, die allgemein den Menschen, vor allem aber den Beteiligten an politischen und wissenschaftlichen Diskursen (politisch Verantwortliche, Forschende unterschiedlicher Disziplinen usw.) eine Orientierung darüber geben sollen, was ein ‚gutes Leben‘ ausmacht.
Remigration
Der Begriff Remigration hat zwei Verwendungsweisen. Zum einen wird er politisch neutral verwendet, um die Rückkehrwanderung von Emigrant:innen in ihr Herkunftsland zu bezeichnen; die meisten Verwendungen beziehen sich heute jedoch auf Rechtsaußendiskurse, wo das Wort der euphemistischen Umschreibung einer aggressiven Politik dient, mit der nicht ethnisch deutsche Immigrant:innen und ihren Nachfahr:innen zur Ausreise bewegt oder gezwungen werden sollen.
Radikalisierung
Das Adjektiv radikal ist ein mehrdeutiges Wort, das ohne spezifischen Kontext wertneutral gebraucht wird. Sprachhistorisch bezeichnete es etwas ‚tief Verwurzeltes‘ oder ‚Grundlegendes‘. Dementsprechend ist radikales Handeln auf die Ursache von etwas gerichtet, indem es beispielsweise zugrundeliegende Systeme, Strukturen oder Einstellungen infrage stellt und zu ändern sucht.
Bürokratie
Bürokratie ist ein Begriff, der im Rahmen aktueller strategischer Kommunikation ein dicht besetztes, polarisiertes Feld korrespondierender Ausdrücke öffnet. Neben den direkten Ab-leitungen Bürokratisierung, Bürokratismus und Komposita, als wichtigstes Bürokratieabbau, gehören dazu vor allem Flexibilisierung, Privatisierung, Deregulierung.
Politisch korrekt / Politische Korrektheit
Der Ausdruck politisch korrekt / Politische Korrektheit und die amerikanischen Vorbilder politically correct /P.C. / Political Correctness (Gegenteile, etwa politisch unkorrekt etc., sind mitzudenken) repräsentieren ein seit den frühen Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts populäres Deutungsmuster, mit dem weltanschauliche, ästhetische und politische Konflikte berichtet/bewertet werden, meist zuungunsten der als politisch korrekt bezeichneten Positionen, denen man eine überzogene, sowohl lächerliche als auch gefährliche Moralisierung unterstellt.
Kipppunkt
Als öffentliches Schlagwort ist Kipppunkt Teil eines Argumentationsmusters: es behauptet ein ‚Herannahen und baldiges Überschreiten einer unumkehrbaren Sachverhaltsänderung, die fatale bzw. dystopische Folgeschäden auslöst, wenn nicht umgehend bestimmte Maßnahmen eingeleitet oder unterlassen werden.‘
Verfassung
Die Verfassung eines Landes (in Deutschland das Grundgesetz von 1949) steht für die höchste und letzte normative und Legitimität setzende Instanz einer staatlichen Rechtsordnung. In der offiziellen Version demokratischer Selbstbeschreibung ist es das Volk selbst, das sich in einem rituellen Gründungsakt eine Verfassung gibt.
Toxizität / das Toxische
Es ist nicht immer ganz eindeutig bestimmbar, was gemeint wird, wenn etwas als toxisch bezeichnet wird. Zeigen lässt sich zwar, dass sich die Bedeutung von ‚giftig‘ hin zu ‚schädlich‘ erweitert hat, doch die Umstände, unter denen etwas für jemanden toxisch, d. h. schädlich ist, müssen aus der diskursiven Situation heraus erschlossen werden.
Zivilgesellschaft
Im gegenwärtigen deutschen Sprachgebrauch werden so heterogene Organisationen, Bewegungen und Initiativen wie ADAC und Gewerkschaften, Trachtenvereine und Verbraucherschutzorganisationen, Umweltorganisationen und religiöse Gemeinschaften zur Zivilgesellschaft gezählt.
Demokratie
Der Ausdruck Demokratie dient häufig zur Bezeichnung einer (parlamentarischen) Staatsform und suggeriert die mögliche Beteiligung aller an den Öffentlichen Angelegenheiten. Dabei ist seine Bedeutung weniger eindeutig als es den Anschein hat.
Verschiebungen
Versicherheitlichung
In akademischen Kontexten wird Versicherheitlichung in Abgrenzung zu einem naiv-realistischen Sicherheitsverständnis verwendet. Dieses betrachtet Sicherheit als einen universell erstrebenswerten und objektiv feststellbaren Zustand, dessen Abwesenheit auf das Handeln von Akteuren zurückzuführen ist, die feindselig, kriminell, unverantwortlich oder zumindest fahrlässig agieren.
Ökonomisierung
Ökonomisierung wird in gegenwärtigen Diskursen in der Regel zur Bezeichnung von Prozessen verwendet, in denen die spezifisch wirtschaftlichen Funktions-Elemente wie Markt, Wettbewerb/Konkurrenz, Kosten-Nutzen-Kalküle, Effizienz, Gewinnorientierung in Bereiche übertragen werden, die zuvor teilweise oder ganz nach anderen Leitkriterien ausgerichtet waren
Moralisierung
Moralisierung verlagert Macht- und Interessenkonflikte in die Sphäre der Kommunikation von Achtung / Missachtung. Sie reduziert Ambivalenz zugunsten einer Polarisierung von gut und böse.
Konstellationen
Partizipatorischer Diskurs
Partizipation ist mittlerweile von der Forderung benachteiligter Personen und Gruppen nach mehr Beteiligung in der demokratischen Gesellschaft zu einem Begriff der Institutionen selbst geworden: Kein Programm, keine Bewilligung mehr, ohne dass bestimmte Gruppen oder Personen dazu aufgefordert werden, für (mehr) Partizipation zu sorgen.
Skandal
Die Diskurskonstellation des Skandals zeichnet sich durch eine in den Medien aufgegriffene (bzw. durch sie erst hervorgerufene) empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsächlichen oder vermeintlichen Missstand aus. Die schuldhafte Verursachung dieses Missstandes wird dabei einem gesellschaftlichen Akteur zugeschrieben, dessen Handeln als ‚unmoralisch‘ gedeutet wird.
DiskursReview
Review-Artikel
Musk, Zuckerberg, Döpfner – Wie digitale Monopole die Demokratie bedrohen und wie könnte eine demokratische Alternative dazu aussehen?
Die Tech-Milliardäre Musk (Tesla, X,xAI) Zuckerberg (Meta), Bezos (Amazon) oder Pichai (Alphabet) sind nicht Spielball der Märkte, sondern umgekehrt sind die Märkte Spielball der Tech-Oligopolisten geworden.
Beobachtung zum Begriff „Diplomatie“ beim Thema Ukraine im Europäischen Parlament
Von EU-Vertretern waren zur Ukraine seit 2022 vor allem Aussagen zu hören, die sich unter dem Motto „as long as it takes“ beziehungsweise „so lange wie nötig“ für die Erweiterung der militärischen Ausstattung und der Verlängerung des Krieges aussprachen. Vorschläge oder Vorstöße auf dem Gebiet der „Diplomatie“ im Sinne von ‚Verhandeln (mit Worten) zwischen Konfliktparteien‘ gab es dagegen wenige, obwohl die klare Mehrheit von Kriegen mit Diplomatie beendet wurden (vgl. z.B. Wallensteen 2015: 142)
Die Macht der Worte 4/4: So geht kultivierter Streit
DiskursReview Die Macht der Worte (4/4):So geht kultivierter Streit Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...
Die Macht der Worte 3/4: Sprachliche Denkschablonen
DiskursReview Die Macht der Worte (3/4):Sprachliche Denkschablonen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...
Die Macht der Worte 2/4: Freund-Feind-Begriffe
DiskursReview Die Macht der Worte (2/4): Freund-Feind-Begriffe Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 /...
Die Macht der Worte 1/4: Wörter als Waffen
DiskursReviewDie Macht der Worte (1/4): Wörter als Waffen Begleittext zum Podcast im Deutschlandfunk (1) Wörter als Waffen (2) Freund-Feind-Begriffe (3) Sprachliche Denkschablonen (4) So geht kultivierter StreitEin Text vonvon Friedemann VogelVersion: 1.0 / 06.03.2025...
Relativieren – kontextualisieren – differenzieren
Die drei Handlungsverben relativieren, kontextualisieren, differenzieren haben gemein, dass sie sowohl in Fachdiskursen als auch im mediopolitischen Interdiskurs gebraucht werden. In Fachdiskursen stehen sie unter anderem für Praktiken, die das Kerngeschäft wissenschaftlichen Arbeitens ausmachen: analytische Gegenstände miteinander in Beziehung zu setzen, einzuordnen, zu typisieren und zugleich Unterschiede zu erkennen und zu benennen.
Wehrhafte Demokratie: Vom Wirtschaftskrieg zur Kriegswirtschaft
Weitgehend ohne Öffentlichkeit und situiert in rechtlichen Grauzonen findet derzeit die Militarisierung der ursprünglich als „Friedensprojekt“ gedachten EU statt.
Tagung 2025: „Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung und Delegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen
„Das geht zu weit!“ Sprachlich-kommunikative Strategien der Legitimierung undDelegitimierung von Protest in öffentlichen, medialen und politischen Diskursen Tagung der Forschungsgruppe Diskursmonitor Tagung: 04. bis 5. Juni 2025 | Ort: Freie Universität Berlin...
„Remigration“ – Ein Riss im Schleier der Vagheit. Diskursive Strategien rund um das Remigrationskonzept und die Correctiv-Recherchen
Die am 10. Januar veröffentlichte Correctiv-Recherche über ein rechtes Vernetzungstreffen in Potsdam sorgte für erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit und die größten Demonstrationen gegen Rechtsaußen seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Im Fokus der Kritik…